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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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getan. Ich hatte einem anderen lebendigen Wesen den Körper gestohlen. Beast hatte mich Leberfresser genannt.
    Ich stieß die zerknüllten Laken beiseite und stieg aus dem Bett, um es frisch zu beziehen. Die feuchte Wäsche warf ich in die Ecke. Ich stank übel nach Angstschweiß und ging unter die Dusche, wo ich das Wasser lange über mich brausen ließ, als könnte es mich wahrhaftig reinwaschen. Erschöpft stieg ich wieder ins Bett und zog die Decke über mich.
    Schwarze Magie. Ich hatte schwarze Magie eingesetzt.

15
    Ich war immer noch splitterfasernackt
    Ich erwachte von einem Schrei. Schrei um Schrei. Frauenschreie. In Panik. Katies Ladies!
    Noch halb im Schlaf rannte ich los. Riss Waffen und Kreuze aus dem Kleiderschrank. Zerrte die Flinte aus ihrem Futteral. Ich rannte durchs Haus und nach draußen in die Morgendämmerung. Noch im Laufen schlang ich mir die Kreuze über den Kopf und steckte die Pflöcke in mein Haar. Ohne Verzug sprang ich über die Mauer und zerschrammte mir die Beine am Backstein.
    »Mist « , fluchte ich. Ich war immer noch splitterfasernackt. Doch darüber konnte ich mir später Sorgen machen. Falls ich dann noch lebte.
    DieHintertürvon Katies Ladies standsperrangelweitoffen.AusdenAngelngerissen.Ichhieltinneunduntersuchtesierasch.DasHolztrugtiefeKlauenspuren.DievielschichtigeWitterungdesRogueklebtedaran,erdrückenderVerwesungsgestankerfülltefauligdieLuft.Wenndas,wasichindervergangenenlangenNachtermittelthatte,wirklichzutraf,dannmussteerdringendfressen. Wutmann. Leberfresser .BeaststräubtedasFell,undichknurrte.
    Obwohl ich die Ladungen gerade erst kontrolliert hatte, machten meine Hände die Bewegungen wie von allein. Dann nahm ich den Schaft an die Schulter, betrat das Haus, setzte vorsichtig einen nackten Fuß nach dem anderen auf, das Gewicht ausbalanciert. Bei jedem Schritt strich mein Haar über meinen Rücken.
    Ich versuchte leise zu atmen, doch nach dem scharfen Sprint fehlte es mir an Luft, jeder gepresste Atemzug schmerzte tief in der Lunge; mein Herz hämmerte unregelmäßig.
    Die Wandleuchter schienen, aber nicht hell. Ihr Licht war für die Nacht gedimmt worden. Ich roch Blut, hörte Weinen. Jemand gurgelte bei jedem Atemzug, als atmete er unter Wasser oder als würde ihm die Luftröhre zugedrückt. Der Geruch und die Geräusche kamen von rechts, vielleicht aus dem Esszimmer.
    Ein abgehackter Schrei zog mich in die andere Richtung. Ich atmete hastig tief durch und sammelte mich. Dann stieß ich in den Gang zu meiner Linken vor, die Mündung des Laufs voran, den Schaft fest an meine Schulter gepresst. Lautlos betrat ich Katies Büro. Für einen kurzen Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkam, betrachtete ich die Szene, die sich mir bot.
    Blut war in gewaltigen, rot schillernden Kaskaden an Wände und Decke gespritzt. Der Troll lehnte an der Wand. Eine Lampe brannte, tauchte den Raum in gezackte Schatten, teilte sein Gesicht in helle und dunkle Flächen und spiegelte sich an seinem schweißbedeckten Schädel. Er starrte quer durch den Raum, die Wangen hochrot, die Hände zu Fäusten geballt, die Muskeln verkrampft. Er ächzte vor Anstrengung. Rührte sich nicht. Festgenagelt , dachte Beast. Er atmete nicht, kämpfte, versuchte sich loszureißen. Seine Haut war grau und gerötet. Tränen strömten über sein Gesicht.
    Auf der anderen Seite des verwüsteten Zimmers stand gebückt der Rogue und hielt Katie fest, die Fangzähne in ihren Leib vergraben. Er saugte. Kaute . Die Haare hingen ihm vors Gesicht und verdeckten es. Schwarze Haare. Dunkle Haut schimmerte dazwischen, kupferfarben. Wie meine. Seine Finger waren Klauen – nicht gebogene, einziehbare Krallen, um Beute zu fangen und zu schlagen, sondern gekrümmte Vogelklauen, um Beute im Flug zu greifen.
    Ein Tropfen Blut fiel von der Decke. Langsam. Fing das matte Licht ein. Landete auf meiner Schulter mit einem leisen, kalten Plopp . Ich holte Luft. Der Geruch von Vampblut und Rogue war so stark, dass ich würgen musste.
    In rasender Geschwindigkeit spulten sich mögliche Szenarien vor meinem geistigen Auge ab wie ein Film. Ich feuerte. Katie bekam einen Teil der giftigen Pfeile ab. Ich stürzte mich auf ihn, um ihm die Flinte in die Seite zu drücken. Er lähmte mich mit der Kraft seines Geistes. Ich traktierte ihn mit Silberkreuzen, um ihn zu versengen und zu verbrennen. Er lähmte mich mit der Kraft seines Geistes. Ich griff an, um ihn zu pfählen. Er lähmte mich mit der Kraft seines Geistes. Keine Option schien

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