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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Die hängen bestimmt mit Matty und diesem verdammten Junkie Swan rum! Der Typ is so was von runter von meiner Weihnachtskartenliste!
    — Hab gar nich gewusst, dass du dafür extra ne Liste machst, Franco, sag ich und schau zu Second Prize rüber. Er sitzt in der Ecke und murmelt was im Halbschlaf. Seine Augenlider fallen immer wieder zu, wie die schweren Eisenrollläden vor den Schaufenstern aufm Walk. Man könnte ihm glatt n Schild umhängen: »Dieses Geschäft bleibt heute aus innerbetrieblichen Gründen geschlossen.«
    Ganz im Gegensatz zu Franco-Cat, der mich so wütend anstarrt wie ne Dschungelkatze auf der Pirsch, Nackenhaare aufgerichtet und so. — Jeder Arsch hat so eine Scheißliste, Mann. Er tippt mit dem Finger an die Stirn. — Eine Weihnachtskartenliste im Kopf, Mann. Und den Wichser Swan hab ich gerade gestrichen, kapisch?
    Wenn der Typ so in Fahrt is, kann man eigentlich nur noch … wie heißt das noch mal? Ähm … einen Kotai machen? Oder einen Koti machen? Ähm, Kopf einziehen und unterordnen, mein ich. Wir gehen rüber zum Snooker-Club und lassen Second Prize in der Ecke ratzen. — Wär eh nur n Klotz am Bein, der Penner, schimpft Franco. Nachdem wir die Duke Street überquert haben, gehen wir in den Clubs und direkt zur Bar, wo Begbie erst mal mit zwei Kerlen quatscht, die recht finster aussehen: kahl rasierte Schädel, Goldketten und Sovereign-Ringe. Ich seh Keezbo am Billardtisch stehen. Spielt gerade ne Runde mit diesem kleinen Typen in nem roten Kapuzenpulli, der n bisschen wie ne Schnitte aussieht, aber nicht so wie eine von den gutaussehenden Schnitten, sag ich mal. In der Ecke dahinter sitzen Rents, Sick Boy und Matty und schauen Keezbo und diesem Typen beim Billard zu. Matty kommt rüber und meint, dass er los muss, zurück zu Shirley und so. Franco starrt ihn feindselig an. Sieht so aus, als würde er ihm die Pest an den Hals wünschen.
    — Habt ihr die Fallen bekommen, Jungs?, frag ich Sick Boy und Rents.
    — Äh, genau, sagt Sick Boy und schaut zu Rents. Dann meint er: — Ähm … da is dieser Kerl, der das alles richten wird. Auf die menschliche Tour, versteht sich. Der legt einfach das Gift aus, und die Maus spürt kein bisschen.
    — Besser so, Mann. Könnt es echt nich ertragen, wenn einer unserer pelzigen Freunde von so nem Metallbügel erschlagen wird. Wär nich gerade die feine Art, verstehste?
    — Jetzt halt endlich die Fresse mit deinem Mausefallenquatsch, Mann!, schimpft Franco, als er mit ner Pulle Beck’s in der Hand zu uns rübergestiefelt kommt. Dann erzählt er vom Bruch.
    Muss nich besonders viel Überzeugungsarbeit leisten, der Begbie-Kater, denn diese Jungs brauchen Pinke für eine ganz besondere Art von weiße Weihnacht. — Hört sich nach ner runden Sache an, sagt Rents. Mir ist allerdings nich ganz klar, ob er tatsächlich zustimmt oder nur eine von seinen Hinhaltetaktiken anwendet, um den Generalissimo abzulenken und inne andere Richtung zu steuern. Rents is nämlich eines der wenigen Schmeichelkätzchen, auf die Franco manchmal hört und die ein bisschen Einfluss auf ihn haben.
    Im Gesicht von Sick Boy schnellt eine Augenbraue nach oben, ganz so wie bei Connery, wenn der in ein Casino latscht. — Könnte interessant sein. Ne Bude wie die muss einfach voll mit kostbarem Krempel sein.
    — Aye, Alter, aber denk bloß nich, du könntest da allen Scheiß rausschleppen und n Haufen Schotter machen, um dir dann ohne Ende diesen Scheiß in die Venen zu drücken, du Wichser, sagt Begbie. Sick Boy zieht seine Ärmel nach unten, um die Einstichstellen auf seinen Armen zu bedecken, und dreht sich mit gekränktem Gesichtsausdruck weg. Er is sauer und seine coole Fassade dahin.
    Begbie schaut uns nacheinander an – erst Si, dann mich und danach Rents – und drückt uns diesen kalten Blick rein, Marke: »Ich kenn euch Ärsche ganz genau!« — Die Sache is verdammt ernst. Is also besser, wenn keiner von euch Wichsern Scheiße baut. Wir brauchen n großen Mob. Die ganze Bude wird nämlich leergeräumt. Den Scheiß lagern wir dann in der Garage. Aber ich sag’s euch Pennern nur einmal: Is keine Vergnügungsfahrt für Junkies, die Kiste! Unglaublich, dass ihr euch echt diesen Dreck in die Venen drückt. Bloß gut, dass sich dieser Matty-Arsch schon verpisst hat, sonst hätt ich …
    — Ich hab echt Bock drauf, sagt Mark, und es sieht tatsächlich so aus, als würde Rent-Cat Vollgas geben wollen. Normalerweise ist Rents derjenige, der auf die Bremse tritt und zur

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