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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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mit der Hand ab und rief ins Haus hinein: »Ich bitte dich, Onkel Macon. Muss das sein?«
    Boo sprang vor und stellte sich zwischen Ryan und Ridley. Knurrend kam der Hund näher; sein Fell war gesträubt, was ihn noch mehr wie einWolf aussehen ließ als sonst. Offensichtlich versagte Ridleys Charme bei ihm.
    Ridley hakte sich wieder fest bei mir unter und lachte böse. Es klang bedrohlich. Ich versuchte, mich zusammenzureißen, aber ich hatte ein Gefühl, als hätte ich nasse Socken im Hals stecken.
    Ridleys eine Hand ruhte auf meinem Arm, die andere streckte sie über den Kopf zur Zimmerdecke empor. »Also gut, wenn ihr mich so unfreundlich empfangen wollt …« Alle Lichter erloschen. Im ganzen Haus schien es einen Kurzschluss gegeben zu haben.
    Von oben aus der Dunkelheit war Macons ruhige Stimme zu hören. »Ridley, meine Liebe, was für eine Überraschung. Wir haben nicht mit dir gerechnet.«
    Nicht mit ihr gerechnet?Wovon sprach er überhaupt?
    »Für nichts auf derWelt möchte ich die Zusammenkunft versäumen, und schau mal, ich habe einen Gast mitgebracht. Man könnte auch sagen, ich bin sein Gast.«
    Macon kam dieTreppe herunter, dabei ließ er Ridley nicht aus den Augen. Hier waren zwei Löwen, die sich vorsichtig umkreisten, und ich stand zwischen ihnen. Ridley hatte mich benutzt, und ich hatte mich nicht dagegen gewehrt, ich war wie der Lolli, der rote Lolli in ihrem Mund.
    »Ich halte das nicht für eine gute Idee. Ich bin sicher, du wirst gerade woanders erwartet.«
    Mit einem schmatzenden Geräusch zog sie den Lutscher aus dem Mund. »Wie schon gesagt, ich wollte das Familientreffen für nichts auf derWelt versäumen. Willst du allen Ernstes, dass ich Ethan den weitenWeg bis nach Hause bringe?Worüber sollten wir uns die ganze Zeit unterhalten?«
    Ich wollte vorschlagen zu gehen, aber ich brachte keinenTon heraus. Alle standen nun in der großen Eingangshalle und jeder starrte jeden an. Ridley hatte sich an eine der Säulen gelehnt.
    Schließlich setzte Macon dem Schweigen ein Ende. »Warum führst du Ethan nicht ins Speisezimmer? Ich bin sicher, du weißt noch, wo es ist.«
    »Aber … Macon …« Die Frau, die ich fürTante Del hielt, machte den Eindruck, als begriffe sie nicht ganz, was vor sich ging.
    »Das ist schon in Ordnung, Delphine.« Macon Ravenwood war anzusehen, wie angestrengt er sich die nächsten Schritte überlegte, wie er vorausdachte, weiter voraus als wir alle zusammen. Ohne zu wissen, wo ich hineingeraten war, empfand ich es auf einmal als sehr beruhigend, dass er da war.
    Ins Speisezimmer wollte ich auf gar keinen Fall. Ich wollte nur weg von hier, aber das war unmöglich. Ridley ließ meinen Arm nicht los, und solange sie mich festhielt, kam ich mir vor wie ferngesteuert. Sie führte mich in den festlichen Speisesaal, wo ich Macon bei meinem ersten Besuch beleidigt hatte. Ich sah Ridley an, die sich an meinen Arm klammerte. Diese Beleidigung hier war viel schlimmer.
    Der Raum wurde von Hunderten kleiner schwarzerVotivkerzen erhellt und von den Lüstern hingen Ketten mit schwarzen Perlen. An der Tür, die in die Küche führte, befand sich ein riesiger Kranz aus schwarzen Federn. Der Tisch war mit Silberbesteck und perlmuttfarbenem Geschirr gedeckt, das genauso gut echtes Perlmutt sein konnte.
    Die Küchentür flog auf. Lena kam rückwärts durch die Tür und trug ein großes Silbertablett, auf dem sich exotische Früchte türmten, die ganz bestimmt nicht aus South Carolina stammten. Sie trug einen schwarzen Umhang, der bis zum Boden reichte und an derTaille gegürtet war. Er war auf eine seltsame Art undWeise zeitlos, etwas Ähnliches hatte ich in dieser Gegend und in diesem Jahrhundert noch nicht gesehen, aber als ich auf ihre Füße schaute, sah ich, dass sie ihre Converse anhatte. Sie war sogar noch schöner als damals, als ich zum Essen hier gewesen war … wann war das gewesen?Vor ein paarWochen, einer Ewigkeit?
    Ich fühlte mich ein bisschen benommen, irgendwie schläfrig. Ich holte tief Luft, und Ridleys Duft stieg mir in die Nase, sie roch nach Moschus und etwas anderem, das viel zu süß war – ein wenig wie Sirup, der auf dem Ofen vor sich hin köchelte. Der Geruch war intensiv und nahm einem den Atem.
    »Wir sind gleich so weit. Nur noch ein paar …« Lena blieb wie erstarrt in der halb geöffneten Tür stehen. Sie sah aus, als wäre ihr soeben ein Geist erschienen, wenn nicht gar etwas Schlimmeres. Ich war mir nicht sicher, ob es nur wegen Ridley war oder weil sie

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