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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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Lärm hatte er bestimmt nichts mitbekommen. Ich hörte, wie Dad die Polizisten ins Arbeitszimmer führte, dann hastete ich mit der Wäsche unter dem Arm nach unten. Mum saß in der Küche am Tisch und drehte die Ringe an ihren Fingern.
    »Leg einfach alles da drüben hin«, sagte sie. »Sie wollen auch mit uns sprechen.«
    Ich brachte die Wäsche weg und setzte mich zu ihr an den Tisch. Bis auf das Ticken der Wanduhr war es im Haus seltsam ruhig. Aus dem Arbeitszimmer drang kein Laut.
    Es musste mindestens eine halbe Stunde vergangen sein, bevor die beiden Polizisten wieder herauskamen. Mum stand wortlos auf und zeigte ihnen den Weg ins Wohnzimmer. Ich blieb allein zurück, saß da und starrte die Tür des Arbeitszimmers an, weil ich hoffte, Dad würde herauskommen. Aber er kam nicht. Bei Mum brauchten sie nicht so lange, und als sie fertig waren, führte sie die Beamten in die Küche.
    Die Polizistin lächelte mich an. »Ich bin Hauptkommissarin Evans, Jenna, und das ist mein Kollege, Hauptkommissar Plummer. Wir haben nur ein paar Fragen. Es dauert nicht lange. Du musst keine Angst haben.«
    »Okay.«
    »Es geht um gestern: Kannst du uns ganz genau erzählen, was du gemacht hast, nachdem du aus der Schule gekommen bist?«
    »Ja, natürlich.« Damit würde ich spielend fertigwerden. Nach dem Unfall hatte ich unzählige Befragungen über mich ergehen lassen müssen, all die Fragen, all die unbedeutenden Details. »Äh, ich bin mit dem Bus nach Hause gefahren und hier gegen halb fünf angekommen. Mum und ich sind mit meinem kleinen Bruder zum Supermarkt gefahren. Da haben wir eine Kleinigkeit gegessen – Charlie mag so gern Fisch und Chips in dem Café dort.«
    Die Kommissarin lächelte. »Klingt, als wäre er mein Sohn. Wann wart ihr vom Einkaufen wieder zurück?«
    »Zwischen halb sieben und sieben. Charlie und ich haben Hausaufgaben gemacht und dann haben wir ein bisschen Fernsehen geschaut. Charlie ist gegen zehn ins Bett gegangen. Kurz danach ist Dad nach Hause gekommen.«
    »Weißt du vielleicht noch genau, wie spät es da war?«
    »Zwischen fünf und zehn Minuten nach zehn. Auf keinen Fall später, weil wir BBC 1 geschaut haben und die Nachrichten gerade erst angefangen hatten.«
    »Hast du deinen Vater gesehen, als er hereinkam?«
    »Er war zuerst ein paar Minuten in der Küche, hat sich mit Mum unterhalten und sich was zu trinken gemacht. Dann kam er ins Wohnzimmer zum Fernsehen. Ich war noch ein bisschen auf, doch dann bin ich ins Bett gegangen.«
    »Und dein Vater hat da immer noch Fernsehen geschaut?«
    »Ja.«
    »Und wie spät war es da?«
    »Ungefähr halb zwölf.«
    »Es war nach elf?«
    »Ja.«
    »Und da bist du dir sicher?«
    »Ja, ganz sicher.«
    Sie nickte. »Was hatte dein Vater an, als er nach Hause kam?«
    »Seine Büroklamotten. Seinen blauen Nadelstreifenanzug. Ach ja, und ein rosa Hemd. Ich kann mich deswegen so gut daran erinnern, weil ich ihm schon so oft gesagt habe, wie doof das zu dem Anzug aussieht. Aber er hört ja nicht auf mich.«
    Jetzt lächelten beide. »Noch eine letzte Frage«, sagte der Kommissar. »Ist dir irgendetwas Ungewöhnliches an ihm aufgefallen?«
    Er ist nicht völlig blutbespritzt nach Hause gekommen, wenn es das ist, worauf Sie hinauswollen!
»Nein, nichts, alles war ganz normal.«
    Hauptkommissarin Evans stand auf und wandte sich an Mum. »Ich denke, das war’s dann erst mal. Es ist nicht nötig, dass wir zu diesem Zeitpunkt mit Ihrem Sohn sprechen, denn er war ja schon im Bett, als Ihr Mann nach Hause kam. Es könnte allerdings sein, dass wir ihn später doch noch befragen müssen, das hängt von den Ergebnissen der kriminaltechnischen Untersuchung ab. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Da wäre jetzt nur noch die Sache mit der Kleidung Ihres Mannes …«
    »Ja, ich hole sie gleich«, sagte Mum.
    »Warum denn das?«, fragte ich empört. Sie behandelten ihn wie einen Verdächtigen, dabei hatte er doch gar nichts getan.
    »Reine Routine«, erklärte Hauptkommissar Plummer. »So können wir deinen Vater aus unseren Untersuchungen herauslassen.«
    Mum ging mit ihnen nach oben, und kurze Zeit später kamen sie mit einem durchsichtigen Plastikbeutel, in dem sich Dads Klamotten befanden, zurück. Mum rief nach Dad, er kam aus dem Arbeitszimmer, und die Kommissare bedankten sich bei ihm, bevor sie gingen.
    Ich hatte das Gefühl, das ganze Haus seufzte vor Erleichterung, als ihr Auto knirschend von der Auffahrt fuhr. Dad lehnte an der Tür des Arbeitszimmers, sein Gesicht schien

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