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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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hinten.
    Angeberin.
    »Sehr gut.« Marian lächelte sie über meine Schulter hinweg an.
    Ich schnitt Lena eine Grimasse, aber sie zuckte die Schultern. »Ich bin eben zu Hause unterrichtet worden.«
    »Es ist immer beeindruckend, einem jungen Menschen zu begegnen, der Antigone kennt.«
    »Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass sie dieToten begraben wollte.«
    Marian lächelte uns beide an. Die Hälfte der Bücher, die sie auf dem Arm trug, drückte sie mir in die Hand, die andere Hälfte Lena.Wenn sie lächelte, hatte man eine Titelbildschönheit vor sich. Sie hatte weiße Zähne und war wunderbar braun, sie sah wirklich mehr wie ein Model und nicht wie eine Bibliothekarin aus. Sie war ausgesprochen hübsch und exotisch, in ihr hatten sich so viele Nationalitäten vermischt,Vorfahren von den westindischen Inseln, der Karibik, England, Schottland und nicht zuletzt aus Amerika, dass sich in ihr die Geschichte des Südens selbst widerspiegelte. Um ihre Herkunft zurückzuverfolgen, hätte es nicht nur eines Stammbaums, sondern eines ganzen Stammwalds bedurft.
    Obwohl wir südlich von Irgendwo und nördlich von Nirgendwo waren, wie Amma sagen würde, war Marian Ashcroft gekleidet, als stünde sie vor einer ihrer Klassen in Duke. Ihre Kleider, ihr Schmuck, überhaupt ihr Stil, zu dem auch bunt gemusterte Halstücher gehörten, alles schien von weit her zu kommen und wurde noch ergänzt durch ihren unbeabsichtigt modischen Kurzhaarschnitt.
    Marian stammte ebenso wenig aus der Gegend von Gatlin wie Lena, hatte jedoch schon genauso lange hier gelebt wie meine Mutter. Inzwischen sogar länger. »Du hast mir so sehr gefehlt, Ethan. Und du – du bist sicher Macons Nichte, Lena. Das berüchtigte neue Mädchen. Die mit dem Fenster. Oh ja, ich habe schon von dir gehört. Unsere Damen reden gern.«
    Wir folgten Marian zum Schalter am Eingang und legten die Bücher auf den R ückgabewagen.
    »Glauben Sie nicht alles, was die Leute sagen, Dr. Ashcroft.«
    »Bitte, sag Marian zu mir.« Fast hätte ich ein Buch fallen lassen. Außer für meine Familie war Marian für so gut wie jeden hier in der Gegend Dr. Ashcroft. Lena hatte sie jedoch sofort in ihren inneren Kreis aufgenommen, und ich konnte mir nicht erklären, weshalb.
    »Marian.« Lena grinste.Von Link und mir einmal abgesehen, erlebte Lena jetzt zum ersten Mal die berühmte Südstaaten-Gastfreundschaft, und das ausgerechnet bei jemandem, der nicht von hier war.
    »Was ich nur gern wissen würde, als du dieses Fenster mit deinem Besenstiel zerbrochen hast, hast du da auch die künftige Generation der TAR ausgelöscht?« Marian ließ die Jalousien herunter und winkte uns zu sich, ihr zur Hand zu gehen.
    »Natürlich nicht.Wenn ich das gemacht hätte, woher hätte ich dann all die kostenloseWerbung für mich bekommen?«
    Marian warf den Kopf in den Nacken und lachte. Sie legte den Arm um Lena. »Humor hast du ja. Und den brauchst du auch, wenn du hier in dieser Stadt zurechtkommen willst.«
    Lena seufzte. »Ich habe eine Menge Witze gehört. Die meisten über mich.«
    »Ah, aber es heißt auch, dieWerke des Geistes überdauern dieWerke der Gewalt.«
    »Ist das von Shakespeare?« Ich kam mir ein bisschen dumm vor.
    »Fast. Das stammt von Sir Francis Bacon. Aber wenn du zu den Leuten gehörst, die der Meinung sind, er habe Shakespeares Dramen verfasst, dann, schätze ich, hast du recht.«
    »Ich passe.«
    Marian zerzauste mein Haar. »Du bist um mehr als einen Kopf gewachsen, seit ich dich zum letzten Mal gesehen habe, EW.Was gibt Amma dir nur zu essen?Torte zum Frühstück, zum Mittag- und zum Abendessen? Mir kommt es vor, als hätte ich dich hundert Jahre nicht gesehen.«
    »Ich weiß. Es tut mir leid. Aber mir war nicht sehr nach Lesen in letzter Zeit.«
    Sie wusste, das war gelogen, aber sie wusste auch, was ich damit sagen wollte. Marian ging zur Tür und drehte das Schild um, auf dem »geöffnet« stand. Dann schloss sie die Tür mit einem lauten Klicken ab. Unwillkürlich musste ich an das Arbeitszimmer zu Hause denken.
    »Ich dachte, die Bibliothek ist bis neun geöffnet?«Wenn nicht, dann würde ich eine wichtige Ausrede verlieren, wenn ich mich zu Lena davonschleichen wollte.
    »Heute nicht. Die leitende Bibliothekarin hat soeben beschlossen, dass für die Stadtbibliothek von Gatlin der heutigeTag ein Feiertag ist. Sie ist sehr sprunghaft.« Sie blinzelte. »Für eine Bibliothekarin.«
    »Danke,Tante Marian.«
    »Ich weiß, ohne triftigen Grund wärst du nicht

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