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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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schnurrte zufrieden. Spaß …
    Ich wünschte, Molly würde anrufen. Kaum hatte ich das gedacht, klingelte das Telefon. Ich rollte mich herum, gähnte zur Decke hoch und schaute aufs Display. Mollys Nummer. »Wie hast du das gemacht? Du bist eine Hexe, kein Medium .«
    »Ich war das nicht « , sagte sie. »Angie hat es mir gesagt .« Daraufhin schwiegen wir beide einen Moment. Die Kräfte des Mädchens waren beängstigend stark. Als sich damals Angies Kräfte erstmals zeigten, war sie in Panik geraten. Wie ein Tornado brach die Magie aus ihr heraus und machte den Trailer, in dem sie damals wohnten, dem Erdboden gleich. Als ich ankam, sah ich gerade noch, wie das Dach wegklappte, als wäre ein riesiger Dosenöffner am Werk. Ohne zu wissen, was vor sich ging, rannte ich los, mitten in die Magie hinein, und wandelte mich auf der Stelle. Was Big Evan, der da noch nicht ahnte, was ich war, einen Todesschrecken einjagte. Molly kann ein Geheimnis für sich behalten.
    Evan und Molly hatten versucht, die Macht der Kleinen zu binden, sie zu kontrollieren, bis Angie älter war und damit umgehen konnte. Eine Macht, die auf seltsame Art dem Grau meiner Verwandlung glich, stürmte durch den Trailer und riss an allem, was sich darin befand. Angie schrie gellend. Es war der reine Wahnsinn. Doch Beast tappte unerschrocken zu der Kleinen und legte sich schnurrend um sie. Angie packte Beast an Ohren und Fell und hielt sich schreiend an ihr fest, und Molly und Evan konnten ungehindert arbeiten. Ohne zu fragen, wusste ich, dass Molly ebenfalls an diesen Tag dachte. In die entstandene Stille hinein fragte ich: »Kann ich sie sprechen ?«
    Angies leise Stimme sagte: »Tante Jane? Hast du schon meine Puppe gekauft ?«
    Prompt hatte ich einen Kloß im Hals. Das passierte mir oft, wenn ich mit Angie sprach. Beast hatte sie spontan adoptiert, als wäre sie ihr Junges, sodass beide Teile von mir sie liebten. »Noch nicht, Schätzchen. Aber bald .«
    »Okay. Ich hab dich lieb .«
    Der Kloß in meinem Hals zuckte schmerzhaft. »Ich dich auch .« Junges. Welpe, murmelte Beast schläfrig und sehnsüchtig. Als Molly wieder ans Telefon kam, sagte ich: »So, du willst mich also hier im heißen, schwülen, tiefen Süden besuchen .«
    »Bring den Rogue zur Strecke, dann kommen wir. Nach sechs Monaten Hin und Her hat Evan sich nun endlich entschlossen, mit dem Anbau zu beginnen, und ich werde nicht in einem Haus wohnen, wo die Elemente ungehindert hereinkönnen und ständig Schreiner und Maurer durchlatschen .« Was sie nicht sagte, war, dass das Haus in dieser Zeit nicht durch Banne geschützt war. »Bis bald, Tiger « , sagte sie. »Und leg dich nicht mit den Cops an. Angie sagt, du hast mit ihnen gespielt .« Dann legte sie auf.
    Zu nervös, um wieder schlafen zu gehen, stattete ich Katies Ladies einen Überraschungsbesuch ab, wohl wissend, dass um diese Uhrzeit die Mädels noch nicht auf den Beinen sein würden. Doch ich machte mir Sorgen um den Troll. Die Frau, die uns gestern Abend das Essen serviert hatte, öffnete mir und beäugte mich über die Gläser ihrer Gleitsichtbrille hinweg.
    Sie winkte mich herein, und ich folgte ihr. »Hier entlang « , sagte sie über die Schulter, und ihre langen schwarzen Röcke raschelten, als sie zurück ins Esszimmer trippelte. »Ich genieße gerade einen wunderbaren schwarzen Assam. Möchten Sie auch einen ?«
    Schwarzer Assam – das hieß Tee. »Ich hätte sehr gern eine Tasse « , sagte ich ehrlich. Ich brauchte Koffein.
    »Zucker? Milch ?«
    »Nur Zucker « , sagte ich und dachte an den Teeschrank in meinem Haus und Katies Leidenschaft für Tee. Hatte diese Frau vielleicht den Tee serviert, als Katie in meinem Haus wohnte?
    Ich fragte: »Wie soll ich Sie nennen ?«
    Das leichte Lächeln wurde strahlender, als sie sich neben einer Teekanne in einer Wärmehülle niederließ. »Ich heiße Amorette. Die Mädchen nennen mich Miz A.« Sie zeigte mit einer wedelnden Geste auf einen Stuhl, damit ich mich setzte.
    »Danke sehr, Miz A.« Ich setzte mich und nahm die zarte Porzellantasse, Untertasse und einen silbernen Teelöffel entgegen. Und eine Stoffserviette. Ich ahnte, dass Miz A. alles mit der Förmlichkeit der Alten Welt tat, aber ich war doch neugierig, was sie für eine Lösung für das Problem gefunden hatte, dass Silber für Vampire tödlich war. Hatte sie vielleicht auch Besteck aus Gold? »Danke « , sagte ich und nippte am Tee. Er war weich, dunkel, würzig und wunderbar. Das sagte ich ihr auch, als sie

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