Sklavenpack (Eine Domina erzählt)
und herumkommandiert. Solange sie nicht aussieht wie der Glöckner von Notre-Dame und nicht über 80 ist, reicht das völlig. Obwohl ich mir bei diesen 80 Jahren nicht sicher bin, denn es gibt bei den Subs ja auch steinalte Opas.
Okay, ich geb’s zu, ich mag die Illusion, dass jemand Wert auf meine Person legt. Also suchte ich die Männer aus, die fähig waren noch mehr von sich zu geben als ihre verworrenen Phantasien. Die höflich, zuvorkommend und menschlich erschienen. So geriet ich an meinen ersten Sklaven, einen Holländer namens Paul. Mit ihm hatte ich Spaß im Chat. Auch wenn seine Deutschkenntnisse manchmal versagten. Das machte seinen Charme aus. Das Foto kam: ein grauhaariger Mann mit einem lieben Lächeln. Idealerweise war er Anfänger und hatte keine Ahnung, was er genau wollte. Er war wie ich: Er fühlte, da war etwas in ihm, das hinauswollte, aber er wusste nicht, was es war.
Ich beratschlagte mich mit meinem holden Gatten: »Es ist soweit, Schatz«, kündigte ich an. »Ich habe einen Sklaven gefunden. Mit ihm werde ich meine ersten Tests machen.«
Mein Mann nahm mich in den Arm. »Ich will, dass du herausfindest, wie das mit deiner Dominanz ist. Ich stehe jederzeit hinter dir. Du musst mir allerdings versprechen, dass du mir immer Bescheid gibst, wenn einer herkommt. Sollte der dann nicht spuren, wie du willst oder frech werden, dann sagst du mir schleunigst Bescheid. Ich komme sofort und haue ihm aufs Maul.«
Ich stand sprachlos da. Für mich war dieser Satz die schönste Liebeserklärung. Die Türen waren offen für ein paar ganz heiße Erlebnisse!
Feuertaufe
Wer denkt, dass ich meinen Entschluss fremde Menschen zu dominieren und zu quälen leichtfertig getroffen habe, der liegt falsch. Es war eine Entwicklung über Jahre. Die Erkenntnis, dass es einem gefallen könnte, Macht auf andere auszuüben und ihnen Schmerzen zuzufügen, reift nicht binnen einer Woche. Nein, die Tatsache ein sadistisches Schwein zu sein, sickert nur langsam in den Schädel.
Ein Blick in die Weltgeschichte reicht, um zu erkennen, dass besonders das Machtverhalten der Männer (Frauen kommen ja seltener zum Zug), für das Elend der Menschheit, Kriege und Tod verantwortlich war und ist. Sich in diese elitäre Gesellschaft einzureihen ist wahrlich ein einschneidender Schritt. Und mit diesen halbgaren Gedanken ging ich in meine erste SM-Session.
Da stand ein wildfremder Mann vor der Tür und lächelte mich schüchtern an. Das Tollste an der Sache: Ich hatte ihn aus Eindhoven zu mir bestellt. Um was zu tun? Tja, was wünschen sich die Subs? Sie wollen dienen. Wenn man versucht, ihnen weitere Informationen über besagten Dienst aus der Nase zu ziehen kommen Dinge wie: Benutzen Sie mich bitte für Ihre Lust. Keine Details. Nee, den Gefallen tun die Kerle einem nicht, dass sie einem die Choreographie vorgeben. Die muss man als Domina kennen.
Und da stand ich in meinem schwarzen Kostüm mit meinen Lack-Heels und wusste gar nichts. Okay, dachte ich, der Typ hat keine Ahnung. Du wirst dir jetzt nicht die geringste Blöße geben und so tun, als hättest du das alles schon tausend Mal gemacht. Ich sah ihm in die aufgerissenen Augen. Angst pur stand darin. Er war völlig verunsichert. Ich musste ihn erst einmal ankommen lassen, ihm klarmachen, wo er sich befand und dass er bei mir nicht gefressen wurde.
Folglich nahm ich ihn an die Hand, zeigte ihm den Garten und sprach besänftigend auf ihn ein. Ich hatte nicht vor, ihm meine private Wohnung zu zeigen und Studio hatte ich noch keins, also war der Plan, die Session in meinem kleinen Lagerschuppen vorzunehmen.
Ich redete mit Engelszungen in der Hoffnung, damit er sich beruhigte, und führte ihn zu dem Schuppen. Ich besaß nicht viel. Mein gesamtes Equipment bestand aus ein paar Teelichtern und Kerzen, einer Reitgerte aus dem hiesigen Reitsportladen, Handschellen (die waren sogar richtig gut, kein Spielzeug) und der Peitsche, die ich für meine ersten Versuche im Sexshop erstanden hatte.
Inzwischen hatte ich verstanden, warum das Auspeitschen mit dem Ding nicht geklappt hatte: Die Riemen waren zu lang. Je länger die Lederriemen, um so schwerer wird es, damit zu schlagen. Nur echte Meister/innen verstehen mit einer einschwänzigen, fünf Meter langen Bullswhip umzugehen, ohne sie sich selbst um die Beine zu wickeln.
Meine schwarze Lederpeitsche mit den silbernen Nieten am Griff war nun auf etwa vierzig Zentimeter gekürzt und beherrschbar, zumal
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