Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)
Absichten demonstrieren wollte.
»Zuerst warst du nur ein Auftrag«, sagte er leise. »Aber dann habe ich dich kennengelernt. Mir wurde klar, dass ich von Serrano belogen worden war. Ich töte nur Menschen, die es verdient haben. Im Gegensatz zu den meisten anderen suche ich mir meine Aufträge genau aus.«
»Na klar doch.«
»Wenn du möchtest, zeige ich dir die Informationen über dich, die sie mir gegeben haben.«
Sie überlegte. Vielleicht war es ein Trick, um sie abzulenken. Sobald sie läse, würde er ihr die Pistole entwinden, sie erschießen und mit dem Marquis und der gesamten Kohle nach Vegas fahren. Allerdings hätte er das längst tun können, wenn es seine Intention gewesen wäre. Seit vier Tagen hatte er keinen Grund mehr gehabt, in dieser einsamen Hütte zu bleiben. Er hätte ihr jederzeit das Genick brechen können.
»Hol es.« Sie gab ihm einen Wink mit der Beretta.
Langsam ging er ins Wohnzimmer, kam mit seiner Jacke zurück, zog das Handy aus der Innentasche, schaltete es ein und drückte ein paar Tasten, bevor er es ihr reichte. »Der unterste Knopf ist zum Scrollen.«
»Rücksichtslose Kriminelle«, las sie laut vor und pickte sich dann die spektakulärsten Stellen heraus. »War Komplizin ihres Vaters, der das Kasino um Millionen betrogen hat, und tötete ihn anschließend, um die Beute an sich zu bringen.« Kyra machte große Augen, sie blickte ungläubig auf. »Das haben sie dir weisgemacht? Warum diese Lügen? Nehmt ihr Killer nicht einfach das Geld und erledigt den Auftrag? Wer interessiert sich schon für die Gründe?«
»Ich. Wenn ich die Wahrheit gekannt hätte, wäre ich nicht auf das Angebot eingegangen.«
»Was für einen Unterschied macht die Wahrheit für so einen erstklassigen Lügner, wie du es bist?« Zorn und Schmerz stauten sich in ihr auf; die zurückgehaltenen Tränen schmerzten wie Stacheldraht. »Inzwischen ist wohl auch dir klar, dass ich meinen Dad nicht umgebracht habe.«
»Ich weiß es. Und ich verstehe auch, warum du Serrano ausgenommen hast. Du hattest deinen alten Herrn wirklich lieb. Was willst du jetzt tun?«
»Ich sollte dich umbringen. Aber der Sex mit dir war ziemlich gut, deshalb werde ich dich wohl einfach nur hierlassen. Sollte ich dich allerdings jemals wiedersehen, werde ich dich erschießen.«
»Wenn sie merken, dass der zweite Killer nichts von sich hören lässt, werden sie einen dritten schicken. Sollte der den Auftrag wieder nicht erledigen, kommt der nächste und so weiter und so fort. Wann willst du schlafen? Du kannst das nicht allein schaffen, Kyra. Es ist verblüffend, dass du überhaupt so weit gekommen bist.«
»Genau, tolle Idee , die Frau mit der Knarre inkompetent zu nennen.« Sie hob den Lauf ein wenig an.
Zum ersten Mal verriet er innere Erregung. Er wischte sich übers Gesicht. »So habe ich das nicht gemeint. Aber du brauchst jemanden, der dir hilft.«
»Und das bist du, ja?«, fauchte sie.
»Wen hättest du denn sonst?«
Dieser Mistkerl! Musste sie unbedingt daran erinnern, wie einsam sie war. Wenn er jedoch glaubte, sie würde sich davon beeinflussen lassen, dann kannte er sie schlecht. Sie konnte es nicht ertragen, rein sexuelle Anziehung für mehr gehalten zu haben. Sie fühlte sich wie ein naives Dummchen, das sich von seiner starken Brust und den breiten Schultern hatte beeindrucken und schließlich von ihm flachlegen lassen. Selbst jetzt noch machten sie sein bronzefarbener Oberkörper und die Art, wie er sein schwarzes Haar zurückwarf, an.
Ihr Finger zitterte am Abzug; sie war kurz davor, abzudrücken. In diesem Augenblick gefielen ihr die Prellungen in seinem Gesicht und die zertrümmerte Nase. Er hatte sie verdient, der verlogene Mistkerl. Und noch mehr. Wenn sie gekonnt hätte, würde sie sich nun sogar noch bei Dwight bedanken, dass er ihn dermaßen aufgemischt hatte.
»Mia. Ich habe nur darauf gewartet, dass sie in die Staaten zurückkehrt, musste nur so lange umherziehen. Sie dürfte inzwischen in Fargo sein … Ich werde einfach hinfahren. Und du hältst dich gefälligst von mir fern.«
Sie wollte sich anziehen, wusste aber nicht, wie sie dies mit der Pistole in der Hand bewerkstelligen sollte. Sobald sie sich ihr Shirt über den Kopf zöge, hätte er genügend Zeit, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Kyra versuchte, sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, während sie über das Problem nachdachte.
»Sie ist nicht in Fargo.«
Kyra erstarrte. »Woher weißt du das?«
»Als ich vor
Weitere Kostenlose Bücher