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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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bitter!"
    „Nun ja, ich bilde mir ein, Sie könnten das wohl! Wie viele Leute haben Sie heute Abend geschnitten?"
    „Nicht aus diesem Grund!", antwortete sie hitzig. „Sie wissen, ich habe das nicht beabsichtigt! Glauben Sie, dass ich nicht sehr dankbar für ihre Freundlichkeit bin, als Sie uns fanden - Tom und mich - und so viel für uns taten?"
    „Oh, verschwenden Sie darauf keinen Gedanken!", antwortete er. „Wie dumm, so etwas zu sagen! - Natürlich waren Sie es nicht."
    Sie zuckte zusammen. „Oh, hören Sie auf, hören Sie auf!
    Ich wollte Ihnen nie eine Kränkung zufügen! Ich hätte Sie ebenso leicht zum Vorbild meines Helden machen können!"
    „Sollte ich dankbar sein? Es ist außerhalb Ihrer Fassungskraft, dass die Erfahrung, mich in einem Roman dargestellt zu sehen - und, wenn Sie mir vergeben wollen, in solch einem Roman! -, auf jeden Fall für mich ekelhaft ist! Sie hätten mich mit jeder vorstellbaren Tagend ausstatten können, aber ich hätte es für eine unerträgliche Unverschämtheit gehalten!"
    Sie begann sich körperlich so zu fühlen, als würde sie von ihrer Stiefmutter gescholten. „Bringen Sie mich zurück zu meiner Großmutter!", bettelte sie. „Ich weiß nicht, warum Sie mich zum Tanz aufforderten! Hätten Sie keine andere Gelegenheit wählen können, um mir das zu sagen, was Sie sagen wollten?"
    „Natürlich, aber warum sollte ich? Ich werde Sie zu Lady Ingham zurückführen, wenn die Musik aufhört, nicht früher! Sie sind undankbar, Spatz: das sollten Sie nicht, wie Sie wissen!"
    „Nennen Sie mich nicht so!", sagte sie scharf, durch seinen Ton verletzt.
    „Nein, es passt nicht zu Ihnen", stimmte er zu. „Was wollen Sie, dass ich Sie nenne? Gänschen?"
    „Lassen Sie mich gehen! Sie können mich übersehen - Sie brauchen mich nicht zu beleidigen!"
    Ihre Hand wurde unangenehm fest umklammert. „Sie können dankbar sein, dass ich Sie nicht übersehen habe.
    Wissen Sie, was geschehen wäre, hätte ich das getan? Wissen Sie, wie viele Augenpaare beobachteten, was ich wohl tun würde? Ich bat Sie zum Tanz, weil sich im gegenteiligen Fall jeder Verdacht, Sie seien wirklich die Autorin dieses Buches, bestätigt hätte und Sie bis morgen gesellschaftlich ausgestoßen gewesen wären. Sie hätten es wohl.verdient, und ich gestehe, ich war in großer Versuchung. Aber ich würde mich selbst für so verächtlich halten wie Ihren schurkischen Grafen, wenn ich mich zu solch einer erbärmlichen Rache er-niedrige! Sie können meiner Hilfe sicher sein, Miss Marlow.
    Was ich Ihnen sagen will, werden Sie mit Anstand hinzunehmen lernen. Ich werde morgen in der Green Street vorsprechen und Sie auf eine Ausfahrt in den Park mitnehmen: das müsste die Zweifler überzeugen!" Das war zu viel. Sie wand sich aus seinem Griff, ihrer Umgebung wie der Folgen nicht achtend, und eilte über das Tanzparkett an die Seite ihrer Großmutter, so blind vor Tränen, die sie nicht zurückhalten konnte, dass sie in mehrere Paare blindlings hineinrannte und nicht sah, wie jeder zuerst sie und dann Sylvester anstarrte, der lächerlich allein in der Mitte der Tanzfläche stand, mit einem Gesicht, das weiß vor Wut war.

    Lady Ingham war unpässlich; Sir Henry Haiford hatte gesagt, dass Mylady auf keinen Fall aufgeregt werden dürfe; Mylady empfing heute keine Besucher. Miss Marlow war ebenfalls unpässlich und lag auf dem Sofa im kleinen Salon; Miss Marlow empfing heute auch keine Besucher.
    Diese traurigen Nachrichten, von Horwich im Tone grabesartiger Schwermut geäußert, erschreckten den einen der beiden Besucher, die auf den Stufen des Hauses in der Green Street standen, ließen aber den anderen unbewegt. „Mylady wird mich empfangen", sagte Mrs Newbury lebhaft. „Sehr anständig von Ihnen, mich dennoch zu warnen, Horwich!
    Ich werde achtgeben, sie nicht aufzuregen."
    „Ich könnte es nicht auf mich nehmen, für Mylady zu antworten, Madam. Ich werde fragen."
    „Völlig unnötig! Ist Mylady in ihrem Ankleideraum? Ich werde sofort hinaufgehen."
    Ermutigt durch den Erfolg, der von dieser helläugigen Dame erreicht wurde, sagte der zweite Besucher fest: „Miss Marlow wird mich empfangen! Bitte bringen Sie ihr meine Karte!"
    Mrs Newbury eilte die Stufen hinauf, und nachdem sie leise an die Tür des Ankleideraumes geklopft hatte, lugte sie verstohlen hinein und sagte sanft: „Liebe Lady Ingham, darf ich hineinkommen? Ich bin überzeugt, dass Sie mir nicht böse sind - sagen Sie, dass Sie es nicht sind!"
    Die

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