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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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vorsichtig mit der Schrift nach unten neben das Manuskript. Dann begann sie zu lesen. Sie hatte nicht vorgehabt, sich länger damit zu beschäftigen, doch bald verschlang sie jedes Wort; das Knarren des alten Hauses und das Rauschen des Regens drangen nicht mehr zu ihr durch.
    Als ihr Handy klingelte, fuhr sie zusammen. Sie hatte zwei Stunden gelesen! Sie drückte auf den Knopf und hob das Telefon ans Ohr.
    „Hallo, meine Kleine“, kam die Stimme ihrer Mutter. „Alles in Ordnung?“
    „Ja. Ich lese.“
    „Du liest doch nicht eines von Gordons Büchern, Steph, oder? Er schreibt über grausige Monster und das ganze unheimliche Zeug und über böse Menschen, die noch bösere Dinge tun. Davon kriegst du nur Albträume!“
    „Nein, Mum, ich ... ich lese im Wörterbuch.“
    Selbst aus der kurzen Pause am anderen Ende war die Skepsis herauszuhören. „Im Wörterbuch? Tatsächlich?“
    „Ja“, erwiderte Stephanie. „Wusstest du, dass Knopper ein Wort ist?“
    „Du bist noch merkwürdiger als dein Vater, weißt du das?“
    „Ich hab so etwas vermutet ... Ist das Auto fertig?“
    „Nein, deshalb rufe ich auch an. Sie kriegen es nicht hin, und die Straße zu dir raus ist überflutet. Ich nehme mir ein Taxi, so weit es geht, und versuche dann, irgendwie zu Fuß rauszukommen. Aber es wird noch mal zwei Stunden dauern. Mindestens.“
    Stephanie witterte ihre Chance. Schon als kleines Mädchen war sie lieber allein gewesen als in der Gesellschaft anderer Menschen, und ihr wurde bewusst, dass sie noch nie eine Nacht ohne ihre Eltern verbracht hatte. Sie waren immer in der Nähe gewesen. Das war der Geschmack der Freiheit, fast konnte sie ihn auf der Zunge spüren.
    „Mach dir keinen Stress, Mum. Das brauchst du nicht. Ich komme hier gut ohne dich klar.“
    „Ausgeschlossen! Ich kann dich doch in einem fremden Haus nicht allein lassen!“
    „Es ist kein fremdes Haus, es ist das von Gordon, und es ist völlig in Ordnung. Es macht doch keinen Sinn, dass du bei diesem Regen versuchst, hier rauszukommen.“
    „Liebes, ich brauche nicht lang.“
    „Du wirst ewig brauchen. Wo ist denn die Straße überflutet?“
    Wieder eine kurze Pause. „Bei der Brücke.“
    „Bei der Brücke? Und du willst von der Brücke bis hierher zu Fuß gehen?“
    „Wenn ich jogge ...“
    „Mum, das ist doch Quatsch. Sag Dad, er soll dich von der Werkstatt abholen.“
    „Bist du sicher, Liebes?“
    „Mir gefällt es hier. Ehrlich. Okay?“
    „Na gut“, stimmte ihre Mutter widerstrebend zu. „Aber gleich morgen früh komme ich und hole dich, ja? Wie ich gesehen habe, waren in den Schränken noch Lebensmittel. Du kannst dir also etwas zu essen machen, wenn du Hunger hast.“
    „Alles klar. Dann bis morgen.“
    „Ruf an, wenn du etwas brauchst, und sei es auch nur jemand zum Reden.“
    „Mach ich. Gute Nacht, Mum.“
    „Ich hab dich lieb.“
    „Ich weiß.“
    Stephanie beendete die Verbindung und grinste. Sie steckte das Handy wieder in ihre Jackentasche, legte die Füße auf den Schreibtisch, lehnte sich gemütlich im Sessel zurück und las weiter.
    Als sie wieder aufschaute, stellte sie überrascht fest, dass es fast Mitternacht war und der Regen aufgehört hatte. Wenn sie jetzt zu Hause wäre, läge sie längst im Bett. Ihre Augen brannten, und sie musste blinzeln. Sie stand auf und ging hinunter in die Küche. Bei all seinem Reichtum und Erfolg und seinem extravaganten Geschmack war Gordon in Essensdingen ein ziemlicher Durchschnittstyp gewesen, und dafür war sie nun dankbar. Das Brot war alt und das Obst schon etwas überreif, aber es gab Kekse und Müsli, und die Milch im Kühlschrank war noch bis zum nächsten Tag haltbar. Stephanie stellte sich ihre Mahlzeit zusammen und ging damit ins Wohnzimmer, wo sie den Fernseher anstellte. Sie setzte sich auf die Couch und wollte es sich gerade so richtig bequem machen, als das Telefon klingelte.
    Sie schaute es an. Es stand auf dem Tisch neben ihrem Ellbogen. Wer konnte das sein? Wer wusste, dass Gordon tot war, würde nicht anrufen, und sie hatte keine Lust, es jemandem sagen zu müssen, der es noch nicht wusste. Es könnten natürlich auch ihre Eltern sein, aber warum versuchten die es nicht auf ihrem Handy?
    Da es als neue Besitzerin des Hauses wohl ihre Pflicht war, an ihr eigenes Telefon zu gehen, nahm sie ab. „Hallo?“
    Stille.
    „Hallo?“, sagte Stephanie noch einmal.
    „Wer ist da?“, fragte eine Männerstimme.
    „Tut mir leid“, erwiderte Stephanie. „Wen möchten Sie

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