Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
dich.“
Sanguin legte einen Arm um Taniths Schulter. „Und er kann sie ruhig weiter vermissen. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Wir sind das, was du ein Paar nennen würdest.“
„Mach dich nicht lächerlich, Billy-Ray“, sagte Tanith leise.
Sanguin nahm den Arm weg.
Tanith lächelte Walküre an. „Grässlich ist ein wundervoller Mensch. Wirklich. Und wenn das alles nicht passiert wäre, ja, dann wären wir jetzt wahrscheinlich zusammen. Aber es bringt nichts, ein Leben lang etwas nachzutrauern.“
„Er würde dich so gern sehen.“
„Sag ihm schöne Grüße von mir.“
„Wir sollten los“, drängte Sanguin.
„Genau. Ja. Wally, du solltest Christoph Nocturnal vielleicht ein paar Sensenträger hinterherschicken, bevor er den nächsten Mörder hinter dir herschickt. Ist nur so ein Gedanke von mir. Das Letzte, was ich von ihm gehört habe, war, dass er irgendwo in Killiney ist. War schön, dass wir uns wieder mal getroffen haben. Du siehst übrigens super aus.“
Sie nahm Sanguins Hand, und zusammen sanken sie in den Boden. Walküre verharrte noch einen Augenblick, dann ging sie zur Tür. Draußen parkten überall Polizeiautos, und es wimmelte von Wachleuten, die Befehle in ihre Walkie-Talkies bellten. Der arme Kerl, dem sie in die Eier getreten hatte, stand vornübergebeugt neben einem Krankenwagen, und der, dem Margaret eine verpasst hatte, stand mit finsterem Gesicht daneben.
Der Bentley fuhr vor, und sie wartete, bis die Polizisten ihn genügend bewundert hatten. Dann verließ sie das Haus, rannte hinüber und sprang hinein.
Skulduggery schaute zuerst sie und dann die ganzen Polizisten an. „Dein Verdienst?“, fragte er. Sie nickte, und er seufzte, als er losfuhr. „Okay, dann lass hören: Wer hat dieses Mal versucht, dich umzubringen?“
GRUNDLAGE SÄMTLICHER ERMITTLUNGSARBEIT
Von einem Schauplatz von Gewalt und Tod zum nächsten -Walküre wusste nicht, womit sie so viel Glück verdient hatte. Das Haus war mit Polizeiband abgesperrt, doch die uniformierten Männer und Frauen waren keine Polizisten.
Skulduggery ging voraus den Gartenweg hinauf und telefonierte dabei. Er forderte gerade einen Trupp Sensenträger an, die, mit einem Sensitiven vorneweg, Killiney durchkämmen sollten. Er war zuversichtlich, dass sie Christoph Nocturnal aufspüren würden, falls er sich dort aufhielt. Walküre hörte nur mit halbem Ohr zu. An der Tür nickte sie einem ihr bekannten Zauberer zu und trat in den Flur. Das Haus war hübsch, klein, aber gut in Schuss. Skulduggery steckte das Handy ein, und sie gingen ins Wohnzimmer.
„Meine Güte“, entfuhr es ihr.
In dem ganzen Durcheinander lagen erkennbare Körperteile, wenn auch nicht viele. Walküre rannte wieder hinaus und übergab sich ins Blumenbeet. Als sie fertig war, lehnte sie sich an den Türrahmen und schloss die Augen. Kurz darauf trat Skulduggery zu ihr. Er war ziemlich still.
Nachdem er mit den anderen Zauberern ein paar Worte gewechselt hatte, stiegen sie in den Bentley. Walküre fuhr sich über die Augen.
„Das Haus gehört Gary und Rosemary Delenay“, erklärte er. „Beide sind im Moment zweifelsfrei bei der Arbeit. Sie haben einen Sohn, Michael, achtzehn Jahre alt. Wir warten noch auf die Ergebnisse der Untersuchung, aber wie es aussieht, handelt es sich bei der Person im Wohnzimmer um Michael.“
„Seltsam“, meinte Walküre. „Ich weine. Schau her. Ich weine. Ich hab nicht das Gefühl, dass ich weine, aber schau dir meine Augen an. Das sind Tränen. Warum weine ich?“
„Weil du weißt, dass jemand das getan hat“, antwortete Skulduggery. „Jemand, ein Mensch, kein Tier, hat diesen Körper in voller Absicht in Stücke gerissen. Du weinst, weil du nicht verstehen kannst, wie jemand so etwas tun kann.“
Sie atmete tief durch. „Du warst nicht lang da drin.“
„Ich habe, was ich brauche.“
Sie schaute ihn an. „Du weißt, wer es war?“
„Nein. Aber ich habe genügend Informationen, um die Suche einzugrenzen. Du auch.“
„Ich hab nur einen kurzen Blick hineingeworfen.“
„Und was hast du gesehen?“
„Skulduggery, bitte, ich bin jetzt wirklich nicht in Stimmung dafür.“
„Genau deshalb ist es wichtig.“
Walküre seufzte. „Das ganze Zimmer war voller Blut. Überall lagen Teile von ihm herum.“
„Wie wurde er getötet?“
„In Stücke gerissen, wie du gesagt hast.“
„Aber wie, Walküre? Mit Krallen? Hat der Mörder ihn mit bloßen Händen in Stücke gerissen?“
Sie
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