Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
mich, die Reise ohne Unterstützung zu wagen! Sir Henry würde davon nichts hören wollen! Wenn Phoebe einen Bruder hätte ..." Sie brach ab und erschreckte Georgiana, indem sie ausrief: „Der junge Orde!"
    „Verzeihung, Madam?"
    Mylady setzte sich mit überraschender Energie auf. „Der wäre genau der Richtige! Ich werde sofort an Mr Orde schreiben! Wo sind sie abgestiegen? Im .Reddish'! Georgie, meine Liebe, die Tinte, meine Feder, Papier, Oblaten! In diesem Pult! Nein! Ich werde aufstehen! Hier, nehmen Sie das alles weg, Kind!"
    „Aber wer ist das?", fragte Georgiana, als sie von Mylady einen Fächer, ein Riechfläschchen, eine Flasche Eau de Cologne, weiteres Hirschhornsalz und drei saubere Taschentücher entgegennahm.
    „Er ist so viel wie ein Bruder. Phoebe kennt ihn schon seit ihrer Geburt!", antwortete Lady Ingham, als sie begann, sich aus verschiedenen Umschlagtüchern, Schals und Wolldecken auszuwickeln. „Ein sehr wohlerzogener Junge!
    Braucht zwar noch städtischen Schliff, ist aber höchst gesittet!"
    Georgiana zog die Brauen hoch. „Ein junger Mann mit frischem Gesicht und einem hübschen Lächeln? Hinkt er ein wenig?"
    „Ja, das ist er. Reichen Sie mir doch Ihre Hand - oder nein!
    Wo hat Muker meine Pantoffeln hingestellt?"
    „Dann, glaube ich, ist er gerade in diesem Augenblick bei Phoebe", sagte Georgiana. „Wir trafen einander auf der Schwelle vor der Haustür: Ich fragte mich, wer es sein könnte!"
    Lady Ingham sank wieder zurück. „Warum haben Sie mir das nicht vorher gesagt?", fragte sie. „Läuten Sie die Glocke, Georgie! Ich will, dass er sofort hier heraufkommt!"
    Georgiana gehorchte, sagte aber, als sie es tat: „Sicher, Madam - wenn Sie es für richtig halten, ihn zu nehmen?"
    „Für richtig? Warum sollte er das nicht sein? Es wird ihm guttun, etwas von der Welt zu sehen! Oh, Sie meinen, sie könnten sich ineinander verlieben! Davor brauchen Sie keine Angst zu haben - obwohl, warum ich davor überhaupt noch Angst haben sollte, weiß ich nicht", fügte Ihre Ladyschaft bitter hinzu. „Nach der vergangenen Nacht wäre ich dankbar, sie mit irgendjemandem verheiratet zu sehen!"
    Tom blickte ernst drein, als er ein paar Minuten später das Ankleidezimmer betrat. Er warf einen erschrockenen Blick auf die Batterie von Medizinen und Stärkungsmitteln, die auf dem Tisch neben dem Sofa aufgestellt waren, schien aber erleichtert, als er mit so kräftigem Ton angesprochen wurde. Auf die unerwartete Frage, ob er Mylady und Miss Marlow nach Paris begleiten wolle, blickte er mehr entsetzt denn erfreut drein. Als ihm der Anreiz einer Woche in Paris als Gast Myladys angeboten wurde, stammelte er zwar, er sei sehr verbunden, doch war es klar, dass das nichts anderes als ein bloßer Ausdruck von Höflichkeit sein konnte.
    „Lassen Sie mich Ihnen sagen, Tom, dass Reisen in fremde Länder ein notwendiger Bestandteil der Erziehung eines jeden jungen Mannes ist", sagte Lady Ingham ernst.
    „Ja, Madam", sagte Tom. Er fügte hoffnungsvoller hinzu:
    „Nur glaube ich wohl, mein Vater wird es nicht wünschen, dass ich fahre!"
    „Unsinn! Ihr Vater ist ein verständiger Mann, und er sagte mir, er hielte es an der Zeit, dass Sie ein wenig städtischen Schliff erhielten. Verlassen Sie sich darauf, er kann Sie sehr gut für ein oder zwei Wochen entbehren. Ich werde ihm einen Brief schreiben, und Sie können diesen zu ihm bringen.
    Nun, Junge, seien Sie nicht lästig! Wenn Sie schon meinetwegen nicht gehen wollen, können Sie es doch Phoebes wegen tun."
    Als ihm die Angelegenheit so dargeboten wurde, sagte Tom, er sei natürlich bereit, alles für Phoebe zu tun. Dann überlegte er, dass das nicht ganz höflich gewesen sei, daher fügte er hinzu, indem er bis an die Haarwurzeln errötete, es wäre außerordentlich freundlich von Mylady, und er wäre überzeugt, es würde ihm außerordentlich gefallen und sein Vater wäre ihr außerordentlich verbunden. Nur sollte er vielleicht erwähnen, dass er sehr wenig Französisch könne und bisher noch nie außerhalb von England gewesen sei.
    Diese unbedeutenden Einwände wies Lady Ingham zurück und erklärte, warum sie London so plötzlich verlassen wolle. Sie fragte ihn, ob Phoebe ihm von den Vorfällen des vergangenen Abends erzählt habe. Das brachte den ernsten Blick auf sein Gesicht zurück. Er sagte: „Ja, das hat sie, Madam. Es ist eine ganz verteufelte Sache, ich weiß, und ich will nicht sagen, dass es nicht falsch von ihr war, all den Unsinn über Salford

Weitere Kostenlose Bücher