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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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verschüttete.
    AlsichnochdreiBlocksvomFlussentferntwar,erspähteichAntoine.DaskleineLokal,indasmichRickgeführthatte,lageineStraßeweiter.DerCajuntrugeinT-Shirt,weiteShortsundRiemchensandalensowielangeDreadlocks,dieerimNackenmiteinerSchnurzusammengebundenhatte.DieFrisurirritiertemichfüreinenMoment,dennalsichihndasersteMalgesehenhatte,wardaslangeHaarunterderhohenweißenKochmützeverstecktgewesen.Ersahmichnicht,deshalbtratichschnellineinenTüreingang.ErginginRichtungdesFlussufersundschieneseiligzuhaben.
    Antoine ging rasch, mit schnellen, entschlossenen Schritten. Zielstrebig. Also beschloss ich, ihm zu folgen. Mit den Händen in den Taschen schlenderte ich ihm nach, immer, genügend Abstand haltend, langsam und unauffällig, doch immer wenn niemand hinsah, bewegte ich mich schnell wie Beast, um ihn in den Scharen von Touristen nicht aus den Augen zu verlieren. Schließlich verschwand er in einer Seitentür der Royal Mojo Blues Company . »Sieh mal einer an« , murmelte ich. Sollte ich ihm nachgehen? Lieber nicht. Ich beschloss, einfach abzuwarten, und setzte mich an einen winzigen Tisch vor einem Café, bestellte Beignets und trotz der Hitze heißen Chai-Tee, beobachtete die Blues Company und nannte es Arbeit. Es passierte zwar nicht viel, aber ich genoss die zahlreichen Düfte, die der Wind mir zutrug.
    Ich befand mich nicht weit entfernt von dem Tatort, wo der Rogue die Cops getötet hatte. Das konnte reiner Zufall sein – das French Quarter war nicht groß – , und Beast hatte viel Vampaktivität festgestellt, aber ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, dass Antoine gerade dieses Ziel angesteuert hatte. Schwitzend musterte ich die Passanten und aß drei Beignets. Schließlich war mein T-Shirt über und über mit Puderzucker bedeckt. Noch drei weitere Personen betraten die Blues Company , zwei Männer und eine Frau in einem langen Rock mit viel baumelndem Schmuck. Anders als Antoine nahmen sie den Vordereingang, obwohl das Lokal noch geschlossen war, wie ein Schild mit der Aufschrift CLOSED im Fenster anzeigte. Jetzt wurde es interessant. Ich fing den Blick des Kellners auf und hielt einen Zehndollarschein in die Höhe, den ich auf dem Tisch zurückließ: für die Rechnung plus ein großzügiges Trinkgeld.
    Ich übersprang das Tor und ging zu dem Seiteneingang in der Nähe der Außenterrasse, den Antoine genommen hatte. Die Tür schwang leise auf. Nicht direkt ein Einbruch, aber durchaus unbefugtes Betreten. Drinnen merkte man nichts von der Hitze, die ich irgendwie vergessen hatte, als ich dort draußen gesessen und meinen Tee getrunken hatte: Hier war es kälter als in einem Kühlschrank. Mich überlief eine Gänsehaut. Ich blieb stehen und wartete, bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten.
    Restaurant und Tanzsaal rochen nach kaltem Rauch, altem Bier, Reinigungsmittel, einer Mischung aus Mensch und Vamp, Urin und Schweiß, Frittierfett, Fisch, Rind, Gewürzen und Chilischoten und einer Zahnpasta mit Minzgeschmack. Nach einer Weile verflog der Geruch. Ich spürte dem schwachen Kribbeln von Macht in der Luft nach, Antoines Macht, die ich daran wiedererkannte, dass meine Fingerkuppen kitzelten.
    Ich folgte seiner Signatur durch den Club zu den Hinterzimmern, so einfach, als wäre es eine Witterung. Immer noch nahm ich Bliss’ Blut wahr und einen Hauch von Vampblut aus der Wunde, die ich ihrem Angreifer mit meinem gescheiterten Pfählungsversuch zugefügt hatte, sowie den Duft einer Hexe, ein würziges und verlockendes Aroma unter der Signatur von Antoines Macht. Der Duft passte perfekt zu der Frau mit dem langen Rock und dem Schmuck.
    Eine Tür öffnete sich. Das gedämpfte Röhren eines vorbeifahrenden Autos erklang. Also musste es die Eingangstür sein. »Marceline? Anna? Seid ihr hier ?« Es war Rick. Das konnte kein Zufall mehr sein. Oder doch? Beast erwachte und grollte leise. Ich atmete ein, sortierte die Gerüche so gut, wie ich es in dieser Gestalt vermochte. Mehrere Vamps, darunter Leo, etliche Menschen, Zigarrenrauch. Aber keine Witterung, die besonders herausstach oder mir etwas Bestimmtes sagte. Rick kam näher. Ich hatte so eine Ahnung, dass man mich ganz schnell auf die Straße setzen würde, wenn ich einfach hier stehen blieb und fragte, was vor sich ging, deshalb sah ich mich nach einem Versteck um. Nichts. Keine Schränke in Sicht. Ich spähte in die Dunkelheit über mir. Die Decke war ungefähr viereinhalb Meter hoch, schwarz gestrichen. Darunter verliefen allerlei Rohre,

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