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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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erinnern, wo ich sie gesehen hatte.
    Macon ließ die Hand schwer auf Ridleys Schulter fallen. Es war das einzige Mal, dass ich sah, wie jemand außer mir sie berührte. Ridley wankte, und ich spürte, wie ein stechender Schmerz aus ihrer Hand durch meinen Arm schoss. Macon Ravenwood war ganz bestimmt kein Mann, den man unterschätzen durfte. »Nun, ob es uns gefällt oder nicht, die Zusammenkunft hat begonnen. Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand dieses Fest verdirbt, nicht unter meinem Dach. Ridley wurde, wie sie uns dankenswerterweise erklärt hat, zu diesemTreffen eingeladen , mehr brauche ich dazu nicht sagen. Bitte, nehmt alle Platz.«
    Lena setzte sich, aber sie wandte ihren Blick nicht von uns beiden ab.
    Tante Del wirkte jetzt sogar noch besorgter als bei unserer Ankunft. Der Mann in dem Umhang tätschelte ihr beruhigend die Hand. Ein hochgewachsener Junge, ungefähr in meinem Alter, mit schwarzen Jeans, einem ausgewaschenen schwarzen T-Shirt und abgewetzten Motorradstiefeln kam herein und sah sich gelangweilt um.
    Ridley stellte mir ihre Familie vor. »Meine Mutter hast du ja schon kennengelernt. Das neben ihr ist meinVater, Barclay Kent, und hier kommt mein Bruder Larkin.«
    »Schön, dich kennenzulernen, Ethan.« Barclay kam auf mich zu, um mir die Hand zu geben, doch als er bemerkte, dass Ridleys Hand auf meinem Arm lag, trat er wieder einen Schritt zurück. Larkin legte mir den Arm um die Schulter, und im selben Moment sah ich, wie er sich in eine züngelnde Schlange verwandelte.
    »Larkin!«, zischte Barclay, und sofort wurde aus der Schlange wieder Larkins Arm.
    »Hey, ich wollte doch nur die Stimmung etwas auflockern. Ihr seid ja echteTrauerklöße.« Larkins Augen blitzten gelb auf, es waren schmale Schlitze. Schlangenaugen.
    »Larkin, es reicht, hab ich gesagt.« SeinVater schaute ihn an, wie nur einVater einen Sohn anschauen kann, der ihn stets aufs Neue enttäuscht. Larkins Augen wurden wieder grün.
    Macon ließ sich am Kopfende des Tisches nieder. »Warum setzen wir uns nicht alle? Die Küche hat uns ein Festmahl bereitet. Lena und ich hören schon seitTagen nichts anderes mehr als das Klappern der Töpfe und Pfannen.« Alle setzten sich an den riesengroßen rechteckigen Tisch mit den Klauenfüßen. Er war aus dunklem Holz, beinahe schwarz, und die Tischbeine waren mit komplizierten Mustern verziert, die an R eben erinnerten. In der Mitte des Tisches flackerten hohe schwarze Kerzen.
    »Setz dich neben mich, Streichholz.« Ridley führte mich zu einem freien Stuhl gegenüber dem silbernenVogel, der Lenas Tischkarte im Schnabel hielt, und mir blieb nichts übrig, als ihr zu folgen.
    Ich wollte Lena in die Augen sehen, aber sie schaute nur auf Ridley. Und ihr Blick war böse. Ich hoffte sehr, dass ihr Zorn nur Ridley galt.
    Der Tisch bog sich unter den vielen Speisen, es waren sogar mehr als bei meinem letzten Besuch. Und jedes Mal, wenn ich den Blick über den Tisch schweifen ließ, waren neue hinzugekommen. Ein Kronenbraten, ein Filet im R o smarinmantel und andere exotische Gerichte, die ich noch nie gesehen hatte. Ein großer gefüllterVogel mit Birnen lag auf Federn, die so drapiert waren, dass sie wie ein gespreiztes Pfauenrad aussahen. Ich hoffte, dass es nicht wirklich ein Pfau war, aber nach den Federn zu urteilen, war es einer. Außerdem lagen bunte Süßigkeiten auf dem Tisch, die aussahen wie echte Seepferdchen.
    Niemand außer Ridley aß etwas. Sie jedoch ließ es sich schmecken. »Ich liebe Zuckerpferdchen.« Sie steckte sich zwei der winzigen goldenen Seepferdchen in den Mund.
    Tante Del hüstelte ein paar Mal und schenkte sich aus einer Karaffe auf dem Tisch eine schwarze, weinähnliche Flüssigkeit ein.
    Ridley schaute zu Lena, die ihr am Tisch gegenübersaß. »Na, Cousinchen, hast du schon große Pläne für deinen Geburtstag geschmiedet?« Ridley tauchte die Finger in eine Schüssel mit dunkelbrauner Soße, die neben demVogel stand, von dem ich hoffte, es sei kein Pfau, und leckte sie frech wieder ab.
    »Wir sprechen heute Abend nicht über Lenas Geburtstag«, sagte Macon warnend.
    Ridley genoss die angespannte Situation. Sie stopfte sich noch ein Seepferdchen in den Mund. »Warum nicht?«
    Lena sagte hitzig: »Du musst dir über meinen Geburtstag keine Sorgen machen. Du wirst nicht eingeladen.«
    »Aber du solltest dir Sorgen machen. Es ist so ein wichtiger Geburtstag.« Ridley lachte. Lenas Haare wellten und glätteten sich, als fege ein Windstoß durchs

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