Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
Vom Netzwerk:
Ende, sondern den Tod von Kyra bedeutet hätte.
    Die Angst verlieh ihm Kraft. Er kämpfte nicht des Geldes wegen, er kämpfte für Heim und Familie – na ja, jedenfalls für so etwas Ähnliches. Reyes rammte den Kopf des Killers gegen ein Metallbein des Bettes, riss eine Schublade aus der Kommode und zerschlug sie auf ihm. Das Holz splitterte und riss dem Kerl das Gesicht auf. Blut spritzte, aber er war immer noch nicht erledigt.
    Er drehte sich entkräftet um, riss dann jedoch das Bein hoch und traf Reyes genau im Schritt. Schmerzen und Übelkeit übermannten ihn. Sein Instinkt befahl ihm, sich auf die Seite zu rollen und seine Eier vor weiteren Angriffen zu schützen, doch das konnte er nicht tun. Während er gegen seinen Brechreiz ankämpfte, fing er sich einen rechten Haken auf die Stichverletzung ein. Die Faustknöchel des Killers bohrten sich tief in die Wunde und verursachten einen stechenden Schmerz.
    Der immense Blutverlust machte ihn langsam und ließ ihn nachlässig werden. Plötzlich fand er sich auf dem Rücken wieder und hatte einen Ellbogen an der Kehle. Mit aller Kraft stemmte er den Killer von sich weg. Er musste sich aus der Umklammerung lösen.
    »Warum willst du nicht endlich sterben?«, murmelte der Angreifer und seine Tenorstimme mit dem gedehnten Südstaatenakzent kam Reyes bekannt vor.
    »Van Zant?«, fragte er ungläubig.
    VZ gehörte zu den Guten, relativ gesehen zumindest. Der Druck auf Reyes’ Brust ließ ein wenig nach. Dieser wusste die Ablenkung ohne zu Zögern und schamlos für sich zu nutzen. Mit einer geschmeidigen Bewegung bäumte er sich auf, zog das Knie an und schlug den Kopf seines Gegners dagegen, nur um im nächsten Augenblick auch schon auf dessen Brust zu knien und ihm die Hände um den Hals zu legen.
    »Runter von mir, Reyes.« Das Alabama-Ass versuchte kühn zu klingen.
    Mist, das war gar nicht gut. Reyes hörte ein leises Luftholen von der anderen Seite des Bettes aus. Kyra hatte begriffen, dass er und der Angreifer sich kannten. Das würde Fragen nach sich ziehen. Für den Moment hatte er jedoch ganz andere Sorgen.
    »Wenn du mir dein Wort gibst«, flüsterte Reyes leise, »lasse ich dich gehen. Aber du musst mir schwören, dass du uns danach in Frieden lässt.«
    »Geht nicht«, krächzte Van Zant. »Ich hab den Auftrag angenommen, verstanden? Du kennst meine Arbeitsmoral.«
    Zu seinem Leidwesen tat Reyes es. Sollte er VZ nun gehen lassen, würde dieser nicht eher Ruhe geben, bis einer von ihnen tot wäre. Wie auch immer, zunächst einmal musste Reyes etwas wissen. Also verstärkte er den Druck auf den Hals des Killers ein wenig, der inzwischen bereits Sterne sehen sollte, da ihm der Sauerstoff ausging. »Wie hast du uns gefunden, V?«
    »Monroe hat dich verraten«, röchelte Van Zant und genoss diese Schmach eindeutig. In ihren Kreisen wusste jeder, dass Monroe für Reyes so etwas wie ein Freund gewesen war. »Zwanzig Riesen und er hat gesungen.«
    Der Hurensohn! Reyes schloss die Augen und unterdrückte die aufbrausende Wut. Damit durfte er sich in diesem Augenblick nicht befassen. Mit Bedauern drückte er zu und fühlte, wie der Hals des anderen Mannes nachgab. Der letzte Atem entwich mit einem rasselnden Geräusch, dann verstummte auch dies und Van Zant war nicht mehr als ein totes Stück Fleisch auf dem Fußboden.
    Reyes fand eine Lampe und knipste sie an, um seine Verletzungen zu begutachten. Was die körperlichen anging, hatte er acht Schnittwunden, die behandelt werden mussten. Was die seelischen anging … Kyra kauerte in der Ecke hinter dem Bett und schaute ihn tief verstört an, als hätte er sie gerade vergewaltigt oder ihre Großmutter niedergemetzelt.
    »Er wusste, wie du heißt«, flüsterte sie. »Wieso kannte er dich?«
    Reyes blutete, fühlte sich kraftlos und ihm war schlecht; er war nicht in der Stimmung, jetzt auf die Sache einzugehen. Hoffentlich ließ seine Mimik nicht auf die zermürbende Angst schließen, die ihn innerlich schier aufzufressen schien. Kyra hätte es nicht auf diese Weise erfahren sollen. Nun würde er zum Selbstschutz wieder diese innere Mauer errichten, die sie in den vergangenen Wochen eingerissen hatte.
    Selbst für seine Ohren klang er kalt und unnahbar. »Wir haben jetzt zum Reden keine Zeit. Wir müssen hier aufräumen, die Leiche vergraben und abhauen.«
    »Ich gehe mit dir nirgendwohin, ehe du mir nicht geantwortet hast.« So nackt und verletzt war sie ebenso eiskalt wie er. Auf den Schock folgte blinde Wut, die sie

Weitere Kostenlose Bücher