Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
Vom Netzwerk:
hörte auf zu lächeln, beugte sich vor und umarmte mich kurz. »Doch. Sie ist nur überrascht, das ist alles.«
    »Ist sie nicht. Sie denkt, dass ich … dass ich …«
    »Blödsinn! Meine Mum denkt so nicht. Sie macht sich seit dem Unfall eben zu viele Sorgen. Wenn sie dich besser kennt, wird sie absolut einverstanden sein.« Offensichtlich sah ich nicht sehr überzeugt aus, denn sie ergänzte: »Wenn du jetzt nicht gleich Geschrei hörst, hat sie Dad nichts von dir erzählt. Das heißt, sie ist auf dem besten Weg, dich zu mögen.«
    »Oh, großartig, dein Vater wirft mich also gleich aus dem Haus?«
    Jenna horchte. »Glaube ich nicht. Oben ist alles ganz still.«
    Auf der Treppe erklangen Schritte und Jennas Mum kam zurück. »Seid ihr bereit?«
    Ich stand auf. »Ja. Danke, dass Sie uns fahren.«
    »Kein Problem.« Sie lächelte mich an.
    »Ich hab’s dir doch gesagt«, flüsterte Jenna mir zu, als wir das Haus verließen.
    Auf dem gesamten Weg zum Kino fuhr Mrs Reed mit ihrer spanischen Inquisition fort.
    »Wie alt bist du, Ryan?«
    »Sechzehn.«
    »Ach, ich dachte, du wärst älter.« Sie lächelte mir im Rückspiegel zu. »Ich nehme an, das liegt an deiner Größe. Dann bist du also gerade mit der Schule fertig?«
    »Hm …«
    Jenna sprang mir bei. »Er ist nicht zur Schule gegangen. Seine Mutter hat ihn zu Hause unterrichtet.«
    »Ja, wirklich? Ich habe vor ein paar Wochen im Fernsehen einen Bericht darüber gesehen. Vor allem in Amerika ist das sehr verbreitet. Viele finden das Konzept gut.«
    Jenna grinste mich an. »Ryans Mutter ist übrigens Veganerin.«
    »Ach!« Das Gesicht von Jennas Mutter hellte sich auf und die nächsten fünfzehn Minuten wurde ich über veganen Lebensstil ausgefragt.
    Wir hielten, um zu tanken, und sie schickte Jenna zum Bezahlen. Als sie aus dem Auto ausgestiegen war, warf mir ihre Mutter im Spiegel einen Blick zu. »Das ist das erste Mal seit Monaten, dass ich sie nicht nervös erlebe, obwohl sie unter Leute geht.«
    Ich hatte das Gefühl, der mütterliche Eisberg war noch ein bisschen mehr geschmolzen.
     
    Jennas Mum setzte uns vor dem Kino ab, und wir winkten ihr hinterher, als sie wegfuhr. Ich kam mir wie ein Idiot vor, doch ich nahm an, dass es das war, was ich tun sollte. Sobald das Auto verschwunden war, legte ich den Arm um Jenna und ließ mich erleichtert auf ihrer Schulter zusammensacken.
    Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Hast du dich etwa nicht getraut, das vor Mum zu tun? So was!«
    »Sei still! Ich habe dir noch nicht verziehen, dass du mich so vorgeführt hast.«
    Sie legte mir den Arm um die Taille. »Wo essen wir?«
    Ich blickte mich um. »Bei
Frankie & Benny’s

    Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, denn Jenna plapperte ohne Pause auf mich ein – sie war so entzückt darüber, wie sie mich mit ihrer Mum überrumpelt hatte, dass sie ganz vergaß, darauf zu achten, ob sie jemand anstarrte. Als ob ich der einzige Mensch war, den sie überhaupt wahrnahm.
    Ihr gefiel der Film, mir nicht. Aber ich hielt die ganze Zeit ihre Hand und wand mich innerlich bei dem Gedanken, was Cole sagen würde, wenn er mich so sehen könnte. Als ich dreizehn war, war er mit einem Strauß roter Rosen für Mum nach Hause gekommen. Sie strahlte, als er sie ihr gab, und ich lachte und machte Würgegeräusche. Cole gab mir einen leichten Klaps auf den Kopf und sagte: »Warte nur, bis du ein Mädchen triffst, das du magst. Dann lachst du nicht mehr.«
    Er hatte recht.

35_Jenna
    Der Montag in der Schule war schrecklich. Wo ich auch hinging, überall wollten die Leute mit mir über den Mord reden. Die Neuigkeit hatte schnell die Runde gemacht, und ich konnte nicht mal den Flur entlanggehen, ohne dass sie sich um mich scharten. Blöde Fragen, blöde Gerüchte. Die Mittagspause verbrachten Beth und ich in der Bibliothek, wo mich niemand belästigen konnte.
    Ich war froh, als ich wieder nach Hause fuhr, obwohl die Polizei im Dorf immer noch von Tür zu Tür ging und Befragungen durchführte. Der Schulbus setzte mich und Charlie ab, doch als wir die Gabelung der Straße erreichten, ging ich zum Kanal statt nach Hause.
    »Wo gehst du hin?«, rief Charlie, und ich hörte, wie er hinter mir hertrippelte. »Jen? Hey, Jen!«
    Ich lief weiter. »Ich will sehen, wo es passiert ist. Ich weiß nicht, warum, aber ich muss es einfach sehen.«
    »Ich komme mit.«
    »Nein, geh nach Hause.«
    »Ich komme mit«, sagte er bestimmt.
    Ich blickte meinen kleinen Bruder an, der entschlossen neben mir

Weitere Kostenlose Bücher