Skandal In Belle Terre
sich nicht sicher, ob er dem Mann dankbar oder eifersüchtig auf ihn sein sollte.
„Maxie war siebzig. Seine Frau war fünfzig, als sie starb, kurz nachdem ich ihn kennen gelernt hatte. Sie hatten keine Kinder.
Also war ich für ihn so etwas wie eine Ersatztochter. Er brachte mich dazu, mich im College einzuschreiben und mein Studium auch abzuschließen. Er setzte sich dafür ein, dass ich Stipendien bekam, und immer, wenn ich konnte, half ich bei ihm im Restaurant aus.”
„Dann war er so was wie dein Mentor. Du warst ihm eng verbunden und gabst seinem Leben Sinn.”
„Er war mehr als mein Mentor. Er war wie ein Vater für mich, ganz anders als mein ständig betrunkener leiblicher Vater.
Wahrscheinlich war er meine Rettung.”
„Ich würde ihn gern kennen lernen”, sagte Jericho leise, „und ihm danken für die Frau, die er aus dir gemacht hat.”
Maria blickte auf das Meer hinaus. „Ich wünschte, du könntest ihn kennen lernen, ihr würdet euch sehr sympathisch sein.
Er war davon überzeugt, dass du und ich uns wieder sehen würden. Und wenn ich an mir zweifelte, meinte er immer, ich sollte warten, die Zeit würde kommen. Wie sehr wünschte ich, er wür de sehen, dass er Recht hatte.”
„Maxie lebt nicht mehr?”
„Vor zwei Jahren ist er gestorben. Sein Herz hörte einfach auf zu schlagen. Ich verdanke ihm sehr viel, Jericho. Und dann hat er mir noch sein ganzes Vermögen hinterlassen. Ein Glücksfall.”
Sie kuschelte sich an ihn. „Aber hier mit dir zu sitzen, in deinen Armen, das ist das wahre Glück, und das kann ich mir für Maxies Millionen nicht kaufen.”
„Maxies Millionen.” Jericho lachte leise, „das hört sich gut an.
Dann bist du ja eine reiche Frau. Aber deinen Lebensstil scheinst du überhaupt nicht geändert zu haben.”
„Davon war Maxie wohl ausgegangen. Auch für ihn war Geld nur dazu da, Gutes zu tun. Als ich nach seinem Tod die Unterlagen durchsah, stellte ich fest, dass er vielen jungen Leuten geholfen hatte.”
„Und das willst du auch tun? Um seine Großzügigkeit fortzuführen?”
„Auf alle Fälle will ich genau überlegen, was ich mit dem Geld mache. Es muss in seinem Sinn sein.”
Jericho zog sie fester an sich. „Und bis dahin lebst du so weiter wie bisher.” Er konnte sie sich gut vorstellen, diese Freundschaft zwischen dem kinderlosen alten Mann und der lebhaften jungen Frau, die fest entschlossen war, ihr eigenes Leben zu meistern. Serge Maximillian wäre sicher einverstanden mit der Art und Weise, wie sie ihr Leben lebte, aber er würde sich auch Sorgen machen. So wie er, Jericho, sich Sorgen machte.
„Wie lange arbeitest du schon für Simon? Wie bist du überhaupt dazu gekommen?” Die Black Watch galt als ultrageheim.
Kaum jemand wusste, dass es überhaupt eine solche Organisation gab.
„Im Grunde arbeite ich nicht für Simon, zumindest nicht regelmäßig. Vor drei Jahren ist die Organisation das erste Mal an mich herangetreten. Einer der Rebellenführer hatte sich bereit erklärt, mit der Presse zu reden, aber nur mit mir. Ich habe keine Ahnung, wie er darauf gekommen war. Ich war dem Mann zuvor nie begegnet. Als Simon das hörte, nahm er mit mir Kontakt auf.
Und als ich mich bereit erklärt hatte, musste ich vor dem Einsatz ein dreiwöchiges Intensivtrainung machen, sozusagen die Kurzversion der Agentenausbildung.”
„So fing also alles an.”
„Ja. Inzwischen hat er mich noch ein paar Mal eingesetzt. Dieses war schon meine fünfte Mission.”
„Und eine besonders gefährliche.”
„Das war nicht vorherzusehen. Das war eben einfach Pech.”
„Pech, das ist alles?”
Und bevor er noch mehr sagen konnte, drehte sie sich um und presste sich sanft an ihn, so dass er ihre nackten Brüste unter dem Swearshirt spüren konnte. Sie legte ihm schnell die Hand auf den Mund. „Reg dich nicht auf. Ich habe bei diesem letzten Einsatz viel gelernt und bin zu einigen Entscheidungen gekommen.” Sie lächelte. „Aber ich möchte darüber jetzt nicht sprechen. Wenigstens nicht gleich. Es gibt auch andere Möglichkeiten, sich zu verständigen.”
Sie richtete sich wieder auf, ohne den Blick von ihm zu lösen.
Jerichos Züge glätteten sich, und ein Glitzern trat in seine Augen. „Was denn für Möglichkeiten, Liebste?”
„Diese zum Beispiel.” Sie schob ihm die flache Hand unter das offene Hemd und strich ihm über den nackten Oberkörper, bis seine kleinen Brustwarzen hart wurden. Als sie die Hand auf seinen Hosenknopf legte, ging
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