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Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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requirierte, morgen Mittag spätestens zurückgebracht wird.«
    »Wirst du ihm gehorchen?«
    Der Programmer schien überrascht über die Frage. »Wir Teknos verstoßen nie gegen das Gesetz, Berry, das sagte ich doch.«
    »Ich hatte es nicht anders erwartet. Willst du meine Pläne wissen?«
    »Nein. Ich bezweifle ohnehin, daß du sie mir verraten würdest.«
    Berry lächelte. »Ich hätte vielleicht ein wenig geschwindelt. Manchmal ist es angebracht, selbst einen Freund irrezuführen.«
    »Möglich ... Da dies deine letzte Nacht in der Fabzone ist, möchtest du sie sicher gern mit Tala verbringen. Ich habe bereits Anweisung gegeben. Deine Zimmertür wird natürlich, wie üblich, abgeschlossen sein. Wir müssen bezeugen können, daß normale Vorsichtsmaßnahmen nicht vernachlässigt wurden. Auch ein Roboter wird vor der Tür Wache halten.«
    »Ich verstehe«, murmelte Berry.
    Der Programmer studierte eingehend seine Fingernägel. »Das Experiment war ein großer Erfolg. Unsere Unterlagen beweisen, daß ein Erdmensch genauso gut wie ein Mensch von Himmel VII ist ... Übrigens, du weißt doch, wo meine Privaträume sind?« Als Berry nickte, richtete er den Blick auf die Decke und sprach, als redete er zu sich selbst: »Ich muß mir wirklich einmal merken, die Tür zu verschließen. Natürlich würde nie ein Tekno ohne meine Erlaubnis eindringen. Aber hin und wieder besuchen Fremde die Fabzone, Gruppen von Lentlosen, die hoffen, zum Tekno-Status aufzurücken, manchmal auch ein neugieriger Risto. Aber es ist kaum vorstellbar, daß solche Leute sich in die Privaträume des Programmers verirren. Trotzdem, ich sollte vorsichtig sein.«
    »Ja, das würde nichts schaden«, pflichtete Berry ihm mit todernster Miene bei.
    Der Programmer schien ihn gar nicht gehört zu haben. »Obgleich ich kaum Wertsachen besitze, abgesehen von meinem Lieblingsjagdlaser – mit dem ich einmal ein Flußpferd in der Parkzone getötet habe, was ich jetzt noch bedaure –, meinem Multikom, und Nahrungsmittelkonzentraten, die wir erst kürzlich entwickelt, aber noch nicht erprobt haben ... Nein, ich glaube, ich mache mir unnötige Sorgen. Ich könnte mir nicht vorstellen, daß jemand an solchen Dingen interessiert wäre.«
    »Ich auch nicht, Häuptling.«
    Der Programmer schien sich erst jetzt wieder an Berrys Anwesenheit zu erinnern. »Ich habe noch viel zu tun. Leb wohl, Berry, bis wir uns wiedersehen – wenn überhaupt. Ich habe viel von dir gelernt.«
    »Auf Wiedersehen, Häuptling. Ja, ich glaube schon, daß wir uns wiedersehen werden. Auch ich habe sehr viel gelernt und bin dankbar dafür.«
     

 
18.
     
    Als Berry mit Tala allein war, zeigte er ihr, was er sich heimlich aus Bors Zangwins Privaträumen angeeignet hatte – eine Laserpistole, ein Multikanalempfangssendegerät, kurz Multikom, und zwei Packungen Nahrungskonzentrate. Er sagte ihr auch, daß sie sofort fliehen müßten, wenn sie nicht morgen in die Cityzone zum Kontroller zurückgebracht werden wollten.
    Tala starrte ihn nur mit großen Augen entsetzt und wie gelähmt an.
    »Ich werde jetzt das elektromagnetische Schloß der Tür kurzschließen«, erklärte er ihr. »Sobald wir auf dem Gang sind, schalte ich den Kommunikationsschaltkreis des Roboters durch einen Strahl aus, damit er unsere Flucht nicht melden kann. Und damit er nicht imstande ist, uns zu verfolgen, muß ich auch die Sichtverbindung unterbrechen. Dann laufen wir zum Kommissariat und nehmen uns zwei Teknokutten, eine für dich und eine für mich, und danach müssen wir den nächsten Luftwagen finden, den ich programmieren werde, damit er uns zur Parkzone bringt.«
    »Das – das kannst du alles?« stammelte Tala.
    »Das und noch mehr«, versicherte ihr Berry. »Du willst doch leben, Tala, nicht wahr? Denke daran, daß du eine Drittschwangerschafts-Dreckfrau bist. Wenn man uns erwischt, bist du so gut wie tot. Also tu lieber genau alles, was ich dir sage.«
    »Das werde ich, Häuptling«, versprach sie. »Ich will leben.«
    Berry seufzte tief. »Ich kann nichts versprechen, das mußt du verstehen. Vielleicht leben wir nicht mehr lange. Aber wenn wir sterben müssen, dann sollen viele Ristos bereuen, daß sie uns für Dreckwelttiere gehalten haben.«
    Es ging alles so schnell, daß Tala kaum noch mitkam. Berry öffnete das Schloß und schaltete den Roboter aus, wie er es ihr erklärt hatte. Dann gelang es ihnen, unbemerkt zum Kommissariat und in die unversperrte Kleiderkammer zu gelangen – in der Fabzone gab es nur

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