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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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wir beide vor langer Zeit auf uns genommen haben, du für die Sterblichen, ich für die Caster.«
    »Du brauchst mich nicht an meineVerantwortung zu erinnern. Und sprich leise, hörst du? Ich kann’s nicht brauchen, dass einer meiner Kunden uns hier draußen zusammen sieht.Welchen Eindruck würde das machen? Ein angesehenes, aufrechtes Mitglied der Gesellschaft wie ich.Verdirb mir nicht mein Geschäft, Melchizedek.«
    »Wenn wir nicht herausfinden, wo Saraf …, wo sie ist, und was sie vorhat, dann werden wir größere Probleme haben als ein paar entgangene Geschäfte, Amarie.«
    »Sie ist Dunkel, man weiß nie, woran man ist, wenn man es mit denen zu tun hat. Es ist, als wollte man vorhersagen, wo ein Wirbelsturm hinziehen wird.«
    »Und wenn schon. Ich muss wissen, ob sie sich mit Lena inVerbindung setzen wird.«
    »Die Frage ist nicht ob, sondern wann.« Amma schloss die Augen und strich mit der Hand über das Amulett, das an einer Kette hing, die sie niemals abnahm. Es war eine Scheibe mit einer Gravur wie ein Herz, aus dem oben ein Kreuz ragte. Das Amulett war abgegriffen, weil Amma schonTausende Male so wie jetzt mit den Fingern darübergefahren war. Dazu murmelte sie eine Beschwörungsformel in einer Sprache, die ich nicht verstand, aber schon einmal gehört hatte.
    Macon ging ungeduldig auf und ab. Ich streckte meine steifen Glieder aus und versuchte, kein Geräusch dabei zu machen.
    »Ich kann gar nichts erkennen heute Nacht. Alles ist dunkel. Ich glaube, Onkel Abner ist schlecht gelaunt. Ich bin sicher, er hat sich über etwas geärgert, was du gesagt hast.«
    Jetzt hatte Macon anscheinend endgültig genug, denn seine Miene veränderte sich, seine blasse Hautfarbe leuchtete gespenstisch im Dunkeln. Er trat einen Schritt vor und sein kantiges Gesicht nahm im Schein des Mondes furchterregende Züge an. »Schluss mit den Spielchen. Eine Dunkle ist heute Abend in mein Haus eingedrungen; das allein ist schon ein Ding der Unmöglichkeit. Sie ist zusammen mit Ethan, deinem Jungen, gekommen, und das kann nur eines heißen: Er verfügt ebenfalls über Kräfte und das hast du mir verschwiegen.«
    »Unsinn. Der Junge hat so viele Kräfte, wie ich Schwänze habe.«
    »Da irrst du dich, Amarie. Frage dieVorfahren. Befrage die Knochen. Es gibt keine andere Erklärung dafür. Es muss Ethan gewesen sein. Ravenwood ist geschützt. Ein Dunkler Caster könnte den Bann niemals brechen, nicht ohne die Hilfe eines anderen, der Macht hat.«
    »Du hast denVerstand verloren. Er hat keine Kräfte. Ich habe dieses Kind großgezogen, ich müsste es ja schließlich wissen.«
    »Du irrst dich. Du kennst ihn viel zu gut, das trübt deinen Blick. Aber es steht zu viel auf dem Spiel, als dass wir uns Irrtümer erlauben könnten. Wir beide haben unsere Fähigkeiten, aber ich warne dich, in dem Jungen steckt mehr, als wir ahnen.«
    »Ich werde dieVorfahren fragen.Wenn jemand etwas weiß, dann sie. Und denk daran, Melchizedek, wir haben es mit den Lebenden und denToten zu tun, und das ist keine einfache Sache.« Sie kramte wieder in ihrer Handtasche und zog eine schmuddelige Schnur mit winzigen Perlen hervor.
    »Friedhofsknochen. Nimm sie. Die Ahnen wollen, dass du sie hast. Sie schützen den Geist vor den Geistern und dieToten vor denToten. Uns Sterblichen nützen sie nichts. Gib sie deiner Nichte, Macon. Sie werden ihr nicht schaden, aber vielleicht halten sie die Dunklen von ihr fern.«
    Macon fasste die Schnur vorsichtig mit zwei Fingern, dann ließ er sie in einTaschentuch gleiten, als ob er ein besonders widerliches Gewürm einstecken wollte. »Ich bin zu Dank verpflichtet.«
    Amma hüstelte.
    »Bitte, sage den Ahnen, ich bin ihnen zu Dank verpflichtet. Zu großem Dank.« Macon Ravenwood sah kurz hinauf zum Mond, als würde er auf seine Armbanduhr schauen. Dann wandte er sich um und verschwand – tauchte ein in den Nebel, der sich über dem Sumpf erhoben hatte, als hätte ihn der Wind davongetragen.

Der rote Pullover
    10.10.
    Kurz vor Sonnenaufgang war ich erst wieder in mein Bett gekommen, und ich war müde – bis auf die Knochen müde, wie Amma sagen würde. Jetzt wartete ich an der Ecke auf Link. Die Sonne schien, aber über mir lag ein Schatten. Und ich hatte Hunger. Ich hatte Amma an diesem Morgen in der Küche nicht unter die Augen treten können. Ein Blick in mein Gesicht hätte ihr verraten, was ich in der vergangenen Nacht gesehen hatte, und das konnte ich nicht riskieren.
    Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Amma, der

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