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Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Titel: Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. M. Wuzynski
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nachschauen.
    »Kyra, das geht nicht.« stöhne ich. »Cornelius kommt in vier Stunden angehubschraubt. Die Zeit reicht nie, um all die Haare weg zu bekommen.«
    »Doch.« Sie grinst auf eine Art, die Haifisch-Bilder in meinem Kopf erzeugt. »Ich habe da was Spezielles, exakt für di e sen Zweck: »ExtremePerversePowerWax« von Johnson & Johnson Consumer Health Care. 500 ml nur $ 39,95 (jetzt mit 1-Click® kaufen).«
    »He, platzier´ das gefälligst in deinem eigenen Blog.« weise ich sie zurecht, verspüre aber auch Neugier. Kyra ist mir in so Vielem so weit voraus.
    Sie achtet nicht darauf, sondern kramt im Badschrank und zieht eine Dose heraus. Die ist so eng mit Warnsymbolen b e pflastert, dass kaum Raum für den Totenkopf bleibt.
    »Leg dich hin. Hier, auf den Badezimerteppich.« weist sie mich an. »Gut. Jetzt die Arme hoch und die Beine spreizen.«
    Sie kniet sich neben mich und richtet die Sprühöffnung der Dose auf mein Kätzchen. Das würde am liebsten panisch die Vorhänge empor klettern, doch ich zwinge es zum Stillhalten. Kyra würde mir nie weh tun, erkläre ich ihm geduldig.
    »Das ist Bodywax.« erklärt sie mir. »Ganz neue Formel, auf Polyesterharz-Basis. Härtet innerhalb von Millisekunden aus.«
    Sie drückt und kühler Schaum spritzt auf meine Haut. Ich l a che, weil das kitzelt. Sie sprüht meine kompletten Beine ein, verbunden durch einen dicken Klecks am Unterleib. Anschli e ßend legt sie eine Schicht über Bauch und Brüste, bis hoch zu beiden Achselhöhlen.
    »Jetzt nicht bewegen.«
    Ich nicke. Der Hals ist ohnehin der einzige Körperteil, den ich noch rühren kann. Der Schaum hat die Konsistenz von Beton angenommen und hält mich umklammert wie eine Gipsschiene. Vielleicht sollte ich das auch für das Kopfhaar ne h men?
    »Ich mache das jetzt mit einem Ruck weg.« erklärt sie. Ihre Mundwinkel zucken. »Alle Haare gehen dabei mit raus. Das wird möglicherweise ein wenig ziepen.«
    »Ist gut.« Ziepen ist nicht schlimm. Das kenne ich vom Kämmen.
    Sie packt um den Hartschaum und reißt die Schale weg.
    Das Universum kommt zum Stillstand. Die Sterne stürzen in den Abgrund, ein härenes Siegel bricht auf. Ich schwebe durch einen Tunnel auf das Licht zu. Gott kommt um eine Wolke geschlendert und piekt mich mit der Spitze seines Spazie r stocks. Er ähnelt Cornelius. Das wundert mich kein bisschen. Wenn Cornelius aussieht wie ein Gott, dann muss das umg e kehrt ebenso zutreffen. Logik II, erstes Semester.
    »Betty Annalee Mudstone.« sagt Gott zu mir. »Du bist ein selten dämliches Exemplar deiner Rasse und deines Geschlechts und außerdem eine Schande für die Literatur. Aber ich gebe dir einen Auftrag. Gehe hin und künde den Menschen von der A n kunft des Antichrist.«
    »Wird die Welt untergehen?« frage ich erschrocken.
    »Nein.« Gott weicht meinem Blick aus. »Satans Anwälte konnten eine einstweilige Verfügung durchsetzen. Der Ant i christ wird kommen, und Monster bereiten seinen Weg vor.«
    »Zombies?«
    »Quatsch! Zombies gibt es nicht.« herrscht Gott mich an. »Das sind nur Sagengestalten. Projektionen. Abbilder der prim i tiven Ängste der Menschen. Das hier ist die Realität.«
    »Ach so.«
    Das beruhigt mich, auch wenn die eine oder andere Frage o f fen bleibt. Gehört unser Keller nicht zu Gottes Schöpfung, nachdem er nichts von Quentin weiß? Zu wessen Schöpfung dann? Und welche Monster meint er nur? Ich traue mich nicht, nachzufragen. Man bekommt schließlich nicht jeden Tag einen Auftrag vom Herrn persönlich.
    »Also gut.« nicke ich und tue professionell. »Soll ich, äh, e i nen Blog schreiben? Wie wäre es mit www.der-antichrist-kommt-und-zwar-ziemlich-bald.com ?«
    »Die URL ist schon vergeben.« Er winkt ab. »Du wirst die richtigen Mittel und Wege finden. Denn siehe, ich verleihe dir die GROSSE MACHT!«
    Überirdisches Leuchten bricht durch die Wolken, eine himmlische Bigband spielt einen Tusch auf einer Million Fanf a ren aus Gold. Gott ab. Vorhang.
    Ich schlage die Augen auf. Kyra kniet neben mir und rüttelt mich.
    »Gott sei Dank!« seufzt sie, als ich mich bewege.
    »Ich weiß nicht…« murmele ich, aber sie achtet nicht darauf.
    »Ich hätte die Gebrauchsanweisung vorher lesen sollen.« Sie ringt die Hände. »Da steht, man soll quadratmillimeterweise vorgehen.«
    »Schon gut. Dazu hätte uns die Zeit gefehlt. Mit mir ist alles in Ordnung.«
    Beim Aufrappeln sehe ich die Schaumschale an der Wand lehnen. Die Innenseite ist ein exaktes Negativbild meines

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