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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Vernunft aufruft und so, aber jetzt scheint er bei jeder Gaunerei ganz vorne mit dabei zu sein. Kam neulich mit ner Sporttasche voll geklauter Bücher nach Hause. Eins muss man ihm aber lassen: Er liest die Dinger alle durch, bevor er sie verkloppt. Auch mit dem Skag noch voll die wissbegierige Schmökerkatze, der Kerl. Hauseinbrüche hat er aber schon immer gern gemacht.
    — Aye, aber denk dran, die Sache is scheiße ernst! Franco starrt ihn an, und Rents nickt. — Tommy macht den einen Fahrer, erklärt Begbie. — Sick Boy und ich fahrn die andern Kisten. Ich hab Schlüssel für drei beschissene Vans … einer von Denny Ross, einer von meinem Bruder Joe und einer von diesem schmie rigen Wichser, diesem Typen aus der Madeira Street … wie heißt der Armleuchter noch mal, der mit der Haartolle? Rents, du musst es wissen, hast mal mit Keezbo und diesem Heinz in dieser miesen Band gespielt!
    Keezbo blickt vom Billardtisch auf und schaut beleidigt in unsere Richtung. Er scheint den kleinen Mädchenjungen gerade auszunehmen wie ne Weihnachtsgans.
    — HP , antwortet Rents. — Hamish Procter: der H etero- P opopopper.
    — Genau den Kerl mein ich, sagt Franco.
    — Der Typ is auf kein Fall hetero, schnaubt Sick Boy, während Keezbo eine Rot-Schwarz-Rot-Pink-Kombi versenkt. Toller Stoß von dem Dickerchen. — Klassisches Versteckspiel, was der da abzieht. Die Tanten, mit denen HP abhängt, sind entweder professionelle Jungfrauen oder Schwulenmuttis, die sich bei diesem Waschlappen sicher fühlen. Der Kerl war mal mit Alison in Reading unten und danach noch in Frankreich. Ne ganze Woche waren die unterwegs, und er hat sie nicht einmal angefasst! Hat sie mir selbst erzählt … nach nem kleinen Verhör meinerseits, versteht sich.
    Rents lächelt und dreht sich zu Franco. — Hast du HP , Joe und Dennis gesagt, wofür wir die Vans brauchen?
    — Einen Scheiß hab ich denen erzählt. Was die nich wissen, können sie auch nirgendwo ausplaudern. Das Gleiche gilt auch für euch Vögel … Er schaut uns nacheinander an. — Hier hält jeder seine verfickte Klappe, kapisch?!
    Vollkommen bescheuerte Ansage eigentlich, weil die halbe Snookerhalle hören kann, was der Begbie-Kater sagt, aber alle halten ihre Köpfe unten. Muss mich echt zusammenreißen, um nicht loszulachen.
    — Versteht sich von selbst, Mann, erwidert Rents mit Pokergesicht.
    — Aye, ich sag’s aber trotzdem noch mal, weist Franco ihn zurecht. Man merkt, dass ihm die Sache mit dem Skag kräftig stinkt. Kommt der Kater echt null drauf klar. — Biste clean?, fragt er.
    — Clean wie ein Baby, Alter. Cleaner geht’s nich, sagt Rents lächelnd. Aber man sieht genau, was los is. Verkrampfter Kiefer bei Mark, von Wassereinlagerungen aufgedunsene Fresse bei Si, und beide zwinkern in einer Tour, sind hibbelig ohne Ende. Clean wie ein Baby, mein Arsch!
    Ich weiß ja, dass sich alle Welt über Drogen aufregt, aber ehrlich gesagt find ich sie ziemlich genial. Ich mein, is leicht, was von außen zu kritisieren, aber meiner Meinung nach muss man im Leben alles ma probieren. Bestes Beispiel: Jim Morrison. Hätt der nich Acid geschmissen und wär zur anderen Seite durchgebrochen, hätten wir jetzt nich alle diese tollen Songs von ihm. Stimmt schon, dass Skag n bisschen gefährlich is, und so hab ich erst mal damit aufgehört. Der kleine Goagsie faselt auch dauernd davon, dass ihn das Pulver krank macht. Trotzdem geiles Zeug. Ich sag ma so: Begbies Psychonummern, Sick Boys Betrügereien, Tommys Wehklagen, Keezbos bescheuerte Witze und vor allem das Gezeter meiner Ma, dass ich endlich klarkommen und n Job finden soll … das alles geht mit Skag nich weg oder so, aber es stört dich auch nich mehr.
    Wir machen uns auf den Weg. Man sieht Tommy an, dass er nich sonderlich begeistert von der Nummer is, aber er kommt trotzdem mit. Wir teilen uns auf, holen die drei Vans und treffen uns im Industriegebiet in Newhaven wieder. Dann fahren wir zu der Luxushütte, parken die Kisten in einer Seitenstraße und klettern über die Mauer hinterm Haus auf das Grundstück. Alle kommen ohne Probleme rüber, außer Keezbo. Der krampft sich mächtig einen ab.
    — Mach schon, Dicker, drängelt Rents und bläst sich in die Hände. Dabei isses gar nich so kalt. Wir müssen der dicken Katze helfen. Also stützen Tam und ich Keezbos fettes Hinterteil und drücken ihn nach oben. Mit viel Mühe zieht er sich hoch und klatscht dann auf der anderen Seite auf den Boden. Unfassbar, Mann, wie manche

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