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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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inzwischen trockenen Kleider vor die Kabinentür und drehte das kalte Wasser auf – so kalt es in diesem feucht-warmen Sumpfklima eben sein konnte – , um den Gestank von Schweiß und Benzin loszuwerden, und die beklemmende Übelkeit. Es dauerte lange. Länger, als ich erwartet hatte. Während das Wasser auf mich herunterprasselte, trank ich, um mich zu rehydrieren. Stellte einen Fuß nach dem anderen auf den Sitz in der Ecke, massierte meine verkrampften Waden. Schauderte, als die Anspannung aus mir wich.
    Kein Wunder, dass die Großkatzen in dieser Gegend so viel kleiner waren als ihre Verwandten in den Appalachen. Mit mehr Körpermasse war es viel schwieriger, sich abzukühlen. Als meine Körpertemperatur endlich herunterging, trocknete ich mich ab und ging in die Küche, wo ich zwei Snickers aß, während ich mir eine große Schüssel Haferbrei kochte, die ich dann, nackt und zitternd neben dem Herd stehend, restlos in mich hineinschaufelte.
    IchhätteBeastnichtsolangeundschnellrennenlassendürfen.Aberdannhätteichverpasst,wiedieserRickmeinenGartendurchsuchte.Ichmussteherausfinden,werihmdenSchlüsselzumGartentorgegebenhatte.Undihnihmabknöpfen.UndihmeinenDenkzettelverpassen,weilerinmeinHeimeingedrungenwar.
    Mein Revier , grollte Beast zornig. Mein Bau .
    »Ganz genau « , sagte ich zwischen zwei Bissen. »Mein Revier .« Auch wenn es nur vorübergehend war.
    Als mein Hunger so weit gestillt war, dass ich wieder klar denken konnte, drehte ich mein Haar zu einem Knoten und einem langen, nassen Pferdeschwanz und ging witternd durchs Haus. Bruiser war über die Veranda an der Seite gekommen. Noch ein Eindringling, den ich mir vorknöpfen musste. Wie viele Schlüssel zu meinem Haus und meinem Garten gab es eigentlich? Hatte Katie sie verteilt wie Süßigkeiten?
    Bruiser war langsam durch die Räume gegangen und an jeder Stelle stehen geblieben, wo ich Kameras gefunden hatte. Ich kniete mich hin und schnupperte. Er hatte nichts angefasst. Soweit ich das in meiner menschlichen Gestalt beurteilen konnte, war sein Geruch weder an den Drähten noch an den Kabeln. Er hatte einfach nur angehalten, als wollte er die zerstörten Geräte betrachten. Im Badezimmer hatte er die zu diesem Zeitpunkt noch feuchten Kleidungsstücke angefasst. Dort war sein Geruch stärker, als hätte er sie nach Blutflecken abgesucht.
    Im Schlafzimmer änderte sich seine Vorgehensweise. Hier hatte er sich länger bei jeder Kamera aufgehalten, vielleicht um sich genauer umzusehen und sich alles einzuprägen. Sein Geruch war auf den Griffen. Er hatte jede Schublade und den Schrank geöffnet, meine Kleider berührt, die Taschen und Säume gründlich abgetastet, ganz professionell, nicht zu seinem persönlichen Vergnügen. Ich zog einen Stuhl heran und sah nach der Kiste im obersten Fach. Als ich den Finger daran legte, spürte ich eine leichte Vibration. Der Camouflage-Zauber war noch aktiv. Er hatte die Kiste nicht angefasst. Dafür aber meine Waffen.
    Ich trug die Benelli M4 Super 90 zum Bett, um zu überprüfen, ob er daran herumgepfuscht hatte. Das Modell M4 war beim amerikanischen Militär unter der Bezeichnung XM 1014 Joint Combat Shotgun im Einsatz. Die Stahlteile waren mattschwarz phosphatiert und korrosionsbeständig, die Aluminiumteile matt eloxiert. Durch die Beschichtung war die Waffe bei Nachteinsätzen nicht so leicht auszumachen. Viele Experten hatten diese Flinte für idiotensicher erklärt. Sie erforderte wenig oder keine Wartung, war in jedem Klima und unter allen Wetterbedingungen funktionstüchtig, und man konnte sie in einen See oder Teich werfen und dort längere Zeit lassen, ohne dass sie rostete. Sie konnte fünfundzwanzigtausend Schuss abfeuern, ohne dass ein wichtiges Bauteil ersetzt werden musste. Ich hatte mich gut und ausführlich informiert, bevor ich das Geld investiert hatte. Die Benelli war eine glattläufige, halbautomatische Flinte mit Röhrenmagazin und dem selbstladenden dualen ARGO -Gasdruckladersystem, das aus zwei Gaszylindern, Gaskolben und Bohrungen bestand, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen. Der Verschluss des Laufes erfolgte mit einem Drehkopfverschluss und zwei Verriegelungswarzen. Sie konnte Patronen im Kaliber 12/70 bis 12/76 in jeder Kombination abfeuern, ohne dass man sie weiter justieren musste, und ließ sich ohne den Einsatz von Werkzeug zerlegen. Ideal für kurze Distanz bei schlechten Lichtverhältnissen. Eine wirklich tolle Waffe. Am besten gefiel mir daran, dass sie idiotensicher war.
    Meine

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