Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
Nachrichtencrew ihre Sachen zusammen und zog wieder ab, ohne einen einzigen Meter Film gedreht zu haben.
Walküre ließ Skulduggery hineingehen und wartete an der Tür. Sie hatte schon genug Blut gesehen.
„Derselbe Mörder?“, fragte sie.
„Die Methode war eine andere, aber das Ergebnis ist dasselbe. Das hier wurde mit bloßen Händen gemacht. Das Opfer wurde wie eine Lumpenpuppe durch die Gegend geworfen. Jede Menge Fußabdrücke. Schlampig. Voller Wut. Sadistisch.“
„Heißt das, wir haben es mit zwei Mördern zu tun?“
„Falls dieser Mord etwas mit dem anderen zu tun hat, haben wir es meiner Meinung nach mindestens mit zwei Leuten zu tun, vielleicht auch mit noch mehr. Das Ganze trägt den Stempel einer Gang, deren Mitglieder sich gegenseitig anstacheln. Jeder Mord ist brutaler als der vorherige. Jedes Mal wird es persönlicher.“
„Kannst du dir vorstellen, weshalb die Teile eines Autos wie ein Puzzle in der Auffahrt liegen?“
„Keine Ahnung.“
„Wir müssen rausbekommen, was die beiden Opfer miteinander verbindet. Wie hieß der heute noch mal?“
„Thomas Purcell. Tommy. Zwanzig Jahre alt. Absolviert eine Elektrikerlehre. Die Mutter ist ausgezogen, der Vater arbeitet Schicht und ist noch nicht zu Hause. Ein jüngerer Bruder, Doran, siebzehn Jahre alt.“
„Vielleicht kann er uns weiterhelfen“, meinte Walküre. „Falls Tommy Feinde hatte, falls es irgendjemanden gab, der ihm etwas antun wollte, müsste sein Bruder es wissen, oder?“
„Vielleicht. Das heißt, falls sein Bruder in der Lage ist, Auskunft zu geben.“
„Ist er hier?“
„Geoffrey redet in der Garage mit ihm und versucht, etwas aus ihm herauszubekommen. Ich schau mich mal hier draußen um.“
Walküre nickte, ging zur Garage und warf einen Blick hinein. Geoffrey Scrutinus saß auf einer Kiste und unterhielt sich mit einem Jungen in Baggy Jeans und Kapuzenpulli. Geoffreys krauses Haar stand wie üblich in alle Richtungen, aber er wirkte erschöpft. In den letzten Wochen war er im ganzen Land unterwegs gewesen und hatte Leute davon überzeugt, dass sie nicht gesehen hatten, was sie glaubten, gesehen zu haben.
„Du merkst, wie du ruhig wirst“, sagte Geoffrey gerade. „Du bist ruhig, und dein Kopf ist klar. Oh, hallo, Walküre. Walküre Unruh, das ist Doran Purcell. Doran hat heute seinen Bruder verloren.“
„Das tut mir sehr leid“, erwiderte Walküre.
Doran schaute sie an. Geoffreys Methode hatte Wunder gewirkt. Doran schien erstaunlich gefasst.
„Ist schon in Ordnung“, sagte er. „Danke.“
„Kann ich dir ein paar Fragen stellen?“
Doran lächelte. „Du bist doch in meinem Alter. Spielst du Detektiv oder was?“
„Ich möchte nur mit dir reden. Vielleicht kannst du uns ja helfen. Wir wollen herausfinden, wer diese schreckliche Tat begangen hat.“
„Genau“, antwortete Doran. „Schrecklich. Ja. Klar doch, frag ruhig.“
„Danke. Kannst du dir vorstellen, wer deinem Bruder etwas antun wollte?“
Doran nickte. „Oh ja. Klar doch, das kann ich mir gut vorstellen. Alle, die ihm jemals begegnet sind.“
Walküre blinzelte. „Bitte?“
„Mein Bruder war ein Idiot. Er war ein Fiesling. Er hat jeden schikaniert, den er schikanieren konnte. Er hatte jede Menge Feinde. Alle wollten ihm etwas antun. Ich sag dir was: Es wird heute eine Menge glücklicher Leute geben, wenn das bekannt wird.“
„Bist du froh darüber, Doran?“
„Ich? Nein. Er war zwar ein Fiesling, aber er war immer noch mein Bruder.“
„Hat er dich auch schikaniert?“
„Ja.“
„Das muss schlimm gewesen sein.“
Schulterzucken.
„Weißt du, wer das hier getan hat?“
„Nein. Ich bin gestern Abend spät nach Hause gekommen. Ich bin durch die Hintertür rein und direkt nach oben ins Bett.“
„Hast du jemanden im Verdacht?“
„Wie gesagt, er hatte haufenweise Feinde. Könnte jeder gewesen sein.“ Ein winziges Lächeln umspielte seine Lippen. Es verschwand so schnell wieder, dass Walküre sich nicht sicher war, ob sie es tatsächlich gesehen hatte. „Weißt du, wer es gewesen sein könnte?“ Er beugte sich vor. „Mark Boyle. Er war Tommys bester Freund, seit sie klein waren. Boyle war so schlimm wie Tommy. Vielleicht haben sie sich wegen irgendwas gestritten, und die Sache ist ausgeartet.“
„Ausgeartet?“, wiederholte Walküre zweifelnd. „Hast du die Leiche deines Bruders gesehen, Doran?“
„Was noch davon übrig ist, ja.“
„Und wie stellst du dir vor, dass Mark Boyle das gemacht
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