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Skelett

Titel: Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sind. Sie erinnern sich?«
    »Natürlich erinnere ich mich.«
    »Und auch an die Fahrt entlang der Küstenstraße? Ich bat Warden, kurz nach Harmer’s Head anzuhalten. Dort befand sich ein tiefer Einschnitt in einer Felswand, den wir uns näher angeschaut haben. Im Inneren war ein merkwürdiges Ding versteckt - eine lange Gangway mit Handläufen rechts und links, die auf dicke Gummireifen montiert war, damit man sie besser manövrieren konnte. Wo haben wir eigentlich etwas Ähnliches gesehen?«
    »Gütiger Himmel! Jetzt erinnere ich mich! Auf dieser Insel vor Marseille. Neben dem Steg, an dem die Oran angelegt hat, lag ein ähnliches Ding im Wasser.«
    »Dann kennen Sie also unser nächstes Ziel.«
    »Wir fahren dieselbe Strecke entlang, die Warden uns irrtümlich chauffiert hat. Denn dort könnte die Stelle sein, an der die Oran anlegt, um die Sprengköpfe für die koreanischen Raketen in Angora an Bord zu nehmen.«
    »Die hier in Drago Volkanians geheimer Waffenfabrik erst kürzlich hergestellt wurden.«
    »Welches Ziel soll damit eigentlich getroffen werden?«, fragte Newman.
    »Paris, London, Berlin? Da kann man nur spekulieren.« Tweed sah auf seine Uhr. »Jetzt müssen wir aber nach Harmer’s Head aufbrechen. Hoffentlich schaffen wir es noch rechtzeitig dorthin …«
    Als sich Paula auf dem Weg zu den beiden Landrovern die neuen Informationen durch den Kopf gehen ließ, fiel ihr etwas auf. »Sie sagten ›unser nächstes Ziel‹. Was kommt denn danach noch?«
    »Danach werden wir wieder hierher nach Abbey Grange zurückkehren, um den Skelettierer zu identifizieren, wie ihn die Zeitungen so reißerisch nennen.«

30
    »Wir brechen sofort nach Nord-Devon auf«, sagte Tweed zu seiner Mannschaft, als alle wieder bei den Landrovern waren. »Unser Ziel ist eine versteckte Anlegestelle an der Küste. Ich fahre den ersten Wagen selbst und werde uns hinlotsen.«
    »Wer fährt mit Ihnen?«, fragte Butler.
    »Paula und Marler. Harry, Sie fahren den zweiten Wagen und nehmen Newman und Nield mit. Das Gelände an der Küste ist felsig und unwegsam, aber wir müssen trotzdem so schnell fahren, wie es geht. Rechnen Sie also damit, dass Sie ziemlich durchgeschüttelt werden. Noch Fragen?«
    »Müssen wir mit einem Schusswechsel rechnen?«, fragte Butler.
    »Das ist durchaus möglich. Das hängt alles davon ab, welche Situation wir bei unserer Ankunft in Harmer’s Head antreffen. Aber machen Sie sich schon einmal auf eine harte Auseinandersetzung gefasst.«
    Tweed setzte sich ans Steuer des ersten Landrovers. Paula kletterte auf den Beifahrersitz, und Marler, der sein Armalite-Gewehr schussbereit zusammengesetzt hatte, nahm auf der Rückbank Platz.
    Langsam fuhr Tweed an Abbey Grange, dem Glockenturm und der Kirche mit ihrem grausigen Altarschmuck vorbei. Erst als sie die Cottages ganz passiert hatten, trat er aufs Gas und schaltete das Fernlicht ein. Vor ihnen auf der Straße waren deutliche Ölspuren von überbreiten Lastwagen zu sehen.
    »Ihr Fuhrpark scheint ja miserabel gewartet zu werden«, sagte er. »Aber das kann uns nur recht sein - so können wir die Spuren leichter verfolgen.«
    An der Stelle, an der die Ölspuren von der asphaltierten Straße verschwanden, lenkte er den Landrover auf den unbefestigten Fahrweg, dem Warden damals irrtümlich gefolgt war, was sich letztlich aber als eine glückliche Fügung erwiesen hatte. Nach ein paar Metern setzten die Ölspuren auf der schmalen Straße, die nicht mehr als ein von Stechginsterhecken gesäumter Feldweg durch das Moor war, plötzlich wieder ein.
    Tweed öffnete das Seitenfenster und ließ die kalte Nachtluft herein. Auch Paula, die sich von ihrem Schock in der Kirche und den Strapazen der Nacht langsam zu erholen begann, begrüßte die Erfrischung. Sie blickte hinüber zu Tweed, auf dessen Gesicht sich grimmige Entschlossenheit spiegelte.
    »Sie glauben, dass die Oran dort unten an dem Steg anlegt und die Raketen an Bord nimmt?«
    »Ja. Ein mir bekannter Marineexperte hat berechnet, dass das Schiff heute Nacht die Sprengköpfe an Bord nehmen müsste. Wenn wir Glück haben, ist das auch so.«
    »Sie sagten, wir würden nach Harmer’s Head fahren. Dort haben wir aber nicht die Gangway gefunden.«
    »Nein, aber von dort aus haben wir den besten Blick auf den Küstenabschnitt und sehen, wenn sich dort etwas tut.«
    »Und was machen wir dann?«
    »Das entscheide ich, wenn wir vor Ort sind.«
     
    Sofort als der Frachter vor dem vereinbarten Punkt an der Küste von

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