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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Polizeiinformant? »Etwas, ja « , sagte ich, doch so, als wäre es nicht viel.
    »Wollen Sie uns davon erzählen ?« Sie ließ die Drohung unausgesprochen mitschwingen: Wenn ich nicht wollte, würden sie mich mit aufs Revier nehmen. Wo ich dann ein paar Tage lang Däumchen drehen konnte.
    Ich hielt meinen Tonfall bewusst emotionslos, als ich antwortete. »Ich wurde engagiert, um den Rogue aufzuspüren. Ich habe ihn bis dorthin verfolgt, kam aber zu spät, um ihn aufzuhalten. Bei meiner Ankunft hatte er das Mädchen schon gekillt und war dabei, sie zu fressen. Als er flüchtete, bin ich an ihm drangeblieben .«
    »Wo ist er hin ?« , fragte sie mit angespannter Stimme, die Augen fest auf mein Gesicht gerichtet.
    »Über die Dächer, dann über den Fluss. Dort hab ich seine Spur verloren .«
    »Sie hätten uns anrufen sollen « , sagte sie wütend.
    »Mein Akku war leer .« Das war nun eine glatte Lüge, aber ich würde ihr bestimmt nicht auf die Nase binden, dass ich Pfoten gehabt hatte, mit denen man schlecht wählen konnte. Und auch nicht, dass ich sowieso nicht angerufen hätte.
    »Wie haben Sie ihn aufgespürt ?« , fragte sie. Sie beide hörten mit gespannter Aufmerksamkeit zu, wie Cops sie sonst Kinderschändern und Serienkillern vorbehalten. Und Polizistenmördern.
    »Mit den Augen und mithilfe eines kleinen Hexenamuletts. Das ortet Vamps. Es ist ein Einzelstück und kostet ein Vermögen .« Lüge Nummer zwei. Mehr durfte ich mir nicht leisten, sonst kam ich nachher mit meiner eigenen Geschichte durcheinander.
    »Sie haben ihn also gesehen. Können Sie uns eine Beschreibung von dem Mann geben ?« , sagte Herbert/Ärbähr.
    »Mittlere Größe, schlank, langes dunkles Haar, Hakennase. Es war dunkel, und er war schnell. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann. Nicht genug für einen Phantombildzeichner « , fügte ich hinzu, damit ich nicht mit aufs Revier musste.
    »Ich würde dieses Amulett gern mal sehen .«
    Im Schlafzimmer klingelte mein Handy. »Entschuldigen Sie mich kurz .« Ich holte das Telefon und stellte mich in die Küchentür, um sie im Auge zu behalten. Die Nummer im Display war Mollys.
    »Hexenlady !«
    »Hey, Tiger .«
    »Gutes Timing. Hier stehen gerade zwei Cops in meiner Küche. Sie fragen nach dem Ortungsamulett, das du mir gegeben hast. Das für tollwütige Vamps, nicht das für Menschen .«
    »So etwas gibt es nicht .«
    »Lass es fliegen .«
    Molly lachte. Wenn ein Zauber nicht funktionierte, faltete sie Papierflugzeuge aus ihren Notizblättern und ließ sie zur Freude ihrer Kinder durchs Zimmer fliegen. »Hattest du eine Blutspur, mit der du arbeiten konntest ?«
    »Und was für eine « , sagte ich.
    »Gib sie mir mal .«
    Ich schaltete das Display aus und reichte Jodi das Handy. Erlösung durchs Telefon.
    EinenKeksknabberndhörteichzu,wiediePolizistinmitMollysprach.MollymagCopsnochvielwenigeralsich,seitsiesichbeidenörtlichenBehördenalsHexeregistrierenlassenmusste.Abersiehatteesauchnurmitstumpfen,beschränktenHinterwäldlernzutunbekommen.IchdagegenhatteimLaufederZeitschoneinpaarklugeCopskennengelernt,undeinigedavonwarensogarganzinOrdnung.MancheallerdingswarenaufEgotrips,hattenAutoritätsproblemeoderwareneinfachChauvinistenschweine.HerberthierwarsicherlicheinArschloch.Jodikonnteichnochnichteinschätzen.
    Die Polizistin gab mir mein Handy zurück. Ich sagte: »Danke, Mol. Ich ruf dich später an .«
    »Gibt’s Probleme im heißen Süden ?« , fragte sie.
    »Zumindest ist es interessant .«
    »Vielleicht komme ich dann doch früher als geplant. Mach den Rogue kalt, damit es sicher ist .« Sie lachte und unterbrach die Verbindung. Ich drückte BEENDEN und legte das Telefon weg.
    »Also. Kann ich das Amulett sehen, mit dem Sie den Vampir geortet haben? Und eine Demonstration ?«
    »Nein und nein. Da verweise ich Sie wieder auf den Durchsuchungsbefehl. Bringen Sie mir den Wisch, dann zeige ich es Ihnen. Sonst nicht .«
    »WarummögenSiekeineCops,MissYellowrock ?« ,fragteHerbert.
    »Ich hab nichts gegen Cops an sich. Aber ich mag nicht alle Cops, so wie ich nicht alle chemischen Reinigungen mag oder alle Krankenschwestern. Der Job ist schon in Ordnung, aber er zieht nicht notwendig charakterlich einwandfreie Menschen an. Kann sein, dass ich Sie unheimlich charmant und menschlich wertvoll finde, wenn wir zusammen ein Bier trinken, vielleicht einen Film angucken, aber im Moment bin ich nicht allzu beeindruckt .«
    »Sie ist aalglatt « , sagte er zu Jodi, es klang gehässig und böse. Während

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