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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Anna, der Gattin des Bürgermeisters – der Frau, die mit Rick und dem Leberfresser schlief. Mir war gar nicht klar gewesen, wie groß das Gebiet war. Gänsehaut überlief meine Arme. Beast knurrte.
    Ich zog das nächste Blatt hervor und stellte fest, dass in Barataria im letzten Jahr zehn Häuser verkauft worden waren, alles Einfamilienhäuser, die meisten für einen Preis um die zweihunderttausend Dollar – und alle standen am Ufer oder in der Nähe des Ufers. Arceneau Developments war der Käufer der meisten dieser Immobilien. Der Arceneau-Clan? Wenn ja, warum kauften Vamps dort Land?
    Ich studierte noch die Namen, als in einem Zivilfahrzeug die Polizei eintraf. Die Spurensicherung war noch nicht in Sicht. Aber Jodi hatte ja bislang nur meine Behauptung, dass ein Verbrechen stattgefunden hatte. Ich faltete die Papiere und steckte sie in die Stiefel. Ich musste eine Entscheidung treffen.
    Jodi tat zunächst das, was Cops so tun: Sie klopfte an die Tür, ging ums Haus herum, klopfte an die Hintertür, untersuchte das Nebengebäude – das ich nicht einmal bemerkt hatte – , besah sich das zerbrochene Fenster und das Blut an den Glasscherben, klingelte bei den Nachbarn und sprach mit der Hausfrau von gegenüber. Mein guter alter Freund Officer Herbert folgte ihr auf Schritt und Tritt, wobei er mir die ganze Zeit hasserfüllte Blicke zuwarf, die Beast reizten. Sie wollte mit ihm spielen. Ich hatte so eine Ahnung, dass sie irgendwann Gelegenheit dazu bekommen würde. Schließlich betraten Jodi und Herbert doch noch mit gezogenen Waffen das Haus. Und nach ihnen folgten dann ganz viele weitere Cops, darunter auch einige in der Schutzkleidung der Spurensicherung.
    Sie blieben sehr lange drin, während die Sonne tiefer sank und die Schatten länger wurden. Durch das Fenster hörte ich leise Stimmen, aber ich strengte mich nicht an, zu verstehen, was sie sagten. Der Gestank von Tod in der heißen Luft sagte mir alles, was ich wissen musste.
    Der Leberfresser war tatsächlich über die Bewohner hergefallen. Und doch hatte ich jemanden das Haus verlassen und wegfahren sehen, was bedeutete, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. Der Mann, den ich gesehen hatte, war mehr als ein Trugbild. Der Leberfresser musste die Fähigkeit haben, sich in eine andere Gestalt zu wandeln, ganz ähnlich wie ich. In diesem Fall hatte er sein Opfer gefressen und dann die aufgenommene DNA genutzt, um sich zu verändern und aus dem Haus zu spazieren. Genau wie in den alten Legenden über den Leberfresser. Aber dieser hier hatte keinen langen Fingernagel.
    Beast schnaubte. Kleine Katze hat Beast gestohlen. Jane hat Beast gestohlen. Seelendiebin.
    Trotz der Hitze überlief mich ein kalter Schauder wie ein eisiger elektrischer Schock. Bei mir war es ein Unfall , dachte ich. Was der Leberfresser tut, ist kein Unfall . Das war schwarze Magie. Blutmagie. Alte Cherokee-Blutmagie. Und wenn er sich wandelte, änderte sich auch sein persönlicher, unverwechselbarer Geruch. Das hieß, der Rogue konnte jeder sein, sogar jemand, den ich schon kannte und mit dem ich gesprochen hatte. Möglicherweise vertrug er nur kein Sonnenlicht, wenn er ein Vamp war – woher sollte ich das wissen, verdammt noch mal? Er konnte ein Vamp sein, eine Hexe oder ein Mensch. Oder er sah nun aus wie einer der Vampire, deren Totenruhe er gestört hatte. Hatte er in ihren Knochen genug genetisches Material gefunden, um die Gestalt eines alten Vamps anzunehmen? Also, was wusste ich sicher? Er war nicht unter denen gewesen, die sich zu Katies Blutzeremonie versammelt hatten. Er hatte zugesehen und war erst anschließend herausgekommen, um sich zu nähren. Im Geiste begann ich durchzugehen, wen ich alles bei der Zeremonie gesehen hatte.
    Die ganze Zeit, während Jodi im Haus beschäftigt war, lag ich entspannt auf meinem Stuhl, die Augen hinter der Sonnenbrille versteckt, und dachte über Unmögliches nach, das vielleicht gar nicht so unmöglich war. Ich wusste, dass Jodi mich warten ließ, um mich weichzukochen. Das war ihre Art, sich an mir zu rächen. Und nun, als ich endlich zu einem Schluss genommen war, ging ihre Rechnung auch auf. Ich musste dringend mit ein paar Leuten reden – lebendigen und untoten. Und wenn ich nicht ins Haus gelassen wurde – was sehr wahrscheinlich war – , dann musste ich mich jetzt auf den Weg machen. Stattdessen sah ich von meinem Liegestuhl aus zu, wie immer mehr Streifenwagen vor dem Haus hielten und Übertragungswagen mit Satellitenschüsseln

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