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Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Titel: Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wir
hergebracht. Aber von wem? Und wie? Warum? Und überhaupt? Vielleicht weiß
Caroline was.“
    „Das... das da ist also wirklich
Caroline?“
    „Ich hab’ mich auch sehr gewundert.“
    Tim trat zu dem Mädchen. Die 14jährige
atmete flach. Er wußte nicht recht, wie er sie anfassen sollte, entschied sich
für den zarten Kieferknochen und schüttelte das schmale Gesicht.
    Caroline schrie auf und fuhr hoch wie
vom Uhu gepeitscht. Die Rehaugen weit aufgerissen, starrte sie entsetzt um
sich. „Keine Angst!“ sagte Tim. „Wir sind’s, guten Morgen, Caroline. Wie ist
das werte Befinden?“
    Ihr Mund zitterte. Auch der letzte Rest
Farbe wich aus dem Gesicht.
    „Hast du... mich überfallen? Mich...
betäubt?“
    Ich glaub’, mich küßt ein Grönlandwal!
Tim griff nach seinem Hut. Weil er nicht da war, vertikutierte ( belüftete )
der TKKG-Häuptling seine braunen Locken mit vier Fingern der rechten Hand.
    „Würde ich mir nie erlauben“, grinste
er. „Willi und ich haben nicht die leiseste Ahnung, wie wir hierher kommen. Wir
sind eben erst aufgewacht. Was meinst du mit Überfall und Betäubung?“
    Caroline begann zu zittern. „Jetzt...
fällt mir alles wieder ein. Eben... vorhin... im Garten bei uns... Ich kam
gerade von Großvater... Hinter der Garage hat mich... hat mich... mein
Stiefvater überfallen. Im Dunkeln. Hinterrücks. Hat mir den Mund zugehalten,
mich mit... mit einem Lappen betäubt. Mit Chloroform. Mein Gott! Warum? Ich
hasse Oswald Müller. Aber... woher weiß er das?“
    Ph! Tim stieß scharf den Atem über die
Zähne. Auf nüchternen Magen war das eine Nachricht, an der auch ein Weltmeister
lange kaut.
    „Und jetzt bist du hier“, stellte Tim
fest. „Das hört sich wie Menschenraub an. Kidnapping. Aber wir wurden nicht
betäubt, sondern... Doooooch! Willi, checkst du, was da schlimme Typen
gefingert haben?“
    „Mir ist sauübel“, sagte Klößchen.
„Entschuldige, Caroline. Aber wenn ich morgens keinen Kakao kriege und Buttersemmeln,
kann mir der ganze Tag gestohlen bleiben. Im Moment checke ich gar nichts,
Tim.“
    „Der Tee!“
    „Welcher Tee?“
    „Zur Biberratte! Wann haben wir denn
Tee getrunken? Letzte Nacht in der Baubude. Tee aus den Thermosflaschen. Du
weißt doch, daß wir auf der Schickeria-Party waren.“
    „O Mann!“ stöhnte Klößchen. „Das
Büffet! Es war phantastisch. Wir hätten... Was war mit dem Tee?“
    „Wir haben ihn getrunken. Danach weiß
ich nichts mehr.“
    „Ich auch nicht. Stimmt.“
    „Nicht mal Baldrian-Tee könnte mich so
umhauen. Deshalb gibt’s nur eine Erklärung! In unserem Getränk war noch was
anderes drin. Die totale Betäubung.“
    Klößchen dachte eine Weile nach. Dann
nickte er.
    Tim wandte sich an Caroline. „Bist du
sicher, daß es dein Stiefvater war?“
    „Ich bin absolut sicher. Trotz
Dunkelheit. Und obwohl er mich von hinten packte. Ich weiß es
hundertprozentig.“
    „Wieso?“
    „Zum einen sein Rasierwasser. Es heißt
Canale grande (Wasserstraße in Venedig). Aber auf seiner Haut riecht es
— also wie ein Abwasserkanal.“
    „Und?“ Tim hob die Brauen. „Als Beweis
ist das zu wenig?“
    „Ich habe seine Manschettenknöpfe
bemerkt. Als wir miteinander kämpften, konnte ich sie ganz deutlich fühlen:
goldene Panther. Er hat sie sich arbeiten lassen. Solche Manschettenknöpfe gibt
es nur einmal.“
    Nach einer Weile sagte Tim. „Nehmen wir
an, du hast recht. Weshalb sollte dein Stiefvater dich betäuben und hierher
bringen? Und wie passen Willi und ich ins Bild? Also, echt, Leute! Im Moment
wüßte ich nichts, was mich mehr interessiert. Wollt ihr mal einen Blick aus dem
Fenster werfen? Nein? Wir befinden uns in einer Burg. Sie steht anscheinend auf
einem kleineren Berg, und man sieht hinab in die Ebene. Felder, Wiesen, ein
Bauernhof. Was für eine verfluchte Burg ist das? Sind wir in Tirol? Oder am
Rhein? Oder im österreichischen Burgenland?“
    „Die nächste Burg vor der Stadt“, sagte
Caroline, „ist die Wächtlings-Burg.“
    Tim riß das Knie hoch und führte einen
sogenannten Drachenstampftritt aus ( Kung-Fu ), was seine Überraschung
zeigen sollte.
    „Ich dreh’ hohl. Klar, das ist die
Hütte, Caroline! Mir kam die Botanik draußen doch gleich so bekannt vor. Aber
im Moment ist noch Ladehemmung“, er tippte sich an den Kopf. „Liegt sicherlich
an der Betäubungsdroge, die im Tee war.“
    „Und wer hat damit unseren Tee gesüßt?“
fragte Klößchen. Tim überlegte. „Petra Dalmig. Wer sonst? Sie

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