Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
beiden lebt.“
„Meine armen Freunde. Aber wenigstens haben sie es hinter sich. Er foltert mich jetzt alle paar Monate. Ich werde ihm das Versteck natürlich nie verraten, und seine Medien werden meinen Geist nie brechen können. Ich glaube, er foltert mich nur noch aus Gewohnheit.“
„Aber er hat Teleporter, nicht wahr? Und wenn er Teleporter hat, kann er, sobald er das Groteskerium hat, einfach ein Portal öffnen.“
„Tut mir leid, aber ich weiß nicht, was ein Groteskerium ist.“
„Oh. Also, in meiner Wirklichkeit hat Vengeous die Überreste eines Gesichtslosen gefunden. Später wurden sie als Isthmus-Anker nach …“
„Stopp!“, flüsterte er plötzlich. „Sag nichts. Wenn du weißt, wo die Überreste in deiner Realität sind, finden sie sie in dieser und …“
„Aber ich weiß es doch gar nicht“, unterbrach ihn Walküre leise. „Vengeous hat die Überreste während des Krieges gefunden. Ich habe keine Ahnung, wo sie ursprünglich waren.“
„Dann ist das ein weiterer Unterschied zwischen den Zeitsträngen“, stellte Meritorius fest. „Der Zeitpunkt, an dem unsere Realitäten auseinanderdriften, war demnach nicht Mevolents Tod. Es war etwas anderes. Interessant.“
„Ist die ganze Welt so? Geht es überall so schlimm zu?“
„An manchen Orten ist es sogar noch schlimmer. Wusstest du, dass es Afrika nicht mehr gibt? Die Leute dort sind als Letzte gefallen, und Mevolent hat ein Exempel an ihnen statuiert.“
„Klingt nach Hölle.“
„Gewisse Ähnlichkeiten bestehen durchaus. Dagegen klingt deine Welt für mich wie das Paradies. Ein Ort, an dem die Sterblichen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und mit wütenden Vögeln nach Schweinen in kleinen Kisten schießen. Darf ich sie noch einmal sehen?“
Sie zog ihr Handy heraus. „Wie wäre es, wenn wir stattdessen ein bisschen Musik hören? Ich denke da an Apple of my Eye. Kennt man in dieser Dimension Damien Dempsey?“
„Ich bin mir nicht sicher.“
Walküre lächelte. „Dann wird das jetzt eine Lehrstunde.“
Sie war mit dem Rücken zur Wand eingenickt. Als sie jemand wach rüttelte, öffnete sie die Augen und sah in der Dunkelheit eine Gestalt.
„Walküre Unruh?“, fragte der Mann leise. „Dein Spiegelbild hat uns gebeten, dich hier rauszuholen.“
Bevor sie etwas darauf erwidern konnte, richtete er sich auf und ging im Dämmerlicht ein paar Schritte weiter, um einen anderen Gefangenen zu wecken. Im Verlies herrschte plötzlich emsiges, aber lautloses Treiben. Leute liefen rasch durch den Lichtschein der Fackeln, Ketten klirrten, als Handfesseln gelöst wurden. Ein Gefängnisausbruch.
Walküre spürte wieder Hoffnung aufflammen und sprang auf. Sie sah einen Mann auf dem Boden knien, die Hände auf dem Rücken gefesselt und einen Knebel im Mund. Ein Strick war wie ein Halsband um seinen Hals geknotet. Das andere Ende hielt ein Mann, den sie kannte, fest in der Hand.
„Dexter Vex“, rief sie leise.
Vex runzelte die Stirn und lächelte gleichzeitig. „Kennen wir uns?“
Sie widerstand der Versuchung, ihn zu umarmen. „In etwa. So in der Art. Nicht wirklich. Du hast mein Spiegelbild gesehen?“
Er nickte. „Es wartet am Sammelpunkt auf uns.“
„Seid ihr der Widerstand?“
„Der sind wir. Und dank deiner Hilfe können wir unsere Brüder und Schwestern befreien.“
„Dank meiner Hilfe? Was hab ich denn getan?“
Vex grinste. „Du hast uns den Schlüssel zum Verlies gegeben.“
Er zog an der Leine, und der kniende Mann hob den Kopf ins Licht und starrte finster zu ihr auf. Es war Alexander Remit.
„Du hast ihn auf dem Dach stehen lassen, und der arme Kerl war so verwirrt, dass er nicht mal Zeit hatte wegzuteleportieren, als meine Freunde kamen.“
Remit knurrte etwas hinter seinem Knebel.
„Wir sind seit Jahren hinter einem ihrer Teleporter her“, fuhr Vex fort. „Dass wir mal einen wie den hier erwischen würden, hätten wir nie für möglich gehalten. Er war schon überall. In jedem Teil der Stadt und des Palastes. Wir erhielten unsere Chance und wir haben sie ergriffen. Dank dir.“
„Ich freu mich immer, wenn ich helfen kann“, erwiderte Walküre. „Und wer hängt jetzt Meritorius ab?“
Vex blickte zu ihm hinüber. „Wir können ihn nicht befreien“, antwortete er bedrückt. „So etwas wie seine Ketten haben wir noch nie gesehen. Mevolent hat dafür gesorgt, dass der Großmagier ein Gefangener bleibt, egal, was passiert.“
„Ihr wollt ihn einfach hier zurücklassen?“
„Wir
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