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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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seiner Rachefeldzüge gegen ein Mädchen aus Haggard.“
    „Du hast mich benutzt, Sanguin.“
    Langsam streckte Sanguin die Hand aus, griff nach seiner Sonnenbrille und stand auf. „Bist du extra nach Irland gekommen, um mich dumm anzumachen, oder was?“
    „Ich bin hergekommen, weil ich wissen will, was du vorhast.“
    „Und dann?“
    „Wenn es mir nicht gefällt, hindere ich dich daran.“
    Sanguin hatte seine Sonnenbrille wieder aufgesetzt. Er lachte. „Der Typ da draußen, mit dem haben wir was vor. Den willst du aufhalten? Nur zu, Breigesicht.“ Der Boden unter Sanguins Füßen begann zu bröseln. „Geh zurück nach London, Jack. Hier kannst du uns nichts anhaben. Wir sind zu stark für dich, Kumpel. Wie willst du unsere Pläne denn durchkreuzen?“
    Sanguin grinste, sank in den Boden und war verschwunden.

DAS FAMILIENTREFFEN
    Walküre vergewisserte sich, dass ihre Eltern zu dem Familientreffen gegangen waren und das Haus leer war. Dann lief sie noch einmal hinaus und winkte. Der Bentley fuhr vor, Skulduggery stieg aus, und gemeinsam hoben sie das Spiegelbild aus dem Kofferraum, trugen es ins Haus und die Treppe hinauf.
    Sie stellten es vor den Spiegel und ließen es dann langsam nach vorn kippen. Es fiel durch das Glas und sackte in dem gespiegelten Raum dahinter zusammen. Nach einer Weile regte es sich, stand auf und drehte sich zu ihnen um. Es wirkte ruhig, an seiner Miene war nichts abzulesen. Walküre kämpfte gegen ein irrationales Schuldgefühl, weil sie dem Spiegelbild so viel zugemutet hatten. Sie bildete sich sogar ein, dass es sie vorwurfsvoll anschaute. Rasch streckte sie die Hand aus und legte sie aufs Glas, und das Gedächtnis des Spiegelbildes floss in sie ein.
    Sie fasste sich an die Brust und wankte einen Schritt zurück. „Oh Gott.“
    Skulduggery trat hinter sie. „Alles in Ordnung?“
    „Es kam nur gerade die Erinnerung, wie es ist, wenn man erschossen wird.“
    „Und - macht es Spaß?“
    „Erstaunlicherweise nicht.“
    Sie straffte die Schultern. Das Spiegelbild war jetzt wieder wie immer. „Alles in Ordnung. Alles bestens.“
    „Dann gehe ich jetzt. Leider musst du zu Fuß zum Golfklub. Aber keine Bange, wir beobachten dich.“
    „Und was ist, wenn ich zu diesem Treffen gehe und Dusk nicht in die Falle tappt und wir nur unsere Zeit vertrödeln?“
    „Wir haben keine andere Wahl, Walküre. Ziehst du ein Kleid an?“
    „Kann ich wirklich nicht so gehen?“
    „Er wird sehr vorsichtig sein. Du musst so aussehen, als seist du vollkommen arglos.“
    „Okay“, knurrte sie, „dann also ein Kleid.“
    „Du siehst sicher entzückend aus“, meinte Skulduggery, als er das Zimmer verließ.
    „Falls von diesen Quatschtüten jemand anfängt zu singen, kann die Welt sehen, wo sie bleibt, okay?“, rief sie ihm nach.
    Sie hörte ihn von der Treppe her antworten: „Ein fairer Deal.“
    Stirnrunzelnd stand sie da. Das Gedächtnis des Spiegelbildes war in ihr eigenes eingeflossen und hatte sich wie immer in der richtigen Reihenfolge eingefügt, aber plötzlich war da noch etwas. Ein Gefühl.
    Sie schüttelte den Kopf. Das Spiegelbild kannte keine Gefühle. Es war ein Auffangbehälter, etwas, das Erfahrungen aufnahm und speicherte, damit man sie bei Bedarf herunterladen konnte. Gefühle oder Emotionen waren nicht dabei. Walküre war sich nicht einmal sicher, ob dieses Neue eine Emotion war. Es war da, aber sie bekam es nicht zu fassen. Wann immer sie sich darauf konzentrierte, verflüchtigte es sich.
    Nein, eine Emotion war es nicht. Aber was dann? Etwas, das sie nicht benennen konnte. Ein schwarzer Fleck in ihrem Gedächtnis. Ihr Spiegelbild hatte ihr etwas verheimlicht.
    Das, dachte Walküre, ist wahrscheinlich kein gutes Zeichen.
     
    *
     
    Es waren mehr gekommen, als sie erwartet hatte.
    Die Kapazität des Festsaals war fast erschöpft. Leute redeten und lachten, schüttelten sich die Hände und umarmten sich. Tanten und Onkel und Cousinen jeglichen Grades trugen zu dem Geschnatter bei, das wie eine Wand aus Geräuschen war, gegen die Walküre lief, kaum dass sie die Tür öffnete.
    Die meisten Anwesenden kannte sie nicht - sie hatte sie noch nie gesehen und würde sie auch nicht wiedersehen. Was ihr nicht unbedingt leidtat. Sie bezweifelte, dass ihr dadurch Großartiges entging.
    Das Kleid stand ihr gut, wie sie zugeben musste. Es war schwarz und wirklich hübsch, aber sie fühlte sich einfach nicht wohl darin. Falls Dusk in die Falle tappte und angriff, würde sie es bereuen,

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