Sklaven des Himmels
legt.«
23.
Berry war einen hohen Baum in der Nähe der Grasmulde hochgeklettert und hatte einen guten Blick darauf. Seine Teknokutte sah tatsächlich so aus, als stecke er darin. Er hatte Vron und Tala beobachtet, wie sie die Ärmel und Kapuze mit Grasbüscheln ausgestopft hatten und Tala ihre eigene Kutte zusammengeknüllt darunterschob.
Drei Roboter waren inzwischen herangekommen. Berry stellte mit Erleichterung fest, daß sie nicht bewaffnet waren. Sie hatten zwar Gaszylinder bei sich, machten jedoch keine Anstalten, sie zu benutzen. Sie blieben in einiger Entfernung von dem Grasbuckel stehen. Wie Berry erwartet hatte, handelten sie offenbar nur nach dem Befehl, die Wilden an der Flucht zu hindern, bis der Kontroller persönlich ankam.
Die Roboter wußten, daß die Wilden zumindest einen Jagdlaser besaßen, und hielten sich deshalb jeder in der Nähe eines Baums, hinter dessen Stamm sie im Bedarfsfall Deckung nehmen konnten. Berry hoffte, daß es sie wertvolle Sekunden kosten würde, wenn es soweit war, festzustellen, daß der Angriff von hinten kam, und noch weitere, genau von wo. Roboter wie diese, das war ihm klar, reagierten schneller als Menschen. Er würde sowohl Zeit als auch Glück brauchen, wenn er sie alle ausschalten wollte.
Die beiden Frauen befolgten seinen Befehl und machten einen beträchtlichen Lärm. Tala versuchte, die Roboter in eine Unterhaltung zu verwickeln, und schien sie anzuflehen. Einer der Roboter antwortete ihr, aber Berry konnte die Worte aus dieser Entfernung nicht hören. Die Ablenkung war jedenfalls sehr nützlich für ihn.
Er wartete noch eine Weile, um festzustellen, ob noch weitere Roboter im Anmarsch waren, aber außer den normalen Geräuschen des Waldes war nichts zu hören. Länger durfte er ohnehin nicht zögern, denn inzwischen war gewiß eine Partie Ristos auf dem Weg hierher.
Berry stellte den Laser auf Maximum. Er tat es nicht gern, denn der Anzeiger verriet, daß bereits ein Viertel der Ladung aufgebraucht war. Andererseits konnte er es sich jedoch nicht leisten, auch nur das geringste Risiko einzugehen.
Tala redete immer noch, scheinbar hysterisch, auf die Roboter ein, deren Aufmerksamkeit ausschließlich dem Grasbuckel galt.
Berry zielte sorgfältig und drückte auf den Auslöser. Der Metallkopf eines der Roboter glühte rot, und Rauch drang aus dem Laserloch. Der Roboter stürzte zu Boden und schlug blind um sich. Die beiden anderen Roboter warfen einen flüchtigen Blick auf ihn, dann sondierten sie die Gegend hinter sich. Noch während sie sich umdrehten, traf einen zweiten Roboter der volle Laserstrahl. Der dritte und letzte, der nicht ausmachen konnte, woher der Angriff kam, begann sich hastig zurückzuziehen. Berry zielte auf seinen Kopf, doch der Roboter war zu schnell. Es gelang ihm lediglich den Motormechanismus der Beine zu beschädigen. Der Roboter fiel, schleppte sich jedoch mit Hilfe seiner kraftvollen Arme weiter, bis Berry ihn ganz ausschaltete und vom Baum kletterte.
»Gut gemacht!« rief Tala. »Ich hatte schon Angst, sie würden Gas verwenden.«
»Es kostete mich aber auch beträchtliche Laserenergie.« Berry seufzte. »Nur gut, daß unsere Verfolger nicht wissen, daß wir nur eine Laserwaffe haben. So, aber nun beeilt euch. Wir müssen so schnell wie möglich von hier weg. Gib Vron die Betäubungspistole. Sie ist einfach zu bedienen, ich werde es ihr zeigen. Du, Tala, nimmst Armbrust und das Jagdmesser. Ich werde die Speere und die Axt tragen.« Etwas bedauernd schlüpfte er wieder in die Teknokutte. Sie hatte zwei recht nützliche Taschen, in denen er den Multikom und die Nahrungskonzentrate transportieren konnte.
»Wohin jetzt, Berry?« fragte Vron. »Weißt du, wo wir sicher sein werden?«
»Es gibt keinen sicheren Ort für uns, solange Regis Le Gwyn uns jagt«, brummte Berry. »Ich will zur Achse. Aber dorthin können wir im Augenblick nicht«, fügte er hinzu. »Es wäre zu auffällig. Wir müssen unsere Verfolger im Glauben wiegen, daß wir ziemlich kopflos fliehen, ohne Ziel. Deshalb machen wir uns nun in Richtung Barriere auf den Weg. Nach ein paar Kilometern suchen wir einen geeigneten Platz für eine kurze Rast.«
»Was ist ein Kilometer?« wollte Vron wissen.
»Etwa die sechsfache Entfernung eines Pfeilflugs«, erklärte Berry ein wenig ungeduldig. »Kommt, ihr sollt mehr erfahren, wenn wir ein etwas sichereres Fleckchen erreicht haben.«
24.
Gegen Mittvormittag hatte Berry einen provisorischen
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