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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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darüber gebrütet. Eine war ihm ins Auge gesprungen. Sie war nur wenige Zeilen lang. Vor ein paar Jahren hatte ein Mann im Norden der Grafschaft Dublin die Polizei gerufen, weil er gesehen hatte, wie ein dunkelhaariges Mädchen vor einem Rudel weißhäutiger »Tiere« auf zwei Beinen davongelaufen war. Das Mädchen - ihr Gesicht hatte er nicht gesehen - hatte sie zum Pier hinuntergeführt.
    Die Aussage des Mannes war von der örtlichen Polizei aufgenommen worden. Am nächsten Tag bestritt er, eine solche Szene je beobachtet zu haben. Am Tag darauf bestritten die Polizisten, die seine Aussage aufgenommen hatten, dies je getan zu haben. Die Sache wäre völlig in Vergessenheit geraten, wäre Kenny kein so eifriger Sammler von Ungereimtheiten gewesen.
    Es war weit hergeholt, das wusste Kenny. Es gab eine Menge dunkelhaarige Mädchen in Irland. Er hatte keinen Grund anzunehmen, dass es sich um dasselbe dunkelhaarige Mädchen handelte, das Geoffrey Walküre Unruh genannt hatte. Aber es war wenigstens etwas. Ein Anfang. Und so stieg Kenny in den Bus nach Haggard. Er mietete sich in einem Hotel ein und fragte das Betreiber-Ehepaar, ob sie von irgendwelchen merkwürdigen Begebenheiten gehört hätten. Merkwürdig?, wiederholten sie. In Haggard passiert nie etwas Merkwürdiges.
    Nach zwei Tagen glaubte er ihnen. Haggard erwies sich rasch als freundlichste Stadt Irlands. Hier passierte wirklich nie etwas Merkwürdiges.
    Das Merkwürdigste war nach Aussage eines kleinen alten Mannes mit Mütze und allem Anschein nach ohne Zähne ein Wagen, der seit fünf Jahren oder so regelmäßig hier auftauchte. Mit Autos kannte Kenny sich nicht sonderlich gut aus, doch als der alte Mann einen Bentley erwähnte, wusste er Bescheid. Es handelte sich offenbar um ein echtes Schmuckstück. Mehrmals die Woche konnte man den Bentley durch die Stadt fahren sehen, meist nachts. Niemand wusste, wem er gehörte. Manchmal saß ein dunkelhaariges Mädchen auf dem Beifahrersitz. Sie hielt den Kopf immer gesenkt.
    Kenny spürte ein aufgeregtes Flattern in der Magengegend. Das waren sie. Er wusste es. Sie mussten es sein.
    Da er sich ganz auf den geheimnisvollen Bentley konzentrierte, schenkte Kenny der Nachricht, dass eine Einwohnerin auf der Hauptstraße überfallen worden war, nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit, obwohl alle davon redeten. Ein Typ namens Ian Moore hatte Melissa Edgley die Handtasche entrissen. Herr Edgley hatte Moore durch ein Schaufenster geworfen, die Polizei war gekommen und hatte Moore in eine Arrestzelle gesteckt. Alles ohne Magie oder übernatürliche Kräfte.
    Doch am nächsten Tag war Moore erneut allgemeiner Gesprächsstoff. Die Polizei habe ihn gehen lassen müssen, erzählten die freundlichen Menschen von Haggard, und er sei auf der Stelle zum Haus von Melissa Edgley marschiert, um sich zu rächen. Melissas Tochter Stephanie war mit ihrer drei Monate alten Schwester zu Hause gewesen und es war Stephanie gelungen, den Typen zu überwältigen und die Polizei zu rufen. Das arme Mädchen, sagten die guten Menschen von Haggard. Sie muss panische Angst gehabt haben. Es muss schrecklich gewesen sein. Ist es nicht großartig, dass sie ihn überwältigt hat? Ist es nicht ganz und gar erstaunlich? Wie sie das wohl geschafft hat?
    Und dann zuckten die guten Menschen von Haggard in der Regel mit den Schultern. Aber sie war schließlich schon immer etwas merkwürdig, diese Stephanie.
    Und Kennys Interesse war geweckt.

[Menü]
    DER MEMORIENBALL
    Als sie Skulduggerys Haus betraten, stand da diese Schachtel auf dem Tisch. Das Geschenkband war zu einer Schleife gebunden. Walküre öffnete die Schachtel und holte ein wunderschönes schwarzes Kleid heraus. »Wow.«
    »Normalerweise hätte Grässlich sich gefreut, wenn er dir ein Kleid hätte nähen können«, erklärte Skulduggery, »aber im Moment verbringt er seine gesamte Freizeit mit der Suche nach Tanith. Deshalb dachte ich mir, ich verwöhne dich ein bisschen.«
    »Das ist ja ... wow!«
    »Freut mich, dass es dir gefällt. In zwanzig Minuten machen wir uns auf den Weg zum Ball.«
    Sie blickte ihn finster an. »Ich muss mir noch die Haare waschen.«
    »Dann solltest du dich beeilen.«
    Sie duschte in dem Badezimmer, das extra für sie eingerichtet worden war. Während sie sich schminkte, untersuchte sie sich nach Narben und blauen Flecken. Außer dem Verband an ihrem Unterarm war nicht viel zu sehen. Sie wäre lieber zu einem der Ärzte im Sanktuarium gegangen, als sich mit Stichen und

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