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Skorpione im eigenen Saft

Skorpione im eigenen Saft

Titel: Skorpione im eigenen Saft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Bas
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Zwischen der dritten und sechsten Stunde machten wir einen Spaziergang durch ein Wäldchen, das sich über einen Abhang des Hügels erstreckte.
    Crescencio kniete plötzlich vor mir nieder, faltete seine Patschhändchen und gestand mir, dass er es nicht mehr aushielt; wenn ich ihn nicht augenblicklich sodomisierte, würde er verrückt werden.
    Er war übergeschnappt, und sobald er damit herausgeplatzt war, wurde er hysterisch.
    Seit unserer Ankunft in Estíbaliz waren bereits siebzehn Tage vergangen, und obwohl ich langsam die Nase voll hatte, hatte ich weder den richtigen Moment noch die passende Art gefunden, ihn mir vorzuknöpfen.
    Es ist nicht einfach, einen Typen kaltblütig um die Ecke zu bringen, das kann ich Ihnen versichern. Nicht einmal einen wie den Jesuiten.
    Ich blickte auf den Boden. Neben meinen Füßen war unter dem schmelzenden Schnee ein loser, dreieckiger Stein zu sehen, groß genug und scharfkantig.
    Für die Mönche würde ich mir später schon eine Ausrede über den schrecklichen Unfall einfallen lassen.
    » Einverstanden, wenn es dir so wichtig ist, werde ich es versuchen. «
    » Du willst es wirklich tun? Oh, danke, danke … «
    » Erst musst du ihn mir schön hart machen «, sagte ich, ließ meinerseits die Hosen runter und kniete nun selbst hin, direkt neben dem Stein links neben mir. » Du weißt schon, was du tun musst … Und nur so lange, bis ich dir Bescheid sage … «
    Er ließ den Baum los und kam wegen der Hosen, die auf seinen Fußknöcheln hingen, mit schnellen und komischen Trippelschritten auf mich zu.
    Er ließ sich auf alle Viere nieder und machte sich an die Arbeit. Ich machte mich bereit, nach dem Stein zu greifen. Meine Finger berührten ihn. Ich betastete ihn, um zu sehen, wie ich ihn am besten packen konnte. Ich spürte, dass er glatt und feucht war. Noch einen Moment, dann würde ich ihm befehlen aufzuhören.
    » Hör jetzt auf. «
    Doch bevor er innehalten konnte, tauchte plötzlich ein anderer Stein auf. Er flog über unsere Köpfe hinweg, prallte gegen die Buche, die als Brautbett dienen sollte, und riss ein ordentliches Stück Rinde aus dem Stamm.
    Oben am Abhang, in einer Entfernung von gut fünfzehn Metern, tobte Marcial Lechuga vor Wut und schüttelte die Fäuste.
    » Dreckschwein! Arschloch! Das wirst du mir büßen! Es war also nicht, was ich dachte, hä? «
    Sprach ’ s, spuckte in unsere Richtung aus und stürzte davon.
    Bruder Lechuga war um die vierzig, hatte einen auf brausenden Charakter, einen kräftigen Körperbau, war stark behaart und nicht eben hässlich. Und wenn das mit der Entsprechung der Nasengröße stimmte, war er möglicherweise ebenfalls nach Crescencios Geschmack bestückt. Sobald wir uns angezogen hatten, zwang ich ihn, die Karten auf den Tisch zu legen.
    Lechuga und er waren seit Jahren Liebhaber, seit dem ersten Besuch von Aizpurua in Estíbaliz. Und in den Nächten, in denen ich ihn zurückwies, tröstete sich mein lüsterner Priester in der Zelle des Kochs, der seit meiner Anwesenheit ziemlich eifersüchtig war; daher auch seine Feindseligkeit mir gegenüber und das finstere Gesicht, das er beim Zwiebelhacken zog. Mit seiner jesuitischen Zungenfertigkeit gelang es Crescencio, ihn zu beschwichtigen und ihn halbwegs davon zu überzeugen, dass zwischen uns nichts war.
    » Keine Angst. Er wird uns nicht verraten … Wenn es dir recht ist «, und mir war es recht, » reisen wir morgen vor dem Frühstück ab, aber erst nach der Eucharistie, die ich zur ersten Stunde abhalten muss. Der Abt hat mich darum gebeten und ich möchte ihn nicht verärgern … Ich werde ihm heute Abend irgendwas erzählen, was unseren vorzeitigen Aufbruch erklärt. «
    Er gestand mir, dass ihn das alles quälte: die Homosexualität und die Wollust, die ihn beherrschte; in permanenter Todsünde zu leben und das Keuschheitsgelübde nicht einzuhalten.
    Ich glaubte ihm kein Wort.
    » Allen Aizpurua ist es stets schwer gefallen, nicht gegen das sechste Gebot zu verstoßen … Sogar meine Schwester, die Nonne bei den Karmeliterinnen ist, hatte ein uneheliches Kind mit dem Beichtvater und ein Ver hältnis mit der Vorsteherin … Doch hege ich die Hoffnung, dass unser Herr in seiner unendlichen Weisheit und Güte mir diese Sünden verzeihen wird … Denn mit dir begehe ich sie aus wahrer Liebe, Carlosmari … Ich habe mich unsterblich in dich verliebt und habe nicht das Recht dazu … Und erwarten kann ich auch nichts … Ich merke doch, dass du nur aus Dankbarkeit

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