Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)
ein höfliches Lächeln und fuhr hiernach fort, mit fremdem Namen zu unterschreiben, bis er mit dem Stapel an Unterlagen durch war.
Erst danach fiel ihm ein, dass sein Gegenüber auf seine Bemerkungen für gewöhnlich eine Reaktion erhielt.
»Ich werde versetzt«, erklärte Foster. »Aber die Pflege, die sie bei Ihnen erhalten haben, war herausragend.«
Moody lächelte. »Freut mich zu hören. Offensichtlich kümmern wir uns für Sie um den Transport. Sie werden sie also nächste Woche in Maryland besuchen können.«
Foster rechnete die Tage durch. Es war gut, sie aus Vegas wegzuschaffen, auch wenn er selbst noch nicht alles abgewickelt haben sollte. Die Situation könnte sich bis dahin noch zuspitzen und äußerst hässlich werden.
»Ausgezeichnet«, sagte er und stand auf. »Ist sonst noch etwas?«
»Nicht von unserer Seite aus.« Moody überreichte ihm die Kopien der Unterlagen. »Sie werden sich sicher bei der Einrichtung in Maryland melden, um sich zu vergewissern, dass alles reibungslos verlaufen ist.«
»Das werde ich. Danke.«
Sie gaben sich die Hand, und Foster ging, ohne Lexie oder Beulah zu besuchen, da die alte Dame auf eine gewisse Routine angewiesen war, damit es ihr gut ging. Kreuzte er am falschen Tag auf, konnte dies zu großer Verwirrung führen. Die Verlegung bereitete ihm zwar Gewissensbisse, denn Beulah hatte sich hier gut eingelebt. Doch ihre Sicherheit ging vor. Was man auch sonst über Foster sagen mochte, er kümmerte sich um seine Schützlinge.
Zielstrebig ging er zu seinem Wagen. Er hatte seit Tagen nicht mehr mit Mia gesprochen, aber sie hielt sich noch in Vegas auf, das wusste er. Nach ihrer kleinen Auseinandersetzung in dem Diner hatte sie nicht mehr mit ihm reden wollen. Ihm war bewusst geworden, dass er ihre Eitelkeit verletzt hatte, doch Erklärungen hätten es im Nachhinein nur schlimmer gemacht. Es war besser, ein gewisses Maß an Zurückhaltung zu wahren. Sie hatte ihn vor zwei Tagen angerufen, um ihm mitzuteilen, dass sich Kyra auf dem Weg nach Vegas befand.
Und er hatte zufrieden vor sich hin gelächelt. Ja, die Lage spitzte sich zu, endlich. Es kostete ihn seine ganze Selbstbeherrschung, in seiner Wohnung zu bleiben, obwohl jemand darin gewesen war. Deshalb hielt er auch weiterhin seinen Tagesablauf ein. Nur die geringste Abweichung könnte seinen Plan zum Scheitern bringen, und dieses Risiko wollte er auf keinen Fall mehr eingehen.
Nachdem er das Gelände von Desert Winds verlassen hatte, aß er unterwegs eine Kleinigkeit, um schließlich wie gewohnt seinen Dienst anzutreten. Serrano musste inzwischen regelrecht vor Wut kochen. Foster passierte das Kasino und beantwortete im Vorübergehen ein paar Fragen des Sicherheitspersonals, bevor er mithilfe seines Schlüssels den Aufzug zum Penthousebüro nahm. Wie üblich war Sandy bereits nach Hause gegangen, als er das Vorzimmer betrat, weshalb er ohne große Umschweife ins Büro seines Chefs durchmarschierte.
»Wo zum Teufel haben Sie gesteckt?«
»Ich war in einer persönlichen Angelegenheit unterwegs«, antwortete er. »Ich bin keine halbe Sekunde zu spät, Mr Serrano.«
»Hier braut sich was zusammen. Wieso haben Sie mir nicht erzählt, dass Sweet Verwandte hat; vor allem, dass da jemand ist, der einen Aufstand macht, sobald der Junge verschwindet?«
Foster runzelte die Stirn und genoss seine Rolle in dem ganzen Drama. »Ich hatte in seiner Personalakte nachgesehen, Sir. Dort stand: keine nahen Verwandten . Möchten Sie, dass ich sie holen gehe, damit Sie sich selbst davon überzeugen können?«
Serrano lief im Zimmer auf und ab. »Nein, ich will diese verdammte Akte nicht sehen. Warum haben Sie nicht gründlicher recherchiert? Ich kann es mir nicht leisten, mit jemandem zu arbeiten, der so nachlässig ist.«
»Bei allem Respekt, Sir, ich bin Leiter der Sicherheitsabteilung, nicht Ihrer persönlichen Gestapo.« Seine aufsässige Art würde die Auseinandersetzung womöglich weiter anfachen, aber er musste Serrano aus dem Tritt bringen, sonst würde dieser zu genau auf die einzelnen Puzzleteile achten.
Serrano verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »Für das Gehalt, das ich Ihnen zahle, sind Sie mein Mädchen für alles und tun gefälligst, was ich Ihnen sage. Und wenn ich sage bellen , dann geben Sie Laut, verstanden?«
»Wuff«, antwortete Foster.
»Wir könnten wegen dieses Versäumnisses tief in der Scheiße stecken.«
Was heißt hier wir , weißer Mann? Aus Gründen, die auf der Hand lagen, behielt er
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