Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
weise niemandem die Schuld zu. So arbeitet dieser Ältestenrat nicht. Allerdings dreht sich bei uns alles um Rettung, und das ist eure Chance, euch selbst zu retten.“ Ravel wandte sich an Elsie. „Elsie O’Brien, darf ich vorstellen? Tyren Lament. Tyren und seine Freunde wurden mit denselben magischen Kräften infiziert wie du. Tyren, willst du Elsie nicht begrüßen?“
Tyren drehte leicht den Kopf, als könnte er sie durch die geschlossenen Lider sehen. „Dachte ich mir doch, dass ich eine verwandte Seele vor mir habe. Hallo, Elsie, wie geht’s? Du weißt schon, dass du von Rechts wegen hier auf unserer Seite stehen solltest.“
Grässlich schaute sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Und? Es steht dir frei.“
„Äh, nein“, erwiderte sie. „Nein danke. Nichts für ungut, Sir, aber Sie … Sie machen mir eine Gänsehaut.“
Lament lachte, und die anderen lächelten. „Wie du willst, ganz wie du willst. Ist das eure Taktik, Gentlemen? Ihr bringt eine hübsche junge Dame zu uns herunter, nur damit sie sich über unsere Sandalen lustig machen kann?“
„Das ist keine Taktik“, entgegnete Ravel. „Wir dachten uns nur, Elsie hätte vielleicht gern die ersten Leute kennengelernt, denen ein Bruchteil von Argeddions Kräften übertragen wurde. Was sagst du dazu, Elsie?“
Sie zögerte. „Werde ich mal wie sie?“, fragte sie leise.
„Nein.“ Grässlich schüttelte den Kopf. „Sie sind so, weil Argeddion ihren Willen schon seit ein paar Jahren kontrolliert.“
„Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört“, mischte Lament sich ein.
Elsie betrachtete ihn. „Aber wie tun Sie das, was Sie tun? Wie reden Sie mit uns? Kontrolliert er alles, was Sie sagen?“
„Nein, so funktioniert es nicht ganz. Stell es dir so vor: Vor vielen Jahren hat Argeddion sich mit uns zusammengesetzt, und wir haben uns unterhalten. Und während dieser Unterhaltung haben wir erkannt, dass wir unrecht hatten und er recht. Ob wir tatsächlich unrecht hatten und er recht, spielt überhaupt keine Rolle mehr, denn jetzt sind wir davon überzeugt. So ist es nun einfach.“
Elsie runzelte die Stirn. „Dann wissen Sie also, dass Sie kontrolliert werden? Warum versuchen Sie nicht, freizukommen?“
„Weil wir es nicht wollen.“
„Warum nicht?“
„Weil wir es nicht wollen müssen.“
„Warum nicht?“
„Weil Argeddion diesen Wunsch von uns genommen hat.“
„Ich … ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten“, stammelte Elsie, „aber ich glaube, ich könnte nicht so leben. Wollen Sie nicht einfach um des Freiseins willen frei sein? Es muss doch etwas in Ihnen geben, das tun will, was immer Sie tun wollen.“
„Nein“, erwiderte Lament. „So etwas gibt es nicht.“
„Also ich bezweifle, dass dies hundertprozentig stimmt“, mischte Grässlich sich ein. „Unseren Sensitiven ist aufgefallen, dass eure Verbindung zu Argeddion bereits schwächer geworden ist. Je länger er nicht in eurer Nähe ist, desto weniger Kontrolle hat er über euch. Spürt ihr es? Dass sie schwächer wird?“
„Tut mir schrecklich leid“, antwortete Lament, „aber nein, wir spüren nichts in dieser Hinsicht.“
Rechts von Lament schwebte eine junge Frau, zierlich und blond. Sie hob den Kopf. „Ich spüre es.“
Lament drehte leicht den Kopf. „Lenka?“
Die junge Frau, Lenka, zögerte. „Ich spüre es. Argeddions Kontrolle lässt nach.“
Der Mann am anderen Ende der Reihe nickte. „Ich spüre es auch. Ich habe mir in letzter Zeit meine eigenen Gedanken gemacht. Ein seltsames Gefühl.“
„Interessant“, bemerkte Lament. „Spürt ihr es alle?“
„Ich spüre auch eine Veränderung“, antwortete der vierte Mann. Er war dunkelhäutig. „Nicht ganz so wie Kalvin oder Lenka, aber eindeutig eine Veränderung. Wenn das so weitergeht, ist es denkbar, dass wir uns im Lauf des morgigen Tages oder so alle seiner Kontrolle entziehen, und zwar vollständig.“
„Alle?“, hakte Lament nach.
Der Mann lächelte. „Alle.“
Lament wirkte ganz glücklich. „Das ist jetzt mal interessant. Freiheit, wie? He, ich freue mich darauf, auch wenn ich sie mir nicht ausdrücklich wünsche.“
Lenka grinste. „Aber ist die Tatsache, dass du dich darauf freust, nicht vielleicht das erste Anzeichen dafür, dass du sie erhältst?“
„Lenka“, sagte er leise, „du hast mich gerade total umgehauen.“
Grässlich schaute Elsie an und zuckte mit den Schultern. „Und das ist noch nicht mal die merkwürdigste Unterhaltung, die wir diese
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