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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Art Mädchen, die keck auftreten könnte. Außerdem wird man ihr für Almack die Einladung verweigern.
    Ich werde mich nicht einmal darum bemühen: nichts würde diese widerliche Kreatur Burrell mehr freuen, als mir eine Ablehnung erteilen zu können!"
    „Nein, das geht nicht", sagte Georgiana. „Ich habe einen besseren Plan, Madam: deshalb bin ich gekommen! Bringen Sie sie nach Paris!"
    „Sie nach Paris bringen?", wiederholte Lady Ingham.
    „Ja, Madam, nach Paris!", sagte Georgiana. „Überlegen Sie doch nur! Phoebe kann hier nicht eingesperrt bleiben, und sie nach Hause schicken wäre schlechter als sonst etwas, denn man müsste jede Hoffnung aufgeben, dass sie in Kürze rehabilitiert wäre. Paris wäre gerade das Richtige!
    Jeder weiß, dass Sie daran dachten, sich dorthin zu begeben. Nun, ich hörte Sie selbst mit Lady Seflon darüber sprechen!"
    „Jeder mag das wissen, aber jeder würde auch wissen, warum ich dorthin fuhr."
    „Das ist nun mal nicht zu ändern, liebe Madam. Wenigstens werden sie wissen, dass Sie Phoebe nicht hinausgeworfen haben. Und Sie wissen, wie rasch die schockierendsten Skandale vergessen sind!"
    „Dieser eine wird es nicht sein."
    „Doch, er wird. Ich verspreche Ihnen, ich werde emsig sein, während Sie weg sind, und Sie wissen, niemand kann in dieser Affäre wertvoller sein als ich, denn ich bin Sylvesters Cousine, und was ich von ihm sage, wird man eher glauben als das, was Janthe sagt. Ich werde ausstreuen, dass die Szene vergangenen Abend die Folge eines Zwistes war, der begann, bevor Sylvester nach Chance ging, und nichts mit ,The Lost Heir' zu tun hatte. Ich werde sagen, dass es deshalb geschah, weil er nach Chance ging: Was könnte wahrscheinlicher sein? Und", sagte Georgiana im Tone tiefer Weisheit,
    „ich werde alles unter dem Siegel der strengsten Verschwiegenheit erzählen! Einer Person oder vielleicht zweien, gerade um sicherzugehen, dass die Geschichte verbreitet wird."

Eine kurze Stille herrschte. Mylady brach sie. „Ziehen Sie die Vorhänge zurück", befahl sie. „Was will Muker damit, uns in der Dunkelheit sitzen zu lassen, diese dumme Frau?
    Sie sind eine närrische, verworrene Person, Georgie, doch das will ich verzeihen! Sie haben ein gutes Herz! Aber wird man glauben, dass Phoebe dieses Buch nicht geschrieben hat?"
    „Man muss sie dazu bringen, selbst wenn ich sagen muss, dass auch ich weiß, wer die wirkliche Autorin ist! Wenn Sylvester es gut aufgenommen hätte - einen Scherz daraus gemacht hätte, als ob er sich nicht einen Deut darum kümmere und die ganze Zeit eingeweiht gewesen wäre -, es hätte nicht das geringste bedeutet: denn er war der Einzige, der in dem Buch unfreundlich behandelt wurde, und hätte er es nicht übel genommen, hätten all die anderen Opfer von Phoebes Feder seinem Beispiel folgen müssen."
    „Sprechen Sie mir nicht von Sylvester!", sagte Lady Ingham mit Widerwillen. „Wenn ich nicht mein Herz an seine Heirat mit Phoebe gehängt hätte, wäre ich über ihr Buch entzückt! Denn sie hat ihn wirklich lebensnah dargestellt, Georgie! Wenn er noch immer nicht leidet, kenne ich ihn nicht! Oh, zum Henker mit dem Jungen! Er hätte auch an mich denken können, bevor er meine Enkelin reizte, ein Cheltenham-Drama mitten im Ballsaal aufzuführen!"
    Als sie die langsamen, ungewohnten Tränen, die die Wangen Ihrer Ladyschaft herunterrannen, bemerkte, unterdrückte Georgiana den Wunsch, Sylvester gegen solcherlei Anschuldigungen entschieden zu verteidigen, und sie beeilte sich, Mylady zu besänftigen und ihre Gedanken auf Paris zu lenken.
    „Ja, aber es ist zwecklos, daran zu denken", sagte Witwe Ingham und tupfte sich die Augen. „Ich kann nicht fahren, ohne dass mich ein Gentleman begleitet! Der arme Ingham würde sich im Grabe umdrehen! Sprechen Sie mir nicht von einem Reisemarschall! Ich will keinen Fremden um mich haben. Und ich bin eine erbärmliche Reisende, immer seekrank, und auf Muker kann ich mich in solch einem Fall auch nicht verlassen: Sie wird, darauf können Sie Gift nehmen, verdrossen sein, denn sie will nicht nach Frankreich fahren!"

    Georgiana war dadurch ziemlich eingeschüchtert. Nachdem ihr Vorschlag zurückgewiesen worden war, der gegenwärtige Lord Ingham solle seine Mutter begleiten, war sie in Verlegenheit und konnte nur sagen, es wäre schade, wenn der Plan nach all dem fehlschlagen müsse.
    „Natürlich wäre es schade!", sagte Witwe Ingham gereizt.
    „Aber bei meiner Verfassung wäre es ein Wahnsinn für

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