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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Person unterscheiden können. Es funktioniert nur, wenn die Qual so aus der Übung ist, wie wir es hoffen.“
    Sie hatten die Ecke des Sanktuariums von Roarhaven erreicht, und Walküre zog das Handy aus der Tasche. Skulduggery verschwand hinter der Ecke und kauerte sich hin. Dann begann er mit den Händen ein Loch zu graben.
    Walküre wählte ihre Nummer zu Hause, und nach zweimaligem Läuten wurde abgenommen.
    „Hallo?“, fragte ihre eigene Stimme.
    „Bist du allein?“, erkundigte sich Walküre.
    „Ja. Deine Eltern sind noch bei der Arbeit. Ich sitze in deinem Zimmer und mache deine Hausaufgaben.“
    „Ich möchte, dass du in den Spiegel gehst, ja? Wir versuchen jetzt etwas.“
    „In Ordnung.“
    „Und schreib Mum eine Nachricht. Sag ihr, dass ich heute bei einer Freundin übernachte.“
    „Welche Freundin?“
    „Was weiß ich“, antwortete Walküre ungeduldig. „Such dir eine aus!“
    „Aber du hast keine Freunde.“
    Walküres Blick verfinsterte sich. „Sag ihr, dass ich bei Hannah Foley schlafe.“
    „Hannah Foley kann dich nicht ausstehen.“
    „Tu es einfach!“, zischte Walküre und legte auf.
    Skulduggery schaufelte Erde aus der flachen Grube, bis sie einen Durchmesser von einem knappen Meter hatte.
    Sie druckste herum. „Es passiert ihm doch nichts, oder? Wenn wir es in den Spiegel zurückbringen, wird es wieder lebendig, ja? Ich weiß, dass es nicht wirklich lebendig lebendig ist, aber ...“
    „Walküre, wenn ich dein Spiegelbild erschieße, ist das genau so, als würde ich ein Foto von dir zerreißen. Da gibt es absolut keinen Unterschied.“
    Sie nickte. „Okay. Ja, ich weiß. Okay.“
    Er glättete den Boden der Grube und malte mit dem Finger einen großen Kreis in den Dreck und in den Kreis ein Auge mit einer geschwungenen Linie darin.
    „Schauen sie herüber?“, fragte er.
    Walküre hielt sich die Hände vors Gesicht, als weinte sie, und linste durch die Finger. „Nein, sie reden. Die Qual sieht aus, als sei sie wütend.“
    Skulduggery richtete sich auf und streckte eine Hand aus. Die Luft um ihn herum wurde feucht, und es bildeten sich Wassertropfen. In der Dunst-und-Nebelwolke war plötzlich ein Regenbogen zu sehen, der genauso plötzlich wieder verschwand, als Skulduggery die Feuchtigkeit verdichtete und als Regen in die Grube fallen ließ.
    Er sprach: „Spiegel fühle, Spiegel sprich, Spiegel denke, spiegle dich.“ Dann bog er die Finger zur Handfläche hin. Aus der Pfütze wurde ein kleiner Whirlpool, der das Auge mit der Wellenlinie auslöschte. Skulduggery beruhigte das Wasser und nickte Walküre zu.
    Sie stand direkt über der Pfütze und schaute hinein, dann tippte sie mit der Stiefelspitze ins Wasser. Es kräuselte sich.
    Und dann stieß eine Hand durch die Wasseroberfläche. Sie schauten zu, wie das Spiegelbild in denselben schwarzen Kleidern, wie auch Walküre sie trug, langsam aus der Pfütze stieg. Nein, korrigierte Walküre sich, es stieg nicht aus der Pfütze, denn sie konnte immer noch auf den Grund sehen. Es stieg eher aus der spiegelnden Wasseroberfläche und verwandelte sich vor ihren Augen. Aus einem zweidimensionalen Bild wurde eine dreidimensionale Person.
    Skulduggery nahm seine Hand und half ihm vollends heraus. Dann stand es da und sagte keinen Ton. Es wollte nicht einmal wissen, weshalb es gerufen worden war.
    „Wir werden dich jetzt umbringen“, erklärte Walküre ihm.
    Es nickte. „Okay.“
    „Kannst du weinen?“
    Das Spiegelbild begann zu weinen. Die plötzliche Veränderung war verblüffend.
    „Toter Mann“, rief die Qual, „die Minute ist um.“
    Skulduggery legte Walküre die Hände auf die Schultern. „Stoß mich weg“, sagte er.
    Er trat noch näher, um sie in den Arm zu nehmen, und Walküre drehte sich so, dass die Qual sie nicht sehen konnte. Dann stieß sie ihn von sich und tauschte den Platz mit ihrem Spiegelbild. Sie drückte sich an die Mauer des Sanktuariums und rührte sich nicht. Jeden Augenblick erwartete sie einen Warnschrei, aber es kam keiner. Sie hatten den Austausch nicht bemerkt.
    Skulduggery ging mit dem Spiegelbild um die Ecke, und Walküre schlich sich in den Schutz der Bäume. Sie drehte sich nicht ein einziges Mal um. Zuerst redete sie sich noch ein, dass sie es nicht riskieren konnte, entdeckt zu werden, aber sie wusste, dass das nicht der Grund war.
    In Wirklichkeit wollte sie nicht sehen, wie sie umgebracht wurde.
    Als sie den Schuss hörte, zuckte sie zusammen. Sie hatte eine Gänsehaut unter dem Mantel und

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