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Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Titel: Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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mit gierigen Fingern. Dann kippte er sich die Flüssigkeit mit solch verzweifelter Hast in die Kehle, dass erdas Fläschchen fast mit verschluckte. Er hustete und prustete und keuchte. Dann sah er mit blutunterlaufenen Augen zu ihr auf, Augen, die jedoch viel lebendiger aussahen als vorher. Augen, die halbwegs menschlich aussahen. »Danke.«
    Mary war gegen ihren Willen gerührt, dann wurde sie wieder ärgerlich. Wie jämmerlich er war   – und sie ebenfalls, weil sie nachgegeben hatte. »Samstagnacht.«
    Er nickte. Wischte sich den Mund. Leckte den Rand des Fläschchens hoffnungsvoll, dann jedoch enttäuscht ab. »Ich weiß nicht mehr, wie es angefangen hat   – ich hatte geraucht. Aber es war nicht genug in meiner Wasserpfeife, um mich ganz zu betäuben. Ich hörte Rufe   – die Stimme eines betrunkenen Kerls. Er schrie und fluchte. Schmutziges Zeug, Sie wissen schon. Der Kerl war sturzbetrunken, aber das hielt ihn nicht von dem Versuch ab, die Wasserpfeifen umzutreten   – und die Männer, die daneben lagen, mit Tritten zu traktieren. Sayed hat versucht, ihn freundlich hinauszukomplimentieren.«
    »Ist das der Besitzer?«
    Lang nickte. »Habe zuerst nicht begriffen, warum. Beim ersten Anzeichen von Ärger schmeißt Sayed sie schon raus. Dann hab ich ihre Kleider gesehen. Aristos. Und der Anführer sieht mich und kommt angetorkelt und holt nach meiner Wasserpfeife aus.« Langs Atmung wurde lauter und schneller. Mary bemerkte, dass sein Zittern fast ganz aufgehört hatte. Er sah sie fest an. »Das werden Sie wohl kaum glauben,ein alter Sack aus Haut und Knochen wie ich, der sich gegen einen jungen Mann wehrt.«
    Sie sah ihn an. »Das hängt wohl von Ihrer Geschicklichkeit ab. Und von dem Grad seiner Trunkenheit.«
    Er nickte. »Und die Drogen. Sie füllen einen gewissermaßen aus, vereinnahmen einen. Es ist, als ob man auf einer Wolke schwebt, warm, blind und taub gegen alles um einen herum. Diesmal war ich   –« Er hielt an und überlegte. »Ich wollte, dass er verschwindet. Ich wollte ihn in ein Nichts verwandeln.«
    Marys Magen zog sich zusammen. »Ihn zum Gehen bewegen?«
    »Nein. Ihn zerstören.« Er sah sie wieder an, kalten Blickes, jedoch ohne Böswilligkeit. »Nicht, was Sie hören wollten? Dann sollten Sie lieber nicht fragen.«
    »Ich will die Wahrheit.« Das meinte sie auch so.
    »Sie verstehen, ich konnte nicht denken. Fühlte keinen Schmerz. Ich war in Rage, aber gleichzeitig auch wie betäubt.«
    »Dann haben Sie nicht vernünftig überlegen können.« Und dann hatte er die Folgen seines Handelns auch nicht abschätzen können.
    Er schien fast belustigt über die Frage. »In einem Opiumrausch gibt es keine Vernunft.«
    Sie holte tief Luft. »Sie haben den jungen Mann also angegriffen. Wissen Sie noch, wie?«
    Er sah überrascht auf. »Mit den Händen.« Er streckte ihr seine klauenartigen Hände mit Altersflecken entgegen: verkrüppelte Finger, geschwolleneGelenke, eingerissene und schmutzige Nägel. Sie waren violett vor Kälte, obwohl es ihm nichts auszumachen schien. »Das Opium wieder. Es nimmt Kraft, es gibt Kraft. Es waren zwei Männer. Ein dummer Kerl, der mir im Weg stand. Aber den wollte ich nicht. Ich wollte das wahre Schwein. Ich habe mich auf ihn gestürzt und ihn zu Boden geworfen. Ich habe ihn gewürgt, dort auf dem Boden.« Er sah nach unten, als ob Beaulieu-Buckworth dort rücklings auf dem Zellenboden lag. »Er war ziemlich schwach für so einen Körper.«
    Mary überlegte. Beaulieu-Buckworth mochte wohl in jedem Sinn des Wortes schwach gewesen sein, hingegen konnte ein Mann im Drogenrausch übermenschliche Kräfte entwickeln. Aus gutem Grund waren in Irrenanstalten kräftige Männer angestellt und eiserne Ringe in die Wände eingelassen. Sie sah Langs Hände erneut an, die er in den Schoß hatte sinken lassen. Was sie sah, schnürte ihr die Kehle zu: eine lange, dunkle Schnittwunde, die in der Handfläche begann und über Zeige- und Mittelfinger lief. Die Wunde war dunkel und eiterte   – und trug zu dem üblen Gestank dieses feuchten Raumes bei   –, und trotz ihrer langen Erfahrung mit Schmutz und Gestank wich sie zurück. Als sie die Stimme wiederfand, fragte sie: »Wann haben Sie sich denn da verletzt?«
    Lang sah verständnislos aus. Das Zittern fing wie der an, und er sagte halb bettelnd, halb fordernd: »Ich brauche noch mehr.«
    »Ich habe nichts mehr.«
    »Mehr.«
    »Beantworten Sie zuerst meine Frage; was ist mit Ihrer Hand passiert?«
    Er schwieg eine Minute

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