Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
Kerl hat keinen Schimmer, was er da redet.“
Ein kleines Lächeln huschte über Elsies Gesicht, und Grässlich wandte sich wieder an Sean.
„Sie versucht, dir zu helfen, du Idiot. Sie hat uns gebeten, zu dir zu dürfen, mit dir zu reden, zu versuchen, zu dir durchzudringen. Weil dir sonst keiner helfen will. Hörst du da draußen vor der Tür einen Haufen Leute, die alle darum betteln, dir helfen zu dürfen?“
„N-nein.“
„Nein. Ganz genau. Weil auch niemand da ist. Aber Elsie wollte es versuchen. Und wie dankst du es ihr? Sie hat uns gesagt, dass du kein schlechter Kerl seist, Sean. Dass du anständig wärst. Nicht wie Doran. Doran ist ein Psycho. Und nicht wie Kitana. Sie ist … sie ist eine Nummer für sich. Elsie hat gemeint, du hättest dich einfach nicht bremsen können. Diese besonderen Kräfte seien dir zu Kopf gestiegen. War es so?“
„Ja.“
„Sind dir die Kräfte zu Kopf gestiegen, Sean?“
„Ja.“
„Hast du deshalb diese Leute umgebracht?“
„Ich bin … ich habe nicht …“
„Du hast vor dieser Schule auch ein paar von unseren Leuten getötet. Und einen weiteren Zauberer, einen Mann namens Patrick Xebec. Er war verheiratet, wusstest du das? Ich wette, du wusstest es nicht. Und du hast ihn umgebracht.“
„Nein“, widersprach Sean, „hab ich nicht. Ich hab niemanden umgebracht.“
„Wo sind deine Freunde, Sean?“
„Ich … ich weiß nicht.“
„Wo halten sie sich normalerweise auf?“
„Ich weiß es nicht, ich schwör’s.“
„Dann sag mir, wo ihr euch bisher aufgehalten habt.“
Sean zögerte. „Bitte … ich will sie nicht …“
Grässlich schlug mit der Faust auf den Tisch, und Sean zuckte zusammen. „Hier drin hast du keine besonderen Kräfte, Sean. Hier drin bist du lediglich ein ganz normaler Junge. Du bist ein ganz normaler Junge, der bis zum Hals in der Scheiße steckt. Für dich ist die Sache gelaufen. Man hat dich erwischt. Wir haben dich. Du musst dir selbst helfen, so gut du kannst, weil sich außer Elsie niemand um dich schert. Wo habt ihr euch aufgehalten?“
Sean schluckte mühsam. „Bei einem Freund“, antwortete er dann. „Er heißt Morgan Ruigrok.“
„Erfinde hier keine Namen, Sean.“
„Das tut er nicht“, mischte Elsie sich ein. „Ich kenne ihn. Die ganze Familie hat so komische Namen. Ich weiß, wo er wohnt.“
Grässlich nickt. „Na, wunderbar. Das ist doch ein guter Anfang.“ Er erhob sich und ging zur Tür.
Sean fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Bekomme ich … bekomme ich einen Anwalt?“
Grässlich öffnete die Tür und antwortete, ohne sich umzudrehen: „Wir haben Leute, die deine Gedanken lesen können. Wozu, zum Teufel, brauchen wir Anwälte?“
Draußen traten Walküre und Skulduggery zu Grässlich und Elsie.
„Elsie“, sagte Grässlich, „das ist Walküre Unruh, Skulduggery s Partnerin.“
„Hallo.“ Walküre schüttelte ihr die Hand. „Du kennst diese Ruigroks?“
„Morgan geht mit uns in die Schule“, erzählte Elsie. „Er wohnt mit seiner Familie in Stonybatter, aber sie sind alle zuammen für ein paar Wochen nach Holland gefahren.“
Grässlich nickte. „Wir haben eine Spur. Am besten macht ihr euch gleich auf den Weg.“
Skulduggery und Walküre drehten sich um und wollten gehen, hielten jedoch inne, als Grässlich fluchte. Ravel kam auf sie zu, Quintin Strom und Grim dicht auf den Fersen. Strom hatte offensichtlich eine Mordswut.
„Sie“, polterte er los und zeigte mit dem Finger auf Skulduggery. „Ich möchte mit Ihnen reden.“
„Ich habe jetzt wirklich keine Zeit.“
„Dann nehmen Sie sich Zeit.“ Strom verzog abfällig den Mund. „Ich bin nämlich sehr gespannt zu hören, weshalb Sie in diese Schule gegangen sind, ohne auf Verstärkung zu warten.“
„Jetzt machen Sie mal halblang.“ In Walküre stieg ebenfalls die Wut hoch. „Wer weiß, wie übel die Sache ausgegangen wäre, wenn wir noch zehn Minuten gewartet hätten. Ja, im Internet kursieren Geschichten, aber es hat keine Toten gegeben. Ein Lehrer hat ein paar blaue Flecken, aber mehr auch nicht. Ist das nicht ein Sieg für uns?“
„Es ist eine Katastrophe“, fauchte Strom. „Eine einzige Katastrophe. Bei der Technologie, die uns heute zur Verfügung steht, müssen wir mehr als sonst darauf achten, dass wir Kommunikationswege blockieren und Geschichten sich nicht verbreiten. Jetzt ist genau das passiert, was wir befürchtet haben.“
„Wir haben die Situation im Griff“, erklärte Ravel.
Strom
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