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Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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dann?«
    »Das ist ganz einfach«, brummte Berry. »Wir werden den ganzen Himmel VII zerstören, mit allen, die hier leben, wenn wir nicht als freie Menschen zur Erde zurückkehren können. So, nun schlaft.«
     

 
22.
     
    Eine Auvibiene summte kurz nach Tagesanbruch durch den Wald. Zuerst kam sie nicht nahe an Berrys kleines Lager heran, sondern schien ziellos auf der anderen Seite des Baches hin und her zu fliegen. Dann verschwand sie. Aber Berry nahm an, daß sie bald zurückkommen würde. Er hatte recht.
    Vron war es gelungen, tief zu schlafen, aber Tala wälzte sich unruhig herum. Die Wirkung des neuralen Stimulans hielt noch in voller Stärke an, deshalb spürte sie ihre physische Müdigkeit auch so gut wie nicht. Aber Berry machte sich keine Illusionen über die Droge, die sie eingenommen hatten. Sie konnte keine Energie erzeugen. Sie konnte lediglich das Gehirn veranlassen, körperliche Müdigkeit zu ignorieren. Sie war nützlich, aber auch gefährlich. Sie erlaubte einem, auch die kleinste Kraftreserve auszunutzen – bis man zusammenbrach.
    Als die Auvibiene zurückkam, war er bereit für sie. Er wußte alles über sie. Es handelte sich um komplexe Geräte, kugelförmig und etwa von der Größe eines Männerkopfes, die mit einem audiovisuellen System und mit wärmeempfindlichen Sensoren ausgestattet waren. Sie verfügten über einen mit winzigem Nuklearmotor betriebenen Düsenantrieb, der das charakteristische Summen verursachte. Man hatte sie ausschließlich zur Verwendung in der Parkzone entwickelt, um Verirrte zu suchen, und um warmblütige Beutetiere aufzuspüren.
    Berry nahm an, daß die Auvibienen den Robotern vorausgeschickt worden waren. Hatten sie ihn und die beiden Frauen gefunden, würden sie den Robotern signalisieren. Die sollten sie dann zweifellos einkreisen und eine Flucht verhindern, bis die Ristos selbst kamen, um ihre Überlegenheit über die drei rebellischen Wilden zu beweisen. Jedenfalls vermutete Berry, daß das Le Gwyns Strategie sein würde. Der Kontroller war nicht der Mann, der Risiken einging oder die schwere Arbeit selbst tat. Er würde warten, bis die Erdentiere eingeschlossen waren, um dann vor Zeugen seinen Mut zu zeigen.
    Berry wußte jetzt auch, weshalb Le Gwyn solange mit der Verfolgung gewartet hatte. Er wollte, daß die Konfrontation im hellen Tageslicht stattfand. Nicht, weil das für ihn als Jäger von Vorteil war, sondern damit seine Heldentat von den Auvibienen übermittelt und auf alle Bildschirme in der Cityzone übertragen und von allen miterlebt werden konnte. Es genügte nicht, daß die Dreckwilden getötet wurden. Die Methode ihrer Vernichtung durfte keinem vorenthalten werden, der ihm, dem Kontroller, durch seine Stimme zur Macht verholfen hatte.
    Als die Auvibiene zurückkam, gestattete Berry, daß sie seine genaue Position weitergab, dann beschoß er sie mit der Laserpistole. Sie explodierte mit einem feurigen Knall in der Luft. Tala setzte sich abrupt auf. Vron brauchte ein wenig länger, um ganz zu sich zu kommen.
    »Ich habe der Biene Zeit gegeben, uns zu identifizieren und unseren Standort zu melden«, erklärte er ruhig. »Ich nehme an, daß die Roboter bald kommen werden.«
    »Dann müssen wir laufen«, stieß Vron aus. »Gut, daß ich mich wieder kräftig fühle.«
    Berry nahm seine Teknokutte ab. Er trug nun nur noch seine kurze Tunika. Wie angenehm es war, die Morgenluft auf seiner Haut zu spüren. »Nein. Ich gehe. Ihr bleibt!«
    Tala blickte ihn traurig an. »Du verläßt uns nun, mein Häuptling. Es ist gut. Allein wirst du länger am Leben bleiben.«
    »Weib! Benutze deinen Verstand!« sagte er verärgert. »Ich gehe, um die Jäger zu jagen. Stopft etwas in die Teknokutte, daß es aussieht, als trage ich sie und sei noch nicht aufgewacht. Wenn die Roboter kommen, wie ich glaube, dann macht viel Lärm, heult und fleht sie an. Versteht ihr?«
    Vron nickte. Tala sagte: »Wir verstehen. Und verzeih mir, Häuptling.«
    Im Wald, aber noch in ziemlicher Ferne, waren schwere Schritte zu hören. Sie schienen aus allen Richtungen zu kommen.
    Berry hob die Laserpistole auf. »Ich gehe jetzt«, erklärte er.
    »Werden die Roboter uns nicht in Schlaf schicken, wie sie es auf der Erde taten?« fragte Vron.
    »Wenn sie es tun, ist alles verloren, und ich habe Regis Le Gwyn falsch eingeschätzt. Aber ich glaube, der Mann ist an der Jagd nicht weniger interessiert als an seiner Rache. Er hätte nicht viel davon, wenn man uns bewußtlos vor seine Füße

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