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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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puschelig. Hebt ein Bein, gibt Strahl mit duftendem Urin ab. Ich stelle die Tatzen näher zusammen. Belauere den Hund. Beute.
    Nein! ,sagtsiestreng.EnttäuschtsaugeichLuftein,faucheleise.
    Der Hund schaut hoch, schnüffelt. Senkt die Nase wieder, wittert. Seine Rückenhaare stellen sich auf. Der Hund folgt der Beast-Fährte zum Teich, zu den Wasserflecken. Mensch-Parfum haftet an dem Hund, stinkt im Wind. Der Hund rennt zu dem Stuhl. Sieht mich in den Büschen. Fängt an zu bellen. Gefahr! Gefahr! Raubtier hierhierhier! Gefahr!
    »Sparky! Hör auf damit !« Tiefe-Stimme-Mann – Bürgermeister – ruft durch die Tür.
    »Was ist denn, Liebling ?« , sagt Anna-Mensch.
    Kommt raus! Eindringling! Tötentötentöten! , kläfft der Hund.
    Ich spanne mich zum Sprung, will ihn reißen. Fauche leise, drohend. Fixiere den Hund.
    Nein! Sie richtet sich auf, drängt mich weg.
    »Dein blöder Hund bellt wie verrückt « , sagt Tiefe-Stimme. »Wenn er die verdammten Nachbarn aufweckt – «
    »Bestimmt nur wieder ein Opossum. Hierher, Sparky .« Anna-Mensch kommt aus dem Haus in die Nacht gelaufen, ihre kleinen Schuhe machen Lärm.
    Ich richte meinen hungrigen Blick auf sie. Kein Opossum. Ich bin Beast!
    Nein! Siehältmichzurück.ZwingtmeinenTötungsinstinktnieder.Wirstreiten.IchzeigemeinetödlichenReißzähne,weißimMenschenlicht.Fauche.KleinerKläfferjault,renntzuAnna-Mensch.SiehebtdenSnack-HundhochundgehtklapperndzurückinsHaus.WiederinSicherheitsagtsie:»GuckdirbloßdieWasserlachenan.Ichwette,SparkyhatwiederdieNachbarskinderamPoolgehört .«
    »Blöder Köter. Dass man uns verklagt, weil in unserem Pool einer ertrinkt, hat uns gerade noch gefehlt « , grummelt Tiefe-Stimme. »Ich rufe gleich morgen früh die Demarcos an .«
    Die Tür geht zu. Draußen-Lichter gehen aus. Teichlichter glimmen noch. Tötentötentötentöten!, kläfft der dumme Hund im Haus. Denkt, er kann Große Katze töten. Ich schüttele Janes Kontrolle ab. Kein Opossum! Kein Mensch-Kind! Ich bin Beast! Muss es in den Wind schreien!
    Nicht jetzt , mahnt sie. Der Wald ist ganz in der Nähe. Jage . Bild von einem fetten Kaninchen. Blut, frisches Fleisch. Tödliche Krallen sinken tief hinein.
    Jaaaaa . Ich drehe mich um, schleiche aus dem Garten, am Rand entlang, zwischen die Bäume. Starker Kaninchengeruch. Nase am Boden, den ganzen Kopf voll mit Kaninchengeruch. Und jage.
    Ich fresse Kaninchen – das Maul voll mit Blut und Fleisch und Milch aus ihren Zitzen. Folge ihrer Fährte zu ihrem Nest unter gefallenem Baum. Grabe die Jungen aus, schreien und wimmern, schmause genüsslich. Jane zieht sich zurück, mag nicht Schmausen. Sie ist kein Jäger. Ist keine Mutter. Bloß ein Mensch . Ohne Junge . Sie ist nur ein Dieb .
    Als ich genug habe, lasse ich sie wieder auftauchen. Sie schweigt. Unfroh. Schickt mir Bild vom Bau. Katies Gast-Bau. Lass uns nach Hause gehen . Ich will weiterjagen. Rieche Hirsch. Finde Fährten, kleine, zarte, die nach Hirschkuh riechen. Sie befiehlt: Nach Hause . Ich grolle. Wende mich zurück zur Stadt, widerstrebend, unwillig. Sie denkt: Vielleicht finden wir auf dem Weg ja einen Hirsch .
    Ich schnaube zufrieden. Hirsch!
    *
    DieMorgendämmerungerhellteschondenHimmel,alsichaufdenSteinenimGartenzumirkam.MeinKörperdampfteinderkühlenLuft.WirwarenaufkeinenHirschmehrgestoßen,undBeasthattesichwiderspenstiggezeigt.Siewollteweiterjagen,wollteBlutundFleisch,wolltenochinKatzengestaltbleiben,alsesbereitsdämmerte.NochniewarBeastsoschwerzukontrollierengewesen.Nunschmolltesie.IhrÄrgerschlugmiraufdieStimmung.SiefuhrdieKrallenausundgrubsieinmeinenGeist,ganzbewusst,ummirwehzutun.SiehattedenHundfressenwollen.
    Vogel fraß Katze , knurrte Beast schmollend. Immer noch wütend, weil ich mich in einen Vogel gewandelt hatte und der Vogel fressen durfte, was sie gern gejagt hätte.
    »Ich lasse dich jagen « , murmelte ich. »Bald. Das verspreche ich .«
    So müde, dass meine Glieder vor Anstrengung zitterten, schleppte ich mich halb kriechend ins Haus. Ich machte mir eine Schüssel Haferbrei und schlang sie hinunter, ohne Tee dazu. Dann legte ich mich schlafen, völlig erschöpft.
    Als ich langsam erwachte, fielen die Strahlen der untergehenden Sonne schräg durch die Öffnungen der Fensterläden. Die Matratze war obendrauf weich und darunter schön fest – sehr viel besser als meine Matratze daheim in Asheville. Ich konnte es mir nicht leisten, mich daran zu gewöhnen. Ich hatte zwar Vermögen, aber das war fest angelegt und nicht für materielle

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