Sklaverei
und ich war beeindruckt, dass Männer wie sie, die ich nur aus dem Kino gekannt habe, mit mir getrunken haben. ›Was für ein Abenteuer!‹, habe ich gedacht. Sie haben mich gebeten, ihnen mit der Karaokemaschine ein Lied zu singen, und ich habe das einzige japanische Lied gesungen, das ich kenne. Ich habe mich über den Applaus gefreut und mich wieder zu ihnen gesetzt, um das Getränk zu trinken, das sie für mich bestellt hatten.
Eine gute Viertelstunde, nachdem ich den ersten Schluck genommen hatte, habe ich mich plötzlich ganz schwer gefühlt. Ich hatte dieses Gefühl noch nie erlebt, wenn ich Alkohol getrunken hatte. Irgendetwas war nicht in Ordnung, und plötzlich hatte ich das Gefühl, als hätte mir jemand Zement in die Adern gespritzt. Zwei Yakuza haben mich unter den Armen gepackt und mich zu einem Aufzug gebracht. Ich hatte keine Ahnung, was los war. Ich habe sie auf Englisch angesprochen, aber sie haben nicht geantwortet. Wo ist Miko? Warum dreht sich das Gebäude? Im Aufzug habe ich meine Beine nicht mehr gespürt, meine Knie haben nachgegeben, und einer der Yakuza hat mich wie ein kleines Mädchen auf den Armen getragen.
Die junge Frau war bei Bewusstsein, aber ihr Körper war gelähmt. Beim Verlassen des Gebäudes sah sie eine lange Reihe von Mercedes-Limousinen und danach wurde sie ohnmächtig. In ihrer Angst ließ sie sich einfach gehen; sie wusste, dass irgendetwas ganz furchtbar schiefging. Später erfuhr sie, dass die Yakuza sie unter Drogen gesetzt hatten, um ein Sexritual mit ihr abzuhalten.
Ich bin aufgewacht, und mein Kopf war völlig vernebelt. Ich war vollständig angezogen und habe auf einem Sofa gesessen. Ich habe mich umgesehen. Ich war in einer beeindruckenden Suite, das Luxuriöseste, was ich je gesehen habe. In der Mitte war ein riesiges rundes Bett, außerdem gab es einige Sofas, eine Sauna und etwas, das ausgesehen hat wie ein Dampfbad. Ich habe mich ein wenig beruhigt. Vielleicht war mir einfach vom Alkohol schwindelig geworden, und die Männer hatten mich in diese Suite gebracht, damit ich mich ein wenig ausruhen konnte.
Später sind einige nackte Yakuza vor mir aufgetaucht, die nur ein Handtuch um die Lenden getragen haben. [4] Sie waren am ganzen Körper tätowiert. Starr vor Angst habe ich auf dem Sofa gesessen. Ich habe mich an die Worte meines Onkels Jim erinnert. Der hat meine Eltern davor gewarnt, mich nach Japan reisen zu lassen, und behauptet, dass junge Frauen dort zu Sexsklavinnen gemacht würden. ›Frauenhandel‹ hatte mein Onkel das genannt. In einem Anfall von Panik bin ich aufgesprungen und zur Tür gerannt. Ehe ich wusste, was los war, hatten mich drei Yakuza gepackt. Einer hat meinen Kopf gegen die Wand geschlagen, und ich habe gehört, wie mein Schädel geknackt hat. Ich konnte nicht mehr und bin ohnmächtig geworden.
Als Rodha aufwachte, lag sie nackt und mit verbundenen Augen auf dem Bett. Offenbar wollten ihre Vergewaltiger nicht erkannt werden. Zwei FBI -Agenten, die ich zu dem Fall befragte, antworteten mir, die Stimmigkeit von Rodhas Geschichte und die detaillierte Übereinstimmung mit anderen Aussagen der wenigen Amerikanerinnen, die den Yakuza lebend entkamen, habe ihnen die Grausamkeit dieser Mafiosi eindrücklich vor Augen geführt. Für ihre Zeremonien suchen sie sich eine Frau, die ihnen als rituelles Objekt dienen soll.
Ich bin mir sicher, dass der Erste, der mich vergewaltigt hat, der Anführer der Sekte Yamaguchi-gumi war. Der Mann hieß 0293845 0934 , und seine Yakuza-Sekte hatte damals 38 000 Mitglieder. In der Nacht ist mir buchstäblich die Binde von den Augen gefallen. Das konnte einfach nicht wahr sein. Ich war ein anständiges Mädchen. In der Schule habe ich Preise gewonnen. Während sie sich abgewechselt haben, habe ich leise geweint. »Mami, Mami, bitte!«, habe ich gedacht. Aber ich habe nur das Gelächter der Männer gehört. Als ich nicht mehr konnte, habe ich den Namen Jesus gerufen. Sie haben sich angesehen und versucht, die Bedeutung meiner Worte zu verstehen. »Gott, hilf mir!«, habe ich geschrien. Als er das Wort »Gott« gehört hat, hat sich einer der Männer furchtbar aufgeregt und mir hart ins Gesicht geschlagen. Ich habe eher geflüstert als geschrien, vor Angst und Erschöpfung und wegen der Drogen.
Rodha hat ihre Geschichte Hunderte Male erzählt. Dank ihres ungewöhnlichen Mutes ist sie eine der wenigen, die den Fängen der Yakuza lebend entkamen und die öffentlich aussagen und den Behörden mit genauen
Weitere Kostenlose Bücher