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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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zurückgebunden waren, und Bart. Seine Brusthaare quollen aus dem Ausschnitt seiner Weste. Neben uns dröhnte der Motor der Harley.
    »Hast ein bisschen Ärger gehabt, was?« Er grinste mich an und wischte mir das Blut von der Nase. Seine Hand war warm von der Sonne und so haarig wie der ganze Rest von ihm.
    Ich nickte.
    »Nichts passiert?«
    »Nein, mir geht’s gut.« Ich setzte mich auf. »Danke.«
    »Keine Ursache.« Er streckte mir die Hand entgegen. »Cole.«
    »Ryan!«, kreischte Mum, ließ ihre Taschen fallen und rannte auf uns zu. »Was ist passiert?«
    Cole stand auf. »Er hatte ein bisschen Ärger mit den Dorfjungs, aber ihm geht’s gut.«
    Mum blieb abrupt stehen.
    Er sah sie an. Und sie sah ihn an. Und das war’s.
    Eine Woche später zog er bei uns ein.
     
    Ich lief durch die Stadt und hielt für Mum Ausschau nach Läden, in denen Kunsthandwerk verkauft wurde. Es gab ein paar, die infrage kamen. Ich notierte mir die Namen. Ich wollte Mum mit irgendwas gnädig stimmen, denn wenn sie rausfand, was ich plante, würde sie ausrasten.
    Whitmere sah wie die meisten anderen Kleinstädte aus, in denen wir anlegten – nur dass sich am Stadtrand ein See befand. Es gab ein paar Straßen mit Läden und eine bunte Mischung von Häusern – von großen vornehmen Villen bis hin zu armseligen Bauernhütten. Wahrscheinlich konnte man in weniger als einer halben Stunde von einem Ende zum anderen laufen. Ich ging am Rand einer Siedlung mit Sozialwohnungen vorbei und bog dann in eine Straße ein, die laut Hinweisschild zum Jachthafen führte.
    Die Bootswerft war größer als erwartet, aber es schien nicht viel los zu sein, wenn man berücksichtigte, dass eine ganze Menge Boote dort lagen. Eine Katze mit rotem Fell sonnte sich auf dem Dach eines Transporters und beobachtete mich. Ein alter Mann arbeitete in den Docks am Rauchabzug eines Hausboots, sein kahler Schädel war von der Sonne verbrannt. Er blickte auf, als ich zu ihm rüberging, und kniff die Augen zusammen, bevor er sie mit der Hand abschirmte.
    Ich beschloss, den ersten Schritt zu machen. »Entschuldigen Sie bitte, ist der Besitzer da?«
    Er musterte mich von oben bis unten. »Ja, Junge, da drüben, ganz hinten im Schuppen, er prüft eine Lieferung.«
    »Danke.«
    Der Schuppen war so groß wie eine Scheune. Zuerst konnte ich niemanden sehen. Ich ging hinein und entdeckte einen Mann, der sich im hinteren Teil des Schuppens über eine Kiste beugte und Taurollen zählte.
    »Hallo?«, rief ich.
    Er richtete sich auf. »Ja?«
    »Entschuldigen Sie bitte die Störung. Äh, haben Sie vielleicht kurz Zeit?«
    Er lachte und legte eine Taurolle weg. »Das hängt ganz davon ab, wie viel dir das wert ist.« Er kam zu mir rüber und klopfte sich die Hände an seiner Jeans ab. »Was kann ich für dich tun?«
    Mein Magen beruhigte sich, als ich die Tattoos auf seinen Armen und den Ring in seiner Augenbraue sah. Er war ungefähr in Coles Alter und hatte die gleiche Größe und Statur.
    »Ich suche Arbeit. Vielleicht können Sie Hilfe gebrauchen?«
    Er sah sich um. »Ich seh hier kein Schild, auf dem ich einen Job anbiete, du?«
    »Nein.« Ich hob die Schultern und versuchte zu lächeln. »Ich dachte, ich frag trotzdem mal, kostet ja nichts.«
    Er schnaubte. »Wie alt bist du?«
    »Sechzehn.«
    »Schon mal auf einer Bootswerft gearbeitet?«
    »Nein, aber …«
    »
Überhaupt
schon mal gearbeitet?«
    Ich senkte den Kopf. »Nein.«
    In der Stille, die nun folgte, bereitete ich mich innerlich darauf vor, mich zu entschuldigen und dann zu verschwinden. Es gab andere Werften, bei denen ich es versuchen konnte, diese war einfach die nächstgelegene. Er lachte wieder.
    »Dann hast du dir auch noch keine schlechten Gewohnheiten zugelegt.« Ich blickte rasch auf und er zwinkerte mir zu. »Komm schon, überzeug mich.«
    Ich holte tief Luft. »Hm … äh … Ich suche nach einer Arbeit, die mit Booten zu tun hat, weil ich davon was verstehe. Es ist das erste Mal, dass ich es versuche. Die Werft ist groß, also dachte ich, hier gibt es vielleicht ein paar Sachen, die ich für Sie machen kann. Ich kenne mich mit Hausbooten aus. Wir haben eins, solange ich denken kann. Ich bin damit aufgewachsen und mache alles, was so anfällt. Vor harter Arbeit habe ich keine Angst oder davor, mir die Hände schmutzig zu machen, und …«
    »Hoho! Nun mal langsam!« Er hob eine Hand, um mich zum Schweigen zu bringen, aber er lächelte dabei. »Bist du von hier?«
    »Äh … nein …« Jetzt kam der

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