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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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ausgestreckten Krallen richtete er sich halb auf und ließ sich auf meine Brust fallen. Mit einem schmerzhaften Uff wich die Luft aus meiner Lunge. Es knackte scharf, als ein paar Rippen brachen. Seine Krallen bohrten sich in mich. Die riesige Katze bäumte sich erneut auf und ließ sich wieder fallen. Dann setzte er sich rittlings auf mich und senkte den Kopf. Um mir die Kehle herauszureißen.
    Jetzt! , schrie Beast. Ich riss beide Messer hoch und stieß sie tief in seine Brust. Die Klingen glitten an den Rippen entlang, bis eine plötzlich feststeckte. Doch die andere schob sich weiter, unter die Rippen, durch Knorpel, durch die Lunge, bis zum Herz. Ich spürte den leichten Widerstand, dann ein Nachgeben, als die Klinge in die Herzkammer eindrang.
    Der Säbelzahn brüllte auf und schnappte nach mir. Ich rollte herum, sodass er nur meine Schulter erwischte. Seine langen Zähne drangen ein, sanken durch das Leder in mein Fleisch. Mit der unverletzten Hand packte ich den Knauf des Messers und drückte mit aller Kraft zu. Drehte es tiefer hinein. Er schüttelte den Kopf. Riss und tobte. Mein ganzer Körper schlotterte und knackte. Ich dachte, im nächsten Moment würde meine Schulter abgerissen.
    Er wurde langsamer. Erbebte. Keuchte auf, die Nasenflügel zitterten. Sein Blick begegnete meinem, und ich sah Schock und Begreifen in seinen Augen. Seine Pranken packten zu, hoben mich hoch, Krallen bohrten sich durch die Jacke in meine Haut. Silbriges Licht umloderte ihn, die Energie strömte wie summende Schallwellen oder schnell fließendes Wasser auf mich ein. Dort, wo die schwarzen Teilchen mich berührten, bekam ich einen kurzen elektrischen Schock.
    Er versuchte Masse abzuwerfen. Versuchte sich zu wandeln. Versuchte meine Gestalt zu stehlen! Wieder war es Beast, die … irgendetwas tat. Ich spürte sie tief in meinem Geist, sah, wie sie sich in der Luft drehte, mit peitschendem Schwanz, die Krallen ausgestreckt, als wollte sie Beute packen.
    Flüssigkeit sprudelte aus Immanuels Mund, aus seiner Nase, aus den Löchern in seiner Brust – dicke, zähe Flüssigkeit, die nach verwesendem Fleisch stank, nach altem Tod, faulig und rottend wie ein offenes Grab.
    Er taumelte rückwärts, ließ mich fallen. Als ich hart landete und mit dem Kopf aufprallte, wurde mir erst bewusst, wie hoch er mich gehoben hatte. Ich schaffte es, einmal tief Luft zu holen. Dann zog ich den letzten Vampkiller. Und das letzte von Mollys Amuletten.
    In der schleimigen Lache unter dem Säbelzahntiger rappelte ich mich auf die Knie. Zog einen Fuß an. Legte mein ganzes Gewicht darauf. Drückte mich mit aller Kraft in die Höhe. Noch in der Bewegung drehte ich das Messer mit der Spitze nach vorn. Und stach ihm durchs Auge ins Hirn.
    Er gab keinen Laut von sich, sank auf den Bauch, die Beine unter den Körper gezogen. Dann glitt ein Hinterbein heraus. Er verlor die Kontrolle.
    Mit der verbrannten Hand warf ich Mollys Amulett nach ihm. Es traf seine versehrte Brust. Dieses hier besaß noch seine ganze Macht. Weder hatte ich den Zauber geschwächt, indem ich mir damit die Hand verbrannte, noch hatte es durch einen gesprochenen wyrd -Zauber Energie verloren. Und das Untier war jetzt zu schwer verletzt, um seine Macht für sich zu nutzen. Es war genau so, wie es sein sollte.
    Als es detonierte, richtete sich die gesamte Energie ins Innere des Tigers. Der Druck zerfetzte sämtliche Organe, brachte die Blutgefäße zum Platzen und riss den Brustkorb in Stücke. Eine magische Handgranate. Fleisch und Knochen flogen in alle Richtungen. Faulige, Brechreiz erregende Flüssigkeit brach aus ihm heraus. Was an Knochen und Muskelmasse noch übrig war, geriet in Bewegung und verschob sich knirschend zu einer neuen Konfiguration. Die Haut platzte auf und veränderte sich, das Fell verschwand.
    Den verletzten Arm an mich gedrückt, rutschte ich rückwärts weg von ihm, unfähig, den Blick abzuwenden. Die silbernen Energien verdüsterten sich und zwangen ihn vollends zum Wandeln. Sie schienen zu erschauern, und für einen Moment blinkten die schwarzen Flecken heftiger. Der Rogue fiel auf den Teppich, den Kopf in der faulig riechenden Masse, die aus ihm herausgeströmt war. Das silberne Licht hüllte ihn in einen leichten Nebel.
    Und dann verschwand auch der.
    Auf dem Teppich lag ein halbnackter Mann. Oder größtenteils ein Mann. Seine Kopfhaut war noch teilweise Katze, seine Hände noch Pranken. Aber Rumpf und Glieder waren die eines Menschen, auch wenn die Gelenke

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