Skandal im Ballsaal
getan, Sir!"
„Und es war wirklich nicht Toms Schuld, dass wir in einem Graben endeten, Sir!", schaltete sich Phoebe ein. „Er fuhr gerade sehr langsam, als wir diesem widerlichen Esel begegneten!"
„Einem Esel begegnet, wirklich? Oh!", sagte der Squire.
„Nun, das würde einiges entschuldigen, wenn es stimmen sollte."
„Nein, so war es nicht", sagte Tom freimütig. „Ich hätte das wohl besser machen können, und eher hätte ich meine beiden Beine brechen sollen als zulassen, dass True ihr Sprunggelenk verstaucht!"
„Gut, gut!", sagte sein Vater besänftigt. „Gott sei Dank hast du das nicht! Ich werde sofort einen Blick auf dieses Sprunggelenk werfen. Ich befürchtete, ich würde gebrochene Knie finden."
„Mr Orde", sagte Phoebe ängstlich, „bitte sagen Sie mir -
weiß Papa, wo ich bin?"
„Nun, natürlich!", antwortete der Squire. „Du wirst wohl nicht erwarten, dass ich es ihm nicht sagen würde, nicht wahr?"
„Wer hat es dir erzählt, Vater?", fragte Tom. „Ich nehme an, es muss Upsall gewesen sein, aber ich habe ihn noch nie im Leben gesehen, und keiner von uns sagte ihm meinen Namen! Und Phoebe hat er überhaupt nicht gesehen!"
Aber die Nachricht war natürlich vom Doktor gekommen.
Er hatte seinen Patienten nicht erkannt, aber er wusste, wer der elegante junge Mann war, der seinen Beistand im „Blue Boar" verlangt hatte; und es war wohl zu viel erwartet von einem bescheidenen Landarzt, es nicht so weit wie möglich bekanntzumachen, dass er kürzlich zu Seiner Gnaden von Salford gerufen worden war. Die Nachricht hatte sich nach der geheimnisvollen Art ländlicher Gerüchte verbreitet; und als sie zu den Ohren des Squires gelangte, war sie beinahe bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Doch behielt sie noch genug Wahrheitsgehalt, um den schlauen Mann zu überzeugen, der mutmaßliche Sprössling des Hauses von Rayne, der einen Wagen auf der Bath Road umgeworfen hatte, sei kein anderer als sein eigener Sohn.
Nein, er war nicht sehr überrascht gewesen. Als er das Manor wenige Stunden, nachdem Tom es verlassen hatte, erreichte, war er auf einen bestürzten Gehilfen gestoßen, der seinen ungläubigen Ohren erschreckende Nachrichten zumutete. Doch er hoffte, Tom gut genug zu kennen, um sicher zu sein, dass er nicht durchgebrannt war. Er hielt Marlow für einen ziemlichen Einfaltspinsel, sich von so einer Geschichte anführen zu lassen. Er hatte angenommen, sein Erbe sei wohl imstande, auf sich selbst achtzugeben, obgleich der Lord meinte, er hätte es tun sollen (wobei er Tom mit spöttischem Stirnrunzeln zuzwinkerte). Er hatte die Ereignisse abgewartet. Das Erste war Marlows Rückkehr nach Austerby mit einer schlimmen Erkältung und ohne Nachrichten von den Flüchtlingen. Wenn man Ihrer Ladyschaft glauben sollte, hatte sich die Erkältung zu einer Lungenentzündung entwickelt: auf jeden Fall fühlte sich Seine Lordschaft teuflisch schlecht, und das war kein Wunder, da er in einem Zimmer lag, das so heiß war, dass er wie ein Kampfhahn schwitzte. Soweit der Squire herausbekommen hatte, war Phoebe weggelaufen, um einem Heiratsantrag des Herzogs von Salford zu entgehen. Nun, er hatte das zuerst für eine unglaubwürdige Geschichte gehalten; und als er erfuhr, er hätte mit der Annahme recht gehabt, dass Salford wegen Tom den Knochensäger gerufen hatte, hielt er die Geschichte für ein Lügenmärchen. Und nun wäre er ihnen verbunden, wenn sie ihm erklärten, was zum Teufel sie veranlasst hatte, so verrückt wegzulaufen.
Es war wirklich sehr schwer, ihm das zu erklären; und es überraschte sie nicht, als er bald erklärte, er sei unfähig, aus der Geschichte klug zu werden. Zuerst war dieser Herzog Phoebes ein Ungeheuer, dessen Anträgen sie hatte entfliehen müssen; dann wurde er ohne Grund in einen reizenden Burschen verwandelt, mit dem sie den größten Teil der Woche auf freundschaftlichem Fuße umgegangen war.
„Ich habe nie gesagt, er sei charmant", wandte Phoebe ein.
„Tom war das. Er schmeichelt ihm!"
„Keinesfalls!", sagte Tom empört. „Du bist bloß unhöflich zu ihm!"
„Nun, jetzt ist es genug!", schaltete sich der Squire ein, der an plötzliche Streitigkeiten seines Erben und dessen lebenslanger Freundin gewöhnt war. „Ich weiß nur, wie sehr ich dem Herzog zu Dank verpflichtet bin, dass er auf ein so dummes Paar von Kindern aufgepasst hat! Nun, ich sagte Ihrer Ladyschaft, wir würden viel Lärm um nichts finden, und so ist es! Es ist nicht meine Sache, dich zu
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