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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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schelten, mein Lieber, aber man kann nicht leugnen, dass du es verdient hättest! Doch ich werde nichts mehr zu einem von euch sagen. Ein gebrochenes Bein ist genug Strafe für Tom; und was Phoebe betrifft - nun, es hat keinen Sinn, zu behaupten, Ihre Ladyschaft wäre nicht böse über dich, denn sie ist es - sehr!"
    „Ich will nicht nach Austerby zurückgehen, Sir", sagte Phoebe mit dem Mut der Verzweiflung.
    Der Squire hatte sie sehr gern, aber er war selbst Vater, und er wusste, was er von einem Mann halten würde, der sein Kind unterstützte, ihm den Gehorsam zu verweigern.
    Er sagte freundlich, aber mit dem festen Ton in der Stimme, den zumindest Tom gut kannte, dass sie ganz gewiss nach Austerby zurückginge, und zwar in seiner Begleitung. Er hätte Marlow versprochen, ihm seine Tochter sicher zurückzubringen, und das sei alles, was darüber zu sagen sei.
    Darin irrte er: Phoebe wie auch Tom fanden viel mehr dazu zu sagen. Aber nichts, das sie vorbrachten, konnte den Squire von dem abbringen, was er für seine Pflicht hielt.
    Er hörte sich jedes vorgebrachte Argument mit großer Geduld an, aber am Ende einer leidenschaftlich erregten Stunde tätschelte er Phoebes Schulter und sagte: „Ja, ja, meine Liebe, aber du musst vernünftig sein! Wenn du bei deiner Großmutter leben möchtest, solltest du ihr schreiben und sie fragen, ob sie dich aufnehmen will, und ich hoffe sicher, dass sie es tun will. Aber es geht nicht, auf diese Art durch das Land zu jagen, und das würde sie dir auch sagen. Wenn du von mir erwartest, dass ich dir Vorschub leiste - nun, es mangelt dir ja nicht an Verstand, und du weißt, dass ich das nicht tun kann!"
    Sie sagte voller Verzweiflung: „Sie verstehen nicht!"
    „Er will nicht verstehen!", murrte Tom wütend.
    „Nicht, Tom! Vielleicht, wenn ich ihr schreibe, würde Großmama - nur werden sie so schrecklich böse über mich sein!" Eine Träne rann ihre Wange herab; sie wischte sie weg und sagte so tapfer sie konnte: „Nun, wenigstens habe ich eine sehr glückliche Woche gehabt. Wann muss ich fahren, Sir?"
    Der Squire sagte mürrisch: „Am besten so bald wie möglich, meine Liebe. Ich werde eine Chaise mieten, um dich hinzubringen, aber Toms Lage macht es ein wenig unangenehm. Mir scheint, ich sollte zuerst diesen Doktor um Rat fragen."
    Sie stimmte dem zu; und dann, als sie eine weitere Träne vergoss, lief sie aus dem Zimmer. Der Squire räusperte sich und sagte: „Sie wird sich besser fühlen, wenn sie sich aus-geweint hat."
    Es war Phoebes Absicht, in der Abgeschiedenheit ihrer Schlafkammer genau das zu tun; aber sie traf Alice dort, die den Fußboden fegte, und sie zog sich in das Stiegenhaus zurück, als sich die Tür, die zur Hinterseite des Gasthauses führte, öffnete und Sylvester den engen Flur betrat. Sie hielt auf halbem Weg die Stiegen hinunter inne, und er blickte auf. Er sah die Tränenspuren auf ihren Wangen und fragte:
    „Was ist los?"
    „Toms Papa", gelang es ihr zu antworten. „Mr Orde ..."
    Er runzelte die Stirn, die schräge Linie seiner Brauen wurde betont. „Hier?"
    „In Toms Zimmer. Er - er sagt ..."
    „Kommen Sie herunter in den Kaffeesalon!", befahl er.
    Sie gehorchte, putzte sich die Nase und sagte mit gepresster Stimme: „Ich bitte um Entschuldigung; ich versuche gerade, mich zu fassen!"
    Er schloss die Tür. „Ja, weinen Sie nicht! Was sagt Orde?"
    „Dass ich nach Hause fahren muss. Er versprach es Papa, wissen Sie, und obwohl er sehr nett ist, versteht er das Ganze nicht. Er hat die Absicht, mich so bald wie möglich nach Hause zu bringen."
    „Dann haben Sie nicht mehr viel Zeit zu verlieren", sagte er kühl. „Wie lange werden Sie brauchen, sich fertig zu machen?"
    „Das ist nicht so eilig. Er muss erst nach Hungerford fahren, um Doktor Upsall zu besuchen und eine Chaise zu mieten."
    „Ich spreche nicht von einer Reise nach Austerby, sondern von einer nach London. Ist es nicht das, was Sie wollen?"
    „Oh ja, ja, wirklich! Sie meinen - aber er wird es mir nicht erlauben!"
    „Müssen Sie ihn um Erlaubnis fragen? Wenn Sie fahren wollen, meine Chaise ist beim Halfway House, und ich kann Sie sofort dorthin bringen. Nun?"
    Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen, denn diese Worte hatten wie ein Zauber auf sie gewirkt. Sie war plötzlich ganz verwandelt. „Ich danke Ihnen! Oh, wie gut Sie sind!"
    „Ich werde Keighley sagen, er soll die Grauen nicht in den Stall bringen. Wo ist Alice?"
    „In meiner Schlafkammer. Aber wird sie

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