Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
drei Finger.
„Und?“
Der Verletzte entzog ihm genervt den Kopf.
„Okay, ich kann auf der Seite nichts erkennen. Aber das spielt jetzt keine Rolle.“
„Ich bin anderer Meinung. Wir brauchen jeden Mann. Geh zu Nathan. Er soll das Auge reinigen und verbinden.“
Joshua begab sich widerwillig auf die Suche nach dem Native. Jackson sah ihm nach. Devin erkannte, dass ihn etwas bedrückte.
„Bist du verletzt?“
Sie betrachtete sein Gesicht und tastete seine Brust ab. Er hielt ihre Hände fest und hauchte einen Kuss auf die Fingerspitzen.
„Mach dir keine Gedanken um mich.“
„Wer sollte es sonst tun?“
Sie schmunzelte und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Er erwiderte die Geste flüchtig. Seine Gedanken schienen weit weg.
„Woran denkst du?“
In ihren eigenen Ohren klangen die Worte dumm und fehl am Platz. Er hatte ihr das Leben gerettet, und der braune Wolf kannte Jacksons Geruch und wusste, dass er aus seinem eigenen Clan stammte.
„Wie schlimm ist es?“
„Schlimm genug. Thorne wird sich direkt auf den Weg zum Gut begeben haben, um dem Lycan davon zu berichten. Er wird um Verstärkung bitten, und mein Vater kann sie ihm nicht verweigern. Wir sollten uns bald auf den Weg machen, die Pausen kurz halten und so wenig Spuren hinterlassen wie möglich.“
Der Ort wirkte so friedlich, ruhig und fern von all dem Tod und Blut, das sie hinter sich gelassen hatten. Doch dieser Friede konnte nicht von Dauer sein, bis sie die Farm erreicht hatten.
„Ich trommle alle zusammen. Wir fahren in zehn Minuten.“
Jackson sah ihr hinterher, und ein amüsiertes Zucken umspielte seine Mundwinkel. Zielstrebig mit gestrafften Schultern ging Devin zu jedem Einzelnen und sammelte die Mannschaft um sich. Deutlich nahm er das neugewonnene Verantwortungsgefühl in ihr wahr. Sie fühlte sich den Unschuldigen verpflichtet. Fasziniert beobachtete er sie aus der Distanz, und der Wolf in ihm ruhte entspannt.
Er stieg auf die Laderampe des Trucks und warf Reece die Autoschlüssel zu. Der kleine Konvoi setzte sich in Bewegung Richtung Mackinaw City. Kurz vor der Brücke, die über die Straße von Machinac führte, wechselten erneut die Fahrer. Sie verließen die Interstate 75 auf eine Landstraße, die nach Gladstone führte, wo sie eine letzte Rast einlegten und die Zelte auf einem Campingplatz direkt am Wasser aufschlugen. Um diese Jahreszeit hielten sich viele Familien hier auf, und boten für sie die perfekte Tarnung. Die Gerüche all dieser Menschen und die Nähe zum Wasser der Green Bay Bucht überlagerten die Fährte für die Jäger.
Sie blieben alle beieinander, und die meisten von ihnen verkrochen sich nach dem Essen in die Zelte. Cecile half mit, das Geschirr abzuwaschen, während Nathan und Jackson die weitere Route besprachen.
Reece saß am Lagerfeuer, starrte gedankenverloren und missmutig in die Flammen. Devin näherte sich ihm und ließ sich auf dem dicken Holzstamm neben ihm nieder.
„Also gut, du hast mein Leben ruiniert. Du hast mich infiziert. Du hast die Kontrolle verloren, und im Grunde sollte ich dir dafür mächtig in den Arsch treten.“
Er hob nicht einmal seinen Kopf, sondern nickte schweigend.
„Dein Bruder ist BDSMler und hat Peitschen, Gerten und Rohrstöcke in seiner schmutzigen Sammlung. Dir gehört der Hintern versohlt, und ich könnte ihn fragen, ob er mir seine Ausrüstung leiht.“
Reece zog die Augenbrauen skeptisch zusammen, und auf seiner Stirn bildeten sich Falten.
„Allerdings bist du stärker als ich und noch dazu verdammt groß. Ich bin sicher, mir würden die Knie abfaulen, wenn sie dein Gewicht tragen müssten. Ehrlich gesagt wäre das auch eine äußerst demütigende Position für dich, findest du nicht?“
Seine Schultern bebten.
„Obwohl dein Knackarsch und meine Hand garantiert eine Menge Spaß hätten. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber auf so was steh ich nicht wirklich.“
Sie senkte ihre Stimme und schob sich dicht an seine Seite.
„Und unter uns: Jackson wäre ziemlich enttäuscht, wenn ich plötzlich die Fronten wechseln würde.“
Reece unterdrückte bei der Vorstellung ein Prusten. Sie stieß ihn sanft mit ihrer Schulter an.
„Hör auf, zu schmollen, das steht dir nicht. Es ist passiert, und ich weiß, es wird nie wieder passieren. Die Menschen hier hast du gerettet, und wir finden einen Weg, sie in Sicherheit zu bringen. Du hast ein großes Herz, kleiner Bruder.“
Endlich sah er sie an. Seine Augen glänzten, und das
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