Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
überragte sie um mehr als eine Kopfeslänge. »Also gut, ich dachte, daß du sehr feminine Augenwimpern hast.«
    »Guter Gott, meine Liebe, wenn das ein Kompliment sein sollte, hast du dich vertan.«
    »Aber sie machen dich äußerst hübsch, Derek«, erklärte sie, und der Schalk blitzte in ihren grauen Augen.
    »Wenn du nur Unsinn versprühen kannst, weiß ich etwas Besseres anzufangen …«
    »Oh, nein!« Sie entwand sich schnell seinem Griff, denn wenn er begann, sie zu küssen, konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. »Du hast mich aus einem bestimmten Grund herbestellt, also laß hören, was du vor meinem Vater nicht sagen konntest.«
    »Ich habe vor, dich zu verführen, mein Kleines.«
    Sie schnaubte. »Wohl kaum! Wenn du das vor der Hochzeit im Sinn gehabt hättest, wäre es sicher schon vor Monaten passiert. Also heraus mit der Sprache!«
    Er nahm ihre Hand und ging langsam mit Caroline über die Wiese, die voller wilder Blumen leuchtete. »Wieviel Aufregung wird es geben, wenn wir unsere Hochzeit verschieben?«
    Sie blieb vor ihm stehen, so daß er sie ansehen mußte. »Was ist geschehen?«
    »Ich muß England für eine Weile verlassen.«
    »Dieser Schurke, dieser Schuft!« rief sie aus. »Er ist wieder schuld, nicht wahr?«
    »Wer?« fragte Derek mit Unschuldsmiene.
    »Du weißt genau, wer! Lord Fielding! Und du hast deinem Großvater versprochen, du würdest dich nicht mehr auf diese abscheulichen Abenteuer einlassen!«
    »Marsh hat nicht … also …« Er hielt inne und lächelte. »Schurke, Caro? Schuft? Ich dachte, du magst Marshall?«
    »Ich habe ihn gemocht«, erwiderte sie grimmig. »Ehe er dich zum Spionieren veranlaßte.«
    Derek zog sie sanft mit sich und legte den Arm um ihre Taille. »Marshall hat mich nie zu etwas überredet. Ich habe nur getan, was mir Spaß machte. Und diesmal hat er nichts mit der Sache zu tun. Es ist etwas, das nur ich selbst erledigen kann. Ich begebe mich nicht in Gefahr. Es handelt sich eher um eine diplomatische Mission.«
    »Du hast vermutlich geschworen, sie geheimzuhalten?«
    »Natürlich.«
    Sie war hin-und hergerissen zwischen der Erleichterung über die Verschiebung, die ihr Zeit geben würde, ihre Zweifel zu besiegen, und dem Kummer darüber, daß er sie bezüglich der Gefahrlosigkeit belog. »Wie lange wirst du weg sein?«
    »Das kann ich nicht sagen – möglicherweise sechs Monate.«
    »So lange?«
    Er zuckte die Schultern. »Diplomatie ist zeitraubender als Spionage.«
    »Vater wird nicht begeistert sein.«
    »Der Herzog und mein Großvater werden der gleichen Meinung sein.«
    »Was sagt dein Großvater zu der Angelegenheit?«
    »Ich habe ihm noch nichts davon erzählt. Ich möchte ihn erst direkt vor meiner Abreise informieren.«
    »Wann ist das?«
    »Höchstwahrscheinlich schon morgen«, bekannte er. »Ich werde von Dover aus ein Schiff nehmen.«
    »Oh, Derek!« Sie blieb plötzlich stehen und schlang die Arme um seinen Hals.
    »Was soll das, Caro? Wirst du mich vermissen?«
    »Überhaupt nicht«, flüsterte sie in seine Jacke.
    »An mich denken?«
    »Keine Sekunde!«
    Er lachte leise und drückte sie zärtlich an die Brust. »Das ist mein Mädchen.«

7

    Derek verschob das Gespräch mit seinem Großvater nicht auf den nächsten Tag. Nach seiner Rückkehr in das Herrenhaus traf er den Marquis in der Bibliothek und legte ihm die Situation offen dar.
    Robert Sinclairs Antwort war die einzig mögliche. »Du mußt gehen.«
    »Das habe ich auch beschlossen«, erklärte Derek. »Ich habe nach Marshall geschickt. Er müßte morgen nachmittag hier sein.«
    »Willst du ihm von deiner verwandtschaftlichen Beziehung erzählen?«
    »Fändest du das vernünftig, ihn nach all den Jahren einzuweihen?«
    »Nein«, gab der Marquis zu.
    »Na, also! Außerdem kann ich noch nichts Verbindliches sagen. Warum ich gebraucht werde, erfahre ich erst, wenn ich dort bin. Marshall wird denken, ich kümmere mich um das englische Mädchen. Das genügt.«
    »Wirst du dich kümmern?«
    Derek zuckte die Schultern. »Ich kann mich dort einmal nach der Person umsehen. Dabei ist es zweifelhaft, ob man sie zurückholen kann, selbst wenn ich sie finde. Sobald eine Frau einem Harem angehört, ist sie für die Außenwelt verloren.«
    Robert furchte die Stirn. »Du sagst das ohne das geringste Bedauern.«
    Derek lächelte seinem Großvater liebevoll zu. Roberts Bitterkeit war verständlich.
    »Was möchtest du von mir hören? Sie ist eine unter Tausenden. Hier bei uns gilt die Sklaverei

Weitere Kostenlose Bücher