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Skelett

Titel: Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Nord-Devon angelangt war, hatte Abdul per Scheinwerfer den vereinbarten Kode abgesetzt - viermal lang, dreimal kurz, viermal lang. Nun wartete er mit einigem Bauchgrimmen auf der Brücke und betrachtete die gefährlichen Felsklippen, die nicht weit von der Landungsstelle aus dem Meer ragten.
    Erleichtert registrierte er das Antwortsignal, das an der Küste im gleichen Rhythmus aufflammte. Die Luft war rein. Jetzt konnte er sein Schiff an den Landungssteg bringen, was an dieser gefährlichen Felsküste kein leichtes Manöver war.
    Bis auf die Besatzung des Maschinenraums hatten sich alle seine Männer an Deck versammelt und warteten auf seine Befehle. Er würde sie erteilen, sobald er mit dem Anlegemanöver fertig war. Ihnen war allen klar, dass jeder, der die Befehle nicht beachtete, auf der Stelle einen Kopf kürzer gemacht werden würde.
    Im Mondlicht konnte Abdul sehen, wie an Land eine ganze Reihe schwerer Lkws darauf wartete, entladen zu werden. Sie transportierten die Sprengköpfe aus der geheimen Waffenfabrik im Dartmoor - Sprengköpfe, die, waren sie erst einmal auf den in Angora stationierten Raketen, die Ungläubigen in Westeuropa das Fürchten lehren würden.
    Sobald Abduls Männer die mörderische Fracht auf das Schiff umgeladen hätten, würden die Fahrer ihre leeren Lastwagen ein paar Kilometer entfernt von der Küstenstraße ins Meer stürzen lassen. Wie Abdul auf der Seekarte ablesen konnte, wies das Meer an der entsprechenden Stelle eine enorme Tiefe auf. Niemand würde die Lastwagen jemals wieder zu Gesicht bekommen.
     
    Tweed hatte die Abzweigung erreicht, an der Warden nach links gefahren und schließlich auf die Küstenstraße gestoßen war. Dieses Mal fuhr Tweed jedoch nach rechts, in Richtung Harmer’s Head. Noch im Büro hatte er sich die Straßenkarte dieser Gegend genau eingeprägt und dabei entdeckt, dass hier linker Hand eine winzige Straße abging, die direkt nach Harmer’s Head führte.
    Aus Angst, die Abzweigung zu verpassen, kroch er beinahe im Schritttempo dahin. Paula betrachtete ihn stirnrunzelnd. Die gespannte Konzentration, die auf seinem Gesicht abzulesen war, bereitete ihr Sorge.
    »Wissen Sie noch, wo wir sind? Es ist jetzt eine Weile her, dass wir an der Stelle vorbeigefahren sind, an der Warden abgebogen ist.«
    »Alles in Ordnung, Paula. Ich suche eine winzige Straße, die irgendwo links abgehen muss. In dieser Wildnis hier gibt es bestimmt keine Wegweiser.«
    »Wildnis ist das richtige Wort. Meilenweit nichts als endloses, ödes Moorland, hier und da ein paar Felsen, vom Wind zerzauster Stechginster. Kein Wunder, dass es hier keine Häuser gibt.«
    »Wer wollte hier schon leben.«
    »Stört es Sie, wenn ich rauche?«, rief Marler von hinten. »Ich komme mir hier vor wie am Ende der Welt.«
    »Nein, rauchen Sie ruhig«, sagte Tweed. »Ich habe schließlich mein Fenster offen.«
    In diesem Augenblick entdeckte Paula einen Wegweiser.
    »Halt! Wir müssen nach links«, rief sie und spähte durch die Windschutzscheibe.
    »Danke, aber ich habe es gesehen«, sagte Tweed. Er setzte den linken Blinker, um Butler hinter ihnen ein Zeichen zu geben, und bog langsam auf einen holprigen Weg, der zu beiden Seiten von verwildertem Stechginster gesäumt war. Er war so schmal, dass der Landrover kaum durchkam.
    Paula schaltete das Radio ein und drehte es sofort leiser. Es lief gerade der Wetterbericht. Von Südwesten her zog eine Sturmfront mit Windböen von bis zu hundertdreißig Kilometern die Stunde heran. Bereits jetzt spürten sie, dass der Wind aufgefrischt hatte, aber noch regnete es nicht. Als sie um eine Kurve kamen, stieg der Weg leicht an. Er führte hinauf nach Harmer’s Head, dem größten Granitblock, den Paula je zu Gesicht bekommen hatte. Er wies eine beinahe rechteckige Form auf, die auf einer Seite leicht abgeflacht war, und besaß die Ausmaße von vier Einfamilienhäusern. Tweed fuhr über nacktes Grasgelände langsam weiter und hielt schließlich hinter dem Felsen an, der ihnen nun den Blick aufs Meer versperrte. Harry folgte seinem Beispiel und parkte daneben.
     
    Der Mond stand hoch am Himmel und wurde noch nicht von der Armada aus niedrig hängenden schwarzen Wolken verdeckt, die sich über dem Meer bedrohlich zusammenballten. Marler sah sich auf der einen Seite von Harmer’s Head um, während Paula und Tweed das Gleiche auf der anderen Seite taten. Butler lud unterdessen mit Pete Nield und Newman die schweren Taschen mit seinem Waffenarsenal aus den Autos.
    Als

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