Skandal In Belle Terre
furchtbares Durcheinander aus, ich weiß.
Aber manchmal passiert etwas Unvorhergesehenes und dann …”
Jericho zog die Augenbrauen zusammen. „Bist du dabei auszuziehen?”
Maria umklammerte ihr Kleiderbündel. „Ja.”
„Heute noch?”
„Nein, natürlich nicht”, erwiderte sie schnell. „Ich wollte es dir nach dem Essen sagen.”
Und er wollte, dass sie aus Belle Terre verschwand. Er wusste, das war immer noch das Sicherste für sie. Aber nach diesen zwei letzten Wochen … Jericho biss die Zähne zusammen. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, ohne sie zu sein.
Tief in seinem Herzen hatte er gehofft, dass sie auch so empfand. Aber jetzt, wie er sie da so vor sich stehen sah, lebhaft, mit geröteten Wangen und einem Funkeln in den Augen, da musste er sich eingestehen, dass sie anscheinend etwas sehr Aufregendes vorhatte, etwas, das interessanter war als ein Leben mit ihm.
Es tat weh, aber Jericho riss sich zusammen und lächelte verkrampft. „Gut, dann gehe ich nur mal schnell zu Cullen hinunter und sage ihm, dass sein Dienst hier bald vorbei ist. Und wenn ich zurückkomme, kannst du mir von deinen Plänen erzählen.”
Maria ergriff ihn beim Arm und zwang ihn, sie anzusehen.
„Ich dachte, du würdest erleichtert sein, dass ich gehe. Ich dachte, es sei genau das, was du wolltest.”
„Stimmt, Maria Elena.” Sein Gesicht blieb starr, nur in seinen Augen konnte man den Schmerz lesen. „Aber meine Erleichterung darüber, dass du bald in Sicherheit sein wirst, bedeutet ja nicht, dass du mir nicht fehlen wirst oder dass ich dich oder die Stunden, die wir miteinander hatten, vergessen werde.”
Plötzlich strahlte Maria über das ganze Gesicht, stellte sich wieder auf die Zehenspitzen und küsste ihn stürmisch. „Gut, dann geh und sprich mit Cullen. Wenn du zurückkommst, habe ich eine Überraschung für dich.”
Als er sie mit zusammengezogenen Brauen ansah, lachte sie und schob ihn in Richtung Tür. „Geh nur. Während du mit Cullen noch das Gelände abgehst, was ihr ja sicher wieder machen werdet, packe ich zu Ende. Und dieser letzte Abend gehört ganz uns.” Sie küsste ihn leicht auf die Wange und auf den Hals. Ihre Stimme war rau und dunkel. „Nur uns allein, ohne Unterbrechungen.”
„Dieser letzte Abend …”
Marias Worte gingen Jericho nicht aus dem Kopf, als er seinen abendlichen Gang über das Hotelgelände machte. Besonders der Teil, der an den Fluss angrenzte, war Fremden leicht zugänglich.
Zwei perfekt trainierte Dobermänner und ihre Betreuer patroullierten hier jede Nacht.
Beinahe automatisch sagte Jericho etwas zu den Tieren, die seine Stimme erkannten. Mit seinen Gedanken war er bei Maria.
Sie würde Belle Terre verlassen. Und in Sicherheit sein.
Immer wieder versuchte er sich davon zu überzeugen, dass es nur darauf ankam. Aber er musste immer daran denken, wie freudig erregt sie gewesen war. Und erst vor ein paar Tagen noch war sie wild entschlossen gewesen, Belle Terre nicht zu verlassen.
Jericho ging am Ufer entlang. Ob plötzlich er selbst und die wunderbaren Stunden, die sie miteinander verlebt hatten, für Maria keine Rolle mehr spielten?
,,n’ Abend, Boss.”
Court Hamilton stand plötzlich vor ihm. Er war wirklich ein engagierter und fähiger junger Mann, der sich zu Jerichos verlässlichstem Officer zu entwickeln schien.
„Guten Abend, Court. Sie machen ja Überstunden.”
„Ja, Sir.” Court trat näher. „Kirk Fields Frau hat endlich ihr Kind bekommen. Ein Mädchen. Sie ist ein störrisches kleines Ding. Das Baby meine ich. Die Kleine hatte es nicht besonders eilig, zur Welt zu kommen.”
„Ein kleines Mädchen?” Jericho dachte sofort an ein anderes kleines Mädchen, vo r achtzehn Jahren in einer ähnlichen Sommernacht. Ein Baby, empfangen in Liebe und zu früh geboren, um zu überleben. Sein kleines Mädchen, dessen Mutter ihn morgen verlassen würde.
Aber er musste sich von der Vergangenheit lösen und durfte auch nicht über die Zukunft nachgrübeln. Zu viel war jetzt in der Gegenwart zu tun. „Ach so”, sagte er leise, „und weil die Geburt länger dauerte, sind Sie für Kirk eingesprungen.”
„Ja, Sir”, sagte Court. „Ich dachte, dass Sie nichts dagegen haben würden. Ein Mann sollte bei der Geburt seines Kindes bei seiner Frau sein.”
„Ja, wenn es die Umstände erlauben.” Damals war das nicht möglich gewesen. „Sie machen wohl häufig Dienst für Ihre Kollegen, Court?”
„Hin und wieder. Ich bin Single, habe auch
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