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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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eigentlich sagen will, Rents, diese Kiste mit Elaine Erskine hat mich auf einen Pfad gebracht, und es war nicht unbedingt der, den ich selbst gewählt hätte, sinniert er, während er auf den Schlips beißt und ihn noch enger zuzieht. Die dicken Venen springen fast aus sei nem Arm heraus und bieten ihm etliche Optionen für den Schuss. — Nicht unbedingt der Weg, den ich selbst gewählt hätte …, wiederholt er. Dann schiebt er die Kanüle in eine der Adern, zieht etwas Blut in die Spritze und drückt den Kolben ganz nach unten.
    Als ich nach einem lächerlich kurzen Nickerchen aufwache, hat ein kalter, aber strahlender Tag begonnen. Der Boden ist von einer dicken Schneeschicht bedeckt, die Häuser sind von feinen Eisornamenten überzogen, und die Strahlen einer frohlockenden Sonne glitzern durch die Wolkentürme auf die Erde. Ich zieh mich an, steig über Spud hinweg, der auf dem Boden des engen Flurs gestrandet ist, und mach mich auf den Weg zur Arbeit. Ich fühle mich wie eine aufgebrauchte Dose Rasiercreme: leer, hohl, blechern. Die Werkstatt ist in meiner Abwesenheit um den benachbarten Komplex erweitert worden. Gillsland hat den qualitativ hochwertigen Ladenbau und die Schreinerarbeiten nach Kunden wunsch nun komplett aufgegeben, um noch mehr Fertighausteile produzieren und die letzten freien Landstriche Zentral schottlands mit hässlichen Billighäusern verunstalten zu können.
    Les ist weiterhin enthusiastisch mit der Ausrichtung seines allmontäglichen Kackwettbewerbs beschäftigt. Viel mehr als kleine Malteser-Würstchen bringe ich aber nicht mehr zustande. — Was is los mit dir, Mark?, fragt er mich enttäuscht. — Was für eine komische Diät hast du da oben in Aberdeen angefangen?
    Die Skagdiät. Bald schon wird das die bevorzugte Diät all der übergewichtigen Hausfrauen in unseren Vorstädten sein.
    Die Plackerei passt mir sehr gut in den Kram. Die anderen Jungs beklagen sich zwar über die anspruchslose Fließbandarbeit, bei der wir wie ein paar Roboter mit luftdruckbetriebenen Bolzenschussgeräten Nägel in Fertigbauteile jagen und Ankerelemente aus Aluminium auf ihnen befestigen. Mir allerdings kommt sie gerade recht. Ich stehe in der Werkstatt, auf Semi-Turkey und einfach nur elend, und kloppe in einer Stunde zehn dieser großen Platten weg, ohne auch nur ein Wort mit irgendjemandem zu sprechen.

Hausgäste
    T otal abgebrannt, Mann. Dabei stehen doch Weihnachten und Neujahr vor der Tür! Schreckliche Zeit. Man sollte es kaum glauben, aber irgendwie sitzen wir alle im selben Boot. Sogar Begbie. Als er in der Bude auf der Monty vorbeikommt, isser in selten mieser Stimmung. — Spud, sagt er barsch und schiebt sich an mir vorbei in die Wohnung, weil er Rents und Sick Boy sucht. — Wo zum Henker stecken diese beiden Wichser schon wieder?
    — Keine Ahnung, Mann. Die Cats komm und gehn hier, wie se lustig sind, verstehste?, sag ich ihm. Ich bin bisschen fertig, war nämlich gerade am Aufräumen in der Bude, meinen Beitrag leisten und so.
    Der Beggar Boy is finster drauf, und Cha Morrison aus Lochend kriegt die ganze Schuld. Der steht nächste Woche vor Gericht, weil er Larry Wylie abgestochen hat. Alle sind ziemlich happy drüber, Mann. Mit einem Schlag zwei dieser zwielichtigen Spacken ausm Verkehr: Einer wandert in Knast, der andere liegt im Krankenhaus. Haben alle was von, sag ich mal. Nur unser Francis James Begbie is nich sonderlich erfreut. Sieht die Attacke auf Larry nämlich als nen Angriff auf sich selbst. Mit Franny Jim war in letzter Zeit ohnehin nich gut Kirschen essen, und so bin ich ein bisschen skeptisch, als er von nem Bruch erzählt, den er plant – Weihnachtskohle hin oder her.
    Hätte ich Trottel ma bloß meine große Klappe gehalten! Die Sache is nämlich die: Er hat ne Bude im Auge, von der ich ihm ma vor Ewigkeiten erzählt hab. Hatte da Insiderinfos, weil ich letztes Jahr ne Kommode in die Hütte gebuckelt hab. Dachte, er vergisst es gleich wieder. Aber Fehlanzeige! Beggar Boy hat n Elefantengedächtnis, vergisst nie was, der Typ. — Bitte nich das Haus, Franco! Die Bullen nehmen sich dann ganz bestimmt als Erstes die Liste der Leute vor, die letztes Jahr da zu tun hatten. Dreimal darfste raten, auf wen sie dann kommen werden?! Auf mich natürlich: Murphy, der ehemalige Möbelpacker, der immer noch stinksauer wegen seiner Kündigung is!
    — Erzähl kein Scheiß, Mann, sagt Begbie mit einem abfälligen Kopfschütteln. — Das bearbeiten die Flachzangen von der Lothian and

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